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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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es erbeten hatte, sich der Armee Nordvirginias unter General Beauregard anzuschließen. General Lee hatte eine kurze Nachricht beigelegt, in der er bedauerte, dass es nicht in seiner Macht stand, das «Faulconer-County-Regiment» einer bestimmten Einheit in Beauregards Armee zuzuteilen, er betonte zudem, da die Verfügbarkeit des Regiments den Behörden äußerst kurzfristig mitgeteilt worden sei und das Regiment keinerlei Truppenübungen mit der Armee absolviert habe, werde man es wohl nur für Sonderaufgaben gebrauchen können. Washington Faulconer gefiel dieser Ausdruck, bis Major Pelham trocken bemerkte, bei Sonderaufgaben handle es sich gewöhnlich um Wachdienst beim Gepäcktross, Postenstehen an Eisenbahnlinien oder die Eskortierung von Kriegsgefangenen.
    Wenn Lee Washington Faulconer mit dieser Nachricht hatte verletzen wollen, so gelang es ihm, obwohl der Colonel erklärte, er habe von den Holzköpfen in Richmond nichts anderes erwartet. General Beauregard, da war Faulconer sicher, würde ihn herzlicher willkommen heißen. Faulconers größte Sorge war, ob sie noch rechtzeitig vor Kriegsende nach Manassas marschieren konnten. Starke Truppenverbände aus dem Norden hatten den Potomac überquert, und wie es hieß, rückten sie langsam auf die Konföderierte Armee vor. In Richmond ging das Gerücht um, Beauregard habe vor, eine großangelegte Einkesselung durchzuführen, mit der er die Invasoren aus dem Norden vernichten würde. Die Gerüchte besagten zudem, dass, sofern diese Niederlage die Unionsstaaten nicht dazu bringen würde, um Frieden nachzusuchen, Beauregard über den Potomac setzen und die Stadt Washington einnehmen würde. Colonel Faulconer träumte davon, auf seinem schwarzen Streitross Saratoga die Straßen hinauf zum noch nicht fertiggestellten Capitol Building zu reiten, und weil er an die Erfüllung dieses Traumes dachte, war er bereit, die übelsten Beleidigungen aus Richmond zu schlucken. Und so wurden die Soldaten der Legion am Tag nach dem Eintreffen des unerhörten Befehls zwei Stunden vor dem Hellwerden geweckt und erhielten Anweisung, die Zeltreihen abzubauen und die Ausrüstung auf die Wagen zu laden. Der Colonel ging von einem flotten Marsch zum Eisenbahndepot von Rosskill aus, doch irgendwie dauerte alles viel länger als erwartet. Niemand wusste genau, wie die elf riesenhaften gusseisernen Feldöfen auseinandergebaut wurden, die Faulconer gekauft hatte, noch hatte irgendwer daran gedacht, Befehl zu geben, dass die Munitionsvorräte der Legion aus dem Trockenlager in Seven Springs geholt wurden.
    Die Nachricht vom Abmarsch rief zudem die Mütter, Herzdamen und Ehefrauen der Soldaten auf den Plan, die ein letztes Geschenk zum Lager brachten. Männer, die schon schwer mit Habersäcken, Waffen, Tornistern, Decken und Patronentaschen beladen waren, erhielten Wollschals, Mäntel, Capes, Revolver, Jagdmesser, Töpfe mit Eingemachtem, Beutel mit Kaffee, Kekse und Büffelfelljacken, und die ganze Zeit stieg die Sonne höher, und die Feldöfen waren immer noch nicht zerlegt, und eines der Zugpferde an einem Fuhrwerk verlor ein Hufeisen, und Washington Faulconer ärgerte sich, Pecker Bird lachte gackernd über all das Durcheinander, und Major Pelham bekam einen Herzanfall.
    «Oh, gütiger Gott!» Das kam von Little, dem Kapellmeister, der sich bei Pelham darüber beschwert hatte, dass auf den Wagen nicht genügend Platz für seine Instrumente war, als der ältere Offizier mit einem Mal ein merkwürdig klickendes Kehlgeräusch von sich gab, einmal tief und angestrengt Luft holte, keuchte und aus dem Sattel kippte. Die Männer ließen fallen, was sie gerade in der Hand hatten, und bildeten einen Kreis um den reglosen Körper. Washington Faulconer galoppierte zu den Schaulustigen und wedelte mit seiner Reitgerte. «Zurück an eure Arbeit! Wo zur Hölle ist Doctor Danson? Danson!»
    Als Danson kam, beugte er sich über Pelham, der sich nicht mehr gerührt hatte, und erklärte ihn für tot. «Erloschen wie eine Kerze!» Danson richtete sich mühsam wieder auf und steckte sein Trichter-Hörrohr in die Tasche zurück. «Das ist eine verdammt gute Art, sich zu verabschieden, Faulconer.»
    «Aber nicht heute. Verflucht! Zurück an die Arbeit!» Er deutete mit seiner Reitgerte auf einen gaffenden Soldaten. «Los, weg mit dir! Und wer zur Hölle erzählt es Pelhams Schwester?»
    «Ich nicht», sagte Danson.
    «Gottverdammt noch mal! Warum hat er nicht auf dem Feld sterben können?» Faulconer ließ sein

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