Stardoc 03 - Die Flucht
Ort sein, und du bist endlich in Sicherheit.«
»Verrate es keinem, aber ich kehre nicht nach Joren zurück«, sagte ich.
Er schaute mich an.
»Du weißt, dass die Liga mich sofort holen würde, wenn ich das tue.«
»Ich schätze, du hast Recht.« Er runzelte die Stirn, als er etwas in den Scannerdaten entdeckte, dann schaute er mich an. »Diese Werte passen nicht zu einer Terranerin. Ich werde einen vollen Hämatologietest durchführen müssen.«
»Meine Werte entsprechen nicht mehr den Parametern der Datenbank«, sagte ich. »Und ich will eine Kopie der Ergebnisse, wenn du fertig bist.«
Seine Tentakel sträubten sich. »Iss die Mahlzeiten, die ich dir verschrieben habe, dann denke ich darüber nach.«
Die Feier, an der wir danach in der Kantine teilnahmen, dauerte einige Stunden. Xonea, Salo und einige andere Ressortleiter hielten lange, blumige Reden. Auch das medizinische Personal und die Schwestern hatten etwas zu sagen. Und Squilyp nervte mich ständig damit, dass ich noch etwas essen sollte.
Ich konnte die Sache nicht genießen, auch wenn ich das erfolgreich vorgab. Sobald ich damit durchkam, täuschte ich Müdigkeit vor und bat Xonea, mich in mein Quartier zu bringen.
Mein altes Quartier, wie ich mit Freude bemerkte, denn es war niemals einem anderen Mannschaftsmitglied zugewiesen worden.
»Das war ein etwas absurdes Versprechen, das ich mir selbst gab«, sagte der Kapitän an der Tür zu mir. »Solange dein Raum niemand anderem zugewiesen würde, sagte ich mir, würde dein Pfad dich auch wieder zu uns fuhren.« Er legte seine große Hand auf meine Wange. »Dein Haus jubelt über deine Rückkehr, ClanSchwester.«
Ich legte meine Hand auf seine. »Danke, dass du das Licht angelassen hast, großer Bruder.«
Xonea ging, und Jenner kam hervor und forderte Aufmerksamkeit ein.
Wo warst du? Seine raue Zunge kratzte über meine Fingerspitzen. Ich verhungere noch.
»Du hast immer Hunger«, sagte ich und setzte ihn ab, um ihm das Abendessen zuzubereiten.
Ich werde immer vernachlässigt. Er stürzte sich gierig aber elegant auf das Syntunfischfilet.
Dann ging ich zur Zimmerkonsole und hoffte, dass jemand eine Nachricht von Noarr oder Wonlee empfangen hatte. Es war noch keine Nachricht von ihnen eingegangen, aber vermutlich hatten sie noch nicht genügend Zenturons betäubt, um die Hauptsicherheitsgitter ausschalten zu können.
Mein schiffsinterner Ordner hingegen war prall gefüllt mit persönlichen Nachrichten der Mannschaft. Auch viele andere Nachrichten waren für mich gespeichert worden. Eine von ihnen, eine lange Nachricht von Fendagal XI, war nur für meine Augen bestimmt und verschlüsselt.
Ich meldete mich bei der Einsatzzentrale des Schiffes, und Salo persönlich antwortete.
»Jetzt wo du an Platz zwei der Hierarchie stehst«, sagte ich, »solltest du jemanden haben, der die lästigen Anrufe für dich annimmt.«
Er lächelte mich freundlich an. »Du bist niemals lästig, Heilerin. Wie kann ich dir helfen?«
Ich nannte die Sendenummer der verschlüsselten Nachricht in meiner Konsole und fragte ihn, ob er sie überprüft habe. Er schüttelte den Kopf.
»Aber ich habe sichergestellt, dass die Liga die Nachricht nicht mit Senderoutinen ausgestattet hat. Es ist ungefährlich, sie zu entschlüsseln.«
Ich wusste, wer sie geschickt hatte. Die einzige Person, die in Kontakt mit der Liga stand und sich die Mühe machte, einem genetischen Konstrukt eine Nachricht zu schicken. Seinem genetischen Konstrukt.
Ich benutzte das Entschlüsselungsprogramm und spielte die Nachricht ab.
Das Bild von Joseph Grey Veil erschien auf dem Bildschirm. Als Erstes bemerkte ich, wie viel jünger und gesünder er aussah als bei unserer letzten Begegnung. Natürlich hatte er mich damals geraden den Hsktskt überlassen und war zurück nach Terra geflogen, um ein neues Opfer zu erschaffen.
»Diese Nachricht ist für die Terranerin Cherijo Grey Veil bestimmt, die momentan von der Hsktskt-Fraktion auf dem Sklavenlager-Asteroiden Catopsa festgehalten wird.«
»Nicht mehr, Joe.« Ich lehnte mich zurück und betrachtete das Gesicht meines Vaters/Bruders. Er hatte mikrodermale Behandlungen in seinem Gesicht durchführen lassen, dachte ich. Der Mann sah beinahe so jung aus wie ich. Er hatte sogar sein Haar gefärbt. Abwesend spielte ich mit der silbernen Locke in meinem Haar.
»Ich hege keinen Zweifel, dass du den Hsktskt entkommen wirst, mein Kind, darum schicke ich dir dieses Anliegen.«
»Ein Anliegen«, sagte ich zum
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