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Starke Frau, was nun?

Starke Frau, was nun?

Titel: Starke Frau, was nun? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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die Dummheit auf - leider zu spät. Denn Chris lacht laut. »Er kann Pudding kochen! Nun ist mir alles klar. Ich schlage vor, während wir den Schock verdauen, lauschen wir erst einmal the next Song. Ein Klassiker: ›Time to Wonder‹ von Fury in the Slaugterhouse.«
    Vorsorglich wappnet Lisa sich schon mal gegen den Angriff, doch der bleibt aus. Kaum sind die Mikros dicht, beschäftigt Chris sich mit den Papieren auf seiner Seite des Tisches. Dabei weiß sie, dass es dort nichts gibt, was er nachlesen muss. Sie kann ihm ja vieles vorwerfen – tut es auch, sobald sich die passende Gelegenheit ergibt –, aber ein Profi ist er, keine Frage.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du es weißt?«, platzt es irgendwann aus ihr heraus.
    Er sieht auf. »Ich war davon überzeugt, dass die Einladung in deinem Wissen verschickt wurde. Deshalb habe ich seitdem auf eine Erklärung gewartet. Als die nicht kam, nun ...« Er hebt die Schultern und widmet sich wieder dem Papier.
    Lisa beobachtet ihn und stöhnt innerlich. Robert mit seinen verdammten Einladungen! Sie hielt das von Anfang an für eine dämliche Idee, und jetzt weiß sie auch, warum! Dann kommt ihr ein äußerst mieser Gedanke – der Spitzenreiter für den heutigen Tag, zumindest bisher – und sie reißt die Lider auf. »Du hast doch nicht vor, zu kommen, oder?«
    Ohne den Blick von seinen verdammten Unterlagen zu nehmen, lacht er trocken. »Vertrau mir, ich weiß, wo meine Grenzen liegen. Diesen fucking Horror will ich mir lieber ersparen. Eine Emanze, die zum Altar schreitet – er muss magische Kräfte besitzen.« Und jetzt sieht er sie doch flüchtig an – sein Lächeln wirkt äußerst seltsam. »Unter Garantie.«
    Kurz darauf grinst er ins Mikrofon. »Here we go again, euer Countdown , das letzte Mal in dieser Konstellation. Und Lisa hat den Anlass genutzt, mit einer wunderbaren Ankündigung aufzuwarten. Ich schwöre, ich war fast ebenso so ahnungslos wie ihr. Also, Lisa, wie lange kennst du den Glückspilz?«
    »Seit ungefähr einem Jahr«, erwidert sie schnippisch.
    »Ahhh«, das Lächeln wirkt beinahe begeistert. »Und, Liebe auf den ersten Blick?«
    »Sicher!«
    »Das ist immer gut. Nun ja ...« Er seufzt. »Was kann man sonst noch angesichts eines solchen Glücks sagen, außer euch alles Gute zu wünschen! Ich hoffe, ihr seid meiner Meinung.«
    Und damit ist das Thema beendet.
    Alles könnte ja auch so schön sein, wenn da nicht diese permanente eisige Miene wäre, die Lisa in den kommenden Stunden zunehmend zusetzt. Und obwohl sie sich anhaltend vorbetet, diesmal nicht darauf einzusteigen, platzt ihr am Ende doch noch der Kragen. »Na und?«, faucht sie ziemlich zusammenhanglos. »Ich werde doch wohl noch heiraten dürfen, ohne dich vorher um Erlaubnis zu fragen!«
    Chris hebt erst eine Braue, bevor er sie etwas ratlos betrachtet. »Sagte ich etwas Gegenteiliges?«
    »Nein!« Sie wird immer lauter. »Aber du glotzt! «
    »Ich habe dich nicht mal angesehen, ist deine alte Paranoia wieder im Anmarsch? Ich dachte, wenigstens die hättest du endlich hinter dir gelassen.«
    »Tu nicht so blöd! Du weißt genau, was ich meine!«
    »Du irrst dich, Baby. Im Grunde ...« Chris runzelt die Stirn. »Im Grunde weiß ich überhaupt nichts. Ich behaupte sogar, dass selbst das, was ich glaubte zu wissen, nichts als ein Fake war. Und weißt du ...« Er lacht. »... Ich bin nicht mal sauer darüber, in Wahrheit denke ich, das ist das Beste für uns alle.« Damit regelt er feige die Mikros auf, obwohl der Titel noch nicht ganz ausgelaufen ist, und nimmt ihr die Möglichkeit, auf seine dämliche Einlage zu antworten.
    Wütend wartet Lisa, bis er den nächsten Song eingespielt hat, selbstverständlich nach einigen markigen Machosprüchen in ihre Richtung.
    »Du bist unmöglich!«
    Doch für den Rest des letzten Countdown s bekommt sie weder eine Antwort noch eine andersgeartete Geste. Bisher hatte Lisa die Sendezeit immer als verdammt langwierig erlebt – also, seitdem sie nicht mehr allein dafür verantwortlich ist –, aber heute scheinen die Minuten zu fliegen, kaum, dass sie dazu kommt, etwas ins Mikro zu hauchen.
    Was auch besser so ist, denn nebenbei werden sie mit Mails bombardiert. Die Telefonleitungen laufen heiß; Chris sieht jedoch keine Veranlassung, mit einem seiner Fans vielleicht mal zu sprechen.
    Lisa verlangt erst gar keiner ... na ja.
    Schließlich wird der Regler ein letztes Mal hochgeschoben und Chris lächelt. »Leute, es war eine fucking geile

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