Stardoc 03 - Die Flucht
geraten.«
Kroni kicherte und versteckte ihr Gesicht in der Jacke ihres Geliebten, während der stolze Papa in spe mir berichtete, was passiert war, seit Noarr die beiden aus der Kammer der Tränen geholt hatte. Sie hatten sich die letzte Woche über im Schiff versteckt und darauf gewartet, dass der Händler wieder auftauchte, der sie in die Freiheit bringen sollte.
»Es war am Anfang etwas eng hier mit den anderen, darum haben Kroni und ich uns freiwillig gemeldet, um auf das nächste Schiff zu warten.«
»Und ihr hattet in der Zwischenzeit eine schöne Flitterwoche.«
Ich war zu erleichtert darüber, sie zu sehen, um einen ernsten Blick zustande zu bringen. »Ich hoffe doch sehr, dass sie Schwangerschaftsnahrung und viel Ruhe bekommt. Ich werde mir das später mal ansehen, Kroni.«
Noarr schwieg, nachdem das Paar gegangen war. Ich wusste trotzdem, was er dachte, und setzte mich auf.
»Okay, ich hatte Unrecht. Ich möchte mich entschuldigen.«
»Kein Grund dazu.« Er setzte sich neben mich und strich mir das zerzauste Haar aus dem Gesicht.
Ich zog ihn neben mich auf das Bett. »Oh doch, ich muss es tun.«
»Wir sind genauso schlimm wie diese Kinder«, sagte ich einige Stunden später, angenehm erschöpft. »Das weißt du doch, oder?«
»Du hast Unrecht.« Noarrs Flosse strich über die Außenseite meiner Lippen, dann kitzelte er mich unterm Kinn. »Sie sind Heranwachsende. Wir sind erfahrene Erwachsene. Vielleicht sollten wir sie in der Vielzahl der Möglichkeiten unterrichten, mit denen man gegenseitige Befriedigung herbeiführen kann.«
»Ich hätte dich gar nicht als Westentaschen-Exhibitionist eingeschätzt.« Ich biss in die Kante seiner Flosse. »Okay, genug. Wir müssen reden.«
»Noch nicht.« Er zog mich auf seinen Bauch. »Ich muss dich vorher noch für einen Umlauf in meinem Bett festhalten.«
Obwohl wir uns beinahe vollständig verausgabt hatten, war er schon wieder erregt und stieß mich an. »Bist du müde?«
»Ich muss nicht« – ich gab einen einzigen Laut von mir, als er in mich eindrang – »schlafen …«
Ich konnte nicht denken, nicht während seine Flossen mich anhoben, meine Knie ausrichteten, meine Brüste umfassten. Nicht, während er sich so in mir bewegte. »Nachdem wir …«
Es dauerte eine weitere Stunde, bis wir zur Nachdem-wir-Phase gelangten. Dann war ich in den Armen meines Geliebten eingeschlafen. Sogar als ich aufwachte, spürte ich noch eine totale Befriedigung.
Das ist viel besser, als in einer verdammten Isolationsgrube zu sitzen.
Die Pel. Ich setzte mich auf und befreite mich aus Noarrs Umarmung. »Genug herumgealbert, Kumpel.« Ich schwang die Beine von der Plattform und suchte nach Kleidung. Da meine Sachen zerfetzt waren, durchsuchte ich seinen Schrank. »Steh auf. Zieh dich an.«
»Du musst schlafen.«
»Ich muss mehr über den Besucher erfahren, den ich in der Isolationsgrube hatte.«
Ich beschrieb ihm meine Begegnung mit den Pel und um was ich sie gebeten hatte.
»Wir hatten ein Stück dieses Kristalls an Bord der Sunlace. Ich wusste, dass er die Gedanken anderer Lebensformen telepathisch auffangen konnte, aber ich hatte keine Ahnung, dass man mit ihm reden kann.«
»Das ist nicht möglich, sonst hätten sie schon früher mit jemandem kommuniziert.«
»Das haben sie. Mit mir. Ich muss Kontakt zur Sunlace aufnehmen und mit Xonea sprechen.«
»Es wird dauern, die Transmission zu verschlüsseln.« Noarr schaltete das Licht an und musterte mich mit diesem rätselhaften Blick unter der Kapuze hervor. »Dein ClanBruder wird fragen, ob du deine Wahl getroffen hast.«
»Da bin ich sicher, so neugierig wie er ist.« Ich verdrehte die Augen.
»Willst du mich Erwählen, Frau?«
Er klang tatsächlich nervös. Ich könnte ihn ein kleines bisschen zappeln lassen, nach allem, was ich mit ihm durchgemacht hatte. »Da der Herrschende Rat mir die Scheidung zugestanden hat und vorehelicher Sex unter adoptierten Familienmitgliedern verboten ist …« Ich grinste. »Hör auf zu denken, was du denkst. Natürlich Erwähle ich dich.«
»Du hast mir nicht verraten, dass du Telepathin bist.«
»Bin ich nicht.« Ich dachte darüber nach, während ich eine seiner Hosen anzog und so weit hochkrempelte, dass meine Füße zum Vorschein kamen.
»Okay, vielleicht ein bisschen.« Ich konzentrierte mich. »Obwohl ich nur geraten habe. Ich bin wohl doch nicht in der Lage zu hören, was du denkst.«
»Sag mir Bescheid, wenn du es kannst.«
Ich warf ihm einen ironischen Blick
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