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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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herunter. »Komm mit mir, Heilerin.«
    Xonea führte mich rasch von der Zeremonienkammer weg. Ich achtete nicht darauf, wohin er mich brachte, ich war zu erleichtert, dort herausgekommen zu sein, und versuchte zu ergründen, was genau gerade passiert war.
    Findet denjenigen , der die Sunlace sabotiert hat. Ein Saboteur an Bord des Schiffes? Was brachte ihn auf so einen Gedanken? Sicher, es gab diese Probleme mit dem Antrieb, kurz bevor er starb, aber was hatte Roelm dazu gebracht, jemanden der Sabotage anzuklagen, statt sich Sorgen über Transduktoren-Fehlfunktionen zu machen? Wenn Roelm Recht hatte, dann standen mit Sicherheit weitere Leben auf dem Spiel. Findet den Verräter und beruft euch auf das Recht der Clan-Beute. Was hatte dieser Teil zu bedeuten? Forderte er den ganzen HausClan auf, denjenigen zu töten, der das getan hatte?
    Und was meinte er genau mit einer, der keiner von uns ist?
    Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie sich eine Tür hinter mir schloss. Erst Xoneas Stimme durchdrang meine Sorgen.
    »Heilerin.«
    Die Realität hatte mich wieder. Ich schaute mich um und bemerkte, dass wir allein waren und uns in seinem Quartier befanden. Der letzte Ort auf dem ganzen Schiff, an dem ich mit Xonea allein sein wollte.
    Sofort schalt ich mich. Xonea war mein ClanBruder. Ich war hier genauso sicher, wie ich es in, sagen wir mal, Squilyps Quartier gewesen wäre. Sofern Xonea nicht dachte, ich wäre der Missetäter. Wenn dem so war, war mein Leben nicht mehr Wert als eine Verkaufskonzession für Vocolliers auf der Erde.
    »Nett hast du es hier«, sagte ich, während ich bewusst in der Nähe des einzigen Ausgangs blieb.
    Seine Räume waren in der harmonischen Eleganz gestaltet, die ich bei Jorenianern mittlerweile erwartete. Die Polster der Möbel trugen unzählige Farbtöne des HausClan-Torin-Blaus zur Schau. Xoneas Waffensammlung war ausgesprochen beeindruckend. Vielleicht diente sein Quartier ja zugleich als Waffenkammer dieses Decks.
    Neben den Pistolen, Messern und anderen bösartig aussehenden Gegenständen gab es auch Sammlerstücke aus Fremdweltler-Kulturen. Ich strich über einige dicht gepackte durchsichtige Röhrchen und zog meine Hand zurück, als fremdartige Musik erklang.
    »Hey! Was ist das?«
    »Ein singendes Prisma von Udarc«, sagte Xonea.
    Ich bemerkte seinen Gesichtsausdruck und machte automatisch einen Schritt zurück zur Tür. »Hm, warum verschieben wir das hier nicht auf ein anderes Mal?«
    »Nein, es muss jetzt sein.«
    »Mir fällt gerade ein, ich muss noch …«
    »Cherijo.« Er zeigte auf einen großen Diwan. »Setz dich. Ich werde es dir erklären.«
    Ein wütender Jorenianer hätte kein Gespräch angeboten, also entspannte ich mich und nahm Platz. Er bot mir eine Erfrischung an, und ich nahm höflicherweise eine Tasse Jaspkerry-Tee an. Er ging zum Fenster hinüber und starrte eine ganze Weile auf die Sterne. Ich nippte an meinem Tee und versuchte wegen des übermäßig süßen Geschmacks nicht das Gesicht zu verziehen. Uff, wie konnte er das Zeug jeden Tag ertragen? Und warum war er so still?
    »Xonea.« Er drehte sich um. »Was ist los? Also abgesehen von Tonetkas Ansprache.«
    Er kam durch den Raum zu mir herüber und setzte sich neben mich. Das bisschen Platz, das auf dem Diwan gerade noch gewesen war, war abrupt verschwunden. So nah neben ihm kam ich mir so klein vor wie Jenner. Er legte seine Hand auf meine. Ein weiterer Punkt für mich – Jorenianer hielten nicht Händchen mit jemandem, den sie zu Klump schlagen wollten.
    »Weißt du, dass wir einmal eine Rasse ohne Sprache waren?«, fragte Xonea.
    Ich dachte einen Moment nach. »Kao hat so etwas einmal erwähnt; dass ihr euch aus einer primitiveren Lebensform entwickelt habt. Das tun die meisten Spezies.«
    »Die ersten Humanoiden auf Joren waren hoch entwickelte Jäger«, sagte Xonea. »Erst Einzelgänger, dann formten sie kleine Familiengruppen für die gemeinsame Jagd. Mit der Zeit wurden sie als territoriale Stämme sesshaft, und es entwickelte sich eine komplexe soziale Struktur. Das erste Haus war geboren.«
    Ich zupfte den Kragen meiner Robe zurecht. »War das die Zeit, in der dein Volk seine Sprache entwickelt hat?«
    »Zu Anfang nicht. Unsere Vorfahren brauchten keine verbale Kommunikation, genauso wenig wie territoriale Grenzen.« Er ging zu seiner Zubereitungseinheit und machte sich ebenfalls eine Tasse Tee. Zu schade, ich hätte ihm liebend gern den Rest von meinem gegeben. Es war, als

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