Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
der so vergeht, wird bei allen Beteiligten unterschwellig noch mehr dazu beitragen, dass sie den Status quo akzeptieren. Also, wann soll unsere Offensive beginnen?«
»Die Einzelheiten befinden sich in meinem Unterbewusstsein und können unter Tiefenhypnose mit einem bestimmten … Codewort freigesetzt werden. Wie Sie das machen müssen, werde ich Ihnen später erklären.« Wenn man ein Leben lang vorsichtig war, ließ sich das nicht so schnell ändern. »Aber, grob gesagt, in etwa drei Monaten.«
»Drei Monate! Verdammt, Mann! Ist Ihnen eigentlich klar, was für eine solche Operation alles nötig ist? In der ganzen Geschichte der Weltraumkriegführung hat noch nie jemand eine größere Offensive über so viele Sprungtor-Etappen versucht! Allein schon die Versorgungsprobleme … wir müssen wenigstens die Hälfte aller Frachter am Rand beschlagnahmen, bloß um die Munition zu befördern! Und ich nehme nicht an, dass Sie detaillierte Informationen über die Verteidigungsanlagen haben, auf die wir stoßen dürften, oder? Ich habe die jedenfalls nicht! Ich wüsste auch nicht, wie man an die rankommen sollte – Sonden kann man ja schließlich nur auf beschränkte Distanz schicken.«
»Ah, aber denken Sie doch allein an den Reiz, mich loszuwerden!« Sanders bedachte seine beiden Gesprächspartner mit einem unschuldig strahlenden Lächeln. »Es liegt ja wohl nahe, auch wenn ich es bisher nicht erwähnt habe, dass ich Dauergast bei Ihnen sein werde, bis wir uns den Weg zu den Innenwelten freigekämpft haben. Schließlich ist ja nicht daran zu denken, mich durch den Orion-Raum zurückzuschicken, seit die Miezekatzen ungefähr wissen, was Ihre neuen Waffen leisten. Ich mag ja in technischer Hinsicht beinahe Analphabet sein, aber immerhin habe ich mit eigenen Augen einiges von dem, was Ihnen hier zur Verfügung steht, gesehen. Leornak wäre das höchst unangenehm, aber er hätte keine andere Wahl, als einen ›Unfall‹ zu arrangieren, auch wenn er dann wieder Orion-Fusel trinken müsste!«
Trevayne lachte, Miriam sog an ihrer Zigarette und ließ den Blick nachdenklich zwischen den beiden Männern wandern.
Nach ihrem Eintreffen auf Xanadu hatte niemand mehr Muße. Die Fülle von Einzelheiten beschäftigte sie so intensiv, dass mehrere Tage vergingen, ehe Trevayne und Sanders sich in Trevaynes Büro unter vier Augen über die Pläne für eine abschließende Flottenübung unterhalten konnten.
»Und Sie wollen wirklich nicht mitkommen? Ich kann Ihnen versprechen, es wird interessant werden.«
»Vielen Dank, Ian, aber die Reise nach hier draußen war für einen Mann meines Alters für eine ganze Weile genug Weltraum.« Trevayne verzog das Gesicht. Wenn Sanders wesentlich jünger gewesen wäre, hätte er ihn unter keinen Umständen auf demselben Planeten mit Miriam zurückgelassen.
»Nein, im Ernst«, beharrte Sanders. »Ich leide in letzter Zeit unter chronischer Müdigkeit. Ich glaube, euer Neunundzwanzig-Stunden-Tag macht mir immer noch zu schaffen. Wissen Sie, das macht einen einfach schlapp. Trotzdem hätte ich das hier um die ganze Galaxis nicht missen wollen. Old Terra und das Kabinett fingen an, mich zu langweilen, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.«
Trevayne sagte eine Weile nichts und musterte mit geschürzten Lippen seine Schreibtischplatte, gerade, als hätte ihn der Hinweis auf das Kabinett auf einen neuen Gedanken gebracht. Als er aufblickte, klang seine Stimme zögernd.
»Kevin, ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, aber … wie gut kennen Sie Premierminister Dieter eigentlich?«
»Persönlich? Eigentlich fast gar nicht. Er ist kein Mensch, mit dem man leicht Bekanntschaft schließt, wissen Sie. Warum?«
»Oh, ich habe mich nur gefragt, was Sie von ihm halten.«
»Oder«, meinte Sanders grinsend, »anders formuliert: ›Wie konnte es dazu kommen, dass der Mann, der für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist, am Ende Premierminister geworden ist?‹ Tatsächlich war da ja niemand mehr übrig geblieben; jeder andere Delegierte von den Konzernwelten war zu sehr diskreditiert. Wir hatten verdammtes Glück, dass Dieter zur Verfügung stand. Er musste ein ziemlich breites Spektrum an Ministern akzeptieren – angefangen bei Amanda Sydon als Finanzministerin bis hin zu Roger Haddad von Old Terra als Außenminister –, das Verteidigungsministerium hat er selbst als zusätzliches Amt übernommen, und das hat ihm einen gewissen Vorteil verschafft. Mittlerweile hat er die Dinge fest im Griff und
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