Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
so verloren haben könntet, dass Ihr gemeinsam mit der schmutzigen Brut des Satan-Khan gegen die Gläubigen antretet!« Ein Schaudern durchlief ihn, und seine schroffe, harte Stimme veränderte sich, kreischte jetzt beinahe.
»Diese Welt, in fernen Tagen Ziel des Boten selbst, wird euch nicht ausgeliefert werden, damit sie von euch, die ihr mit Dämonen verkehrt und falsche Götter anbetet, entweiht wird! Ihr mögt uns aus dem Weltraum bombardieren und eure ungläubigen Rassegenossen hinschlachten … aber an dem Tag, an dem der Erste eurer Marines den Fuß auf die Oberfläche dieses Planeten setzt, werden die Minen, die wir in jeder Stadt und jeder Ortschaft gelegt haben, diese Welt mit dem nuklearen Feuer der Reinigung säubern. Ihr mögt uns töten, Ungläubiger, denn wir sind nur sterblich, aber die Kinder von Holy Terra werden nie besiegt werden! Ihr werdet nur eine wertlose radioaktive Wüste gewinnen, und ihr mögt dieser Welt, die sich von Terra losgesagt hat, in die Qual und die Verdammnis der ewigen Flamme folgen!«
Antonow beugte sich vor, die mächtigen Schultern gekrümmt, und sein Bart sträubte sich. »Colonel Huark, hören Sie mir gut zu. Wir Menschen haben eines aus unserer eigenen Geschichte gelernt: Man darf nie zulassen, dass Drohungen gegen Geiseln die notwendigen Maßnahmen verhindern – und dass jeder tatsächliche Schaden, der jenen Geiseln zugefügt wird, gerächt werden muss! Für jegliche Maßnahmen des Genozids gegen die Bevölkerung von New New Hebrides werden nicht nur Sie persönlich, sondern Ihre Rasse insgesamt verantwortlich gemacht werden. Wenn Ihnen Ihr eigenes Leben nichts bedeutet, sollten Sie an das Leben Ihrer Heimatwelt denken und an das, was mit ihr geschehen wird, wenn wir sie erreichen!«
Huark setzte zum Sprechen an, lachte dann aber – ein hohes, schrilles Lachen, aus dem der Wahnsinn klang, ein Lachen ohne jeden Humor – und brach die Verbindung abrupt ab.
Antonow lehnte sich zurück und seufzte schwer. »Nun«, dröhnte es leise aus ihm, »sie lachen. Ein seltsames Zusammentreffen …« Er schüttelte sich. »Commodore Tsuschewski, ich denke, wir sollten wieder mit Sergeant MacRory Verbindung aufnehmen. Diesmal mit Sichtverbindung.«
Angus MacRory nickte langsam. »Aye, Admiral, ganz sicher ist es so. Dieser Huark ist ebenso wahnsinnig wie jeder Rigelianer. Wenn er die Mittel dazu hat, wird er es tun.« Die rotblonde Frau neben ihm auf dem Bildschirm nickte ebenfalls.
Antonow verstand die New Hebridanische Version des Englischen inzwischen besser, dennoch war er für Caitrin MacDougalls Anwesenheit dankbar. Sie sprach gepflegtes Standardenglisch, und wenn Winnifred Trevayne gelegentlich mit einer taktvoll vorgebrachten Interpretation aushalf, gab es keine Kommunikationsschwierigkeiten. Jetzt strich er sich langsam den Bart und sah mit bedrückter Miene sein Gegenüber auf dem Bildschirm an.
»Nach allem, was wir über die Thebaner erfahren haben, hatte ich befürchtet, dass Sie das sagen würden, Sergeant. Aber Ihnen und Corporal MacDougall brauche ich das wohl gar nicht zu sagen.«
»Nein, Admiral, brauchen Sie nicht«, pflichtete Caitrin ihm grimmig bei. »Die Frage ist, was Sie jetzt tun werden?«
»Tun, Corporal MacDougall?« Antonow zuckte die Achseln. »Meine Pflicht natürlich. Und die verlangt, dass ich diesen Krieg so schnell wie möglich zu Ende bringe. Dieser Zielsetzung müssen sich alle anderen Überlegungen unterordnen.« Die beiden New-Hebridaner registrierten, dass sein russischer Akzent jetzt stärker ausgeprägt war. Es deutete alles darauf hin, dass er beunruhigt war. Aber ebenso wenig war zu verkennen, dass er das tun würde, was er für notwendig hielt. Die Zunahme terroristischer Gräueltaten zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts hatte die Menschheit von der seltsamen Ansicht des zwanzigsten Jahrhunderts kuriert, dass die Opfer der Terroristen irgendwie selbst die Schuld daran trugen. Antonow würde keine Schuldgefühle über von seinen Feinden verübte Gräueltaten empfinden. Was keineswegs bedeutete, dass er dem mit Freuden entgegensah, sondern schlicht und einfach, dass er nicht zulassen würde, dass sie ihn von Maßnahmen abhalten würden, die er für notwendig hielt.
»Aber«, fuhr er fort, »ich kann zwar die Verantwortung nicht delegieren, aber es gibt keinen Grund, nicht um Rat zu bitten. Und um den bitte ich Sie jetzt. Konkret gesagt frage ich Sie, ob Sie eine Alternative zur Invasion sehen. Ich bin bereit, mir jeden
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