Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
selbst grasgrün war … sie ließ sich ihre Besorgnis nicht anmerken und nickte ruhig.
»Tragen Sie vor, Commander«, forderte sie ihn auf.
»Ja, Sir. Zuerst möchte ich unsere eigene Operation in Relation zur Gesamtlage darstellen. Unsere operativen Probleme sind kompliziert genug, aber der Rumpf dürfte noch größere Probleme haben. Bis jetzt sind etwa siebzig Prozent der Grenzflotte zu uns übergelaufen oder von uns erobert worden, und es sieht auch so aus, als hätten wir dem Gegner etwa zwanzig Prozent der Kampfflotte weggenommen. Aber unsere Einheiten sind über den gesamten Bereich der Grenzwelten verteilt. Wir verfügen jedoch nur über Drohnen für Kommunikationszwecke, und es wird auch einige Zeit in Anspruch nehmen, sie für Operationen zu konzentrieren. Deshalb stellen unsere Einheiten hier auf Nowaja Rodina für die unmittelbare Zukunft die gesamten verfügbaren Kräfte Admiral Ashigaras dar.«
Han hätte ihn gerne gedrängt, sich etwas zu beeilen, ließ es aber bleiben. Sie hatten Zeit, und es war wichtig, dass ihr gesamter Stab den Standpunkt des Flottenhauptquartiers auch wirklich begriff.
»Admiral Ashigaras Geheimdienst geht davon aus, dass der Rumpf Verluste erlitten hat, von denen wir nichts wissen. Die Verluste an Kampfjets waren wahrscheinlich sogar extrem hoch, weil so viele Piloten Grenzwelter waren. Ich muss hinzufügen, dass das eine etwas spekulative Aussage ist, Sir, aber es entspricht unseren eigenen Erfahrungen. Jedenfalls hat der Rumpf zweifellos Knappheit an Kampfeinheiten, dafür aber den Vorteil einer intakten Kommandostruktur, besserer Kommunikationswege und der Innenposition. Sie können also ihre Einheiten schneller von Punkt zu Punkt verlegen, als wir das außen an der Peripherie können.
Für uns ist es derzeit von erheblicher strategischer Bedeutung, dass wir unsere Grenzen sichern, ehe der Rumpf anfängt sich zu erholen. Deshalb plant die Flotte eine Reihe von Angriffen auf strategische Engpässe. Die gegen Cimmaron geplante Operation wird vier separate Angriffsachsen des Rumpfes abschneiden.« Er tippte auf seine Schaltfläche, und im Raum wurde es dunkel. Ein Hologramm baute sich über dem Tisch auf, und das Licht ineinander verschlungener Sprunglinien spiegelte sich kurz in seinen Augen, als er nach einem Zeigestab griff.
»Hier ist Cimmaron«, sagte er und tippte dabei an einen winzigen Lichtpunkt. »Via Redwing, nur zwei Transits entfernt, aber Redwing haben wir im Griff. Die Festungen sind jetzt abgeschnitten, aber die Flotte zieht es vor, sie zu isolieren und Semjon Jakow nicht anzugreifen.« Han spürte Zustimmung rings um den Tisch. Niemand wollte sich mit diesen Festungen anlegen.
»Also«, fuhr Tomanaga fort, »gehen wir von Nowaja Rodina nach Donwaltz« – sein Zeigestab hüpfte von Stern zu Stern während er sprach – »nach MLX-23, nach Lassa, nach Aklumar, nach Cimmaron – das ist eine wesentlich längere Route, aber eine, die wir bis Aklumar kontrollieren. Wegen der Länge der Route setzen wir nur Träger, Schlachtkreuzer und leichte Einheiten ein, Schlachtschiffe würden uns um dreißig Prozent langsamer machen. Andererseits gibt es bei Aklumar keine Befestigungen – dank dem Vertrag von Tycho –, und die werden nicht wissen, dass wir kommen. Wir sollten also den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite haben, bis wir schließlich Cimmaron erreichen.«
Er legte den Zeigestab weg, und es wurde wieder hell.
»Unsere beste Analyse der Verteidigungsmöglichkeiten beruht auf Vermutungen«, räumte er ein und ließ jetzt etwas Besorgnis erkennen. »Die ortsfesten Verteidi gungsanlagen der Flotte kann man vernachlässigen, aber von Cimmaron Skywatch kann man das nicht sagen: elf Orbitalfestungen vom Typ Vier, wovon drei das Aklumar Sprungtor schützen. Vor den Meutereien gab es dort auch noch auf einer Orbitalfestung eine starke Garnison von Kampfjets, aber wir haben natürlich keine Garantie, dass sie ihre Kampfjeteinheiten nicht wieder auf die ehemalige Stärke aufgefüllt haben. Ich bin sicher, dass denen die strategische Bedeutung von Cimmaron ebenso bewusst ist wie uns, und deshalb genießt das System zweifellos Priorität, wenn es um Verstärkungen geht.«
Er hielt kurz inne, damit alle das Gesagte verarbeiten konnten, und fuhr dann fort: »Wir verfügen also über zwei Schlachtkreuzergruppen, die unsere und die von Commodore Petrowna, sowie vier Trägergruppen mit insgesamt etwa dreihundert Kampfjets, sowie die zugehörigen Begleitschiffe.
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