Starker als dein Tod
Rückgrat. Würde Zack mit Emily den gleichen Fehler noch einmal begehen?
Zack riss die Tür auf. Er konnte es nicht fassen, dass er sich noch einmal in das gleiche Dilemma manövrierte. Zwei Menschen, die ihm sehr am Herzen lagen, hatten einen hohen Preis bezahlt, weil er nicht die Disziplin gehabt hatte, seine Hände von …
Der Anblick von Emily, die zusammengerollt und tief schlafend auf dem Bett lag, ließ ihn erstarren. Sie schlief auf der Seite und hatte die Arme vor dem Körper verschränkt, ihre Gesichtszüge waren entspannt. Ihre Wimpern wirkten wie schwarzer Samt gegen ihren blassen Teint. Ihr voller, leicht geöffneter Mund sah unglaublich einladend aus und erinnerte ihn daran, wie es sich angefühlt hatte, sie zu küssen. Der Bademantel war etwas hochgerutscht, sodass er die samtige Haut ihrer Oberschenkel sehen konnte. Eine ganze Minute stand er dort völlig gefangen genommen von dem Anblick und betrachtete sie beim Schlafen.
Zack wusste, dass er die wenigen verlockenden Schritte zum Bett nicht gehen durfte. Wenn er ihr auch nur ein bisschen näher kam, würde er sie küssen. Und dieses Mal würde er es nicht nur beim Küssen belassen. Und so, wie sie vor wenigen Minuten seinen Kuss erwiderte hatte, war er auch nicht sicher, dass sie es dabei belassen würde. Ein unausweichliches Desaster.
Wie also willst du für ihre Sicherheit sorgen, wenn du deine Hände nicht von ihr lassen kannst? Auf die gleiche Art, wie du für Alisas Sicherheit gesorgt hast?
Zack ignorierte die Hitze, die in ihm aufflackerte, und trat zu ihr. Vom Ende des Bettes auf schaute er auf sie hinunter. Lange Beine und üppige Formen in einer verdammt verführerischen Verpackung. Er roch das Shampoo und die Seife, die sie benutzt hatte. Er hatte das Höschen und den BH im Badezimmer auf der Stange hängen sehen und wusste, dass sie nichts unter dem Bademantel trug …
„Denk nicht einmal daran“, murmelte er und beugte sich über sie.
Sie stöhnte leise und bewegte sich unruhig hin und her, als er die Bettdecke ausbreitete und über sie legte. „Zack?“
„Schlaf jetzt“, flüsterte er.
Zack wusste, dass dies das Einzige war, was ihm im Moment nicht vergönnt war.
Emily schreckte aus dem Schlaf auf und setzte sich auf. Helles Sonnenlicht drang durch die Vorhänge des Fensters. Die Luft roch leicht nach Holz und Rauch. Für einen kurzen Moment war sie orientierungslos, wusste nicht, wo sie sich befand. Dann erinnerte sie sich an Zack Devlin. An
Lockdown
. Wie sie bei
Signal Research and Development
eingebrochen waren. Die Hetzjagd durch die Nacht. Und an diesen heißen, aufregenden Kuss.
Ohne sich umzublicken, spürte sie, dass Zack fort war. Auch mit geschlossenen Augen hätte sie sagen können, ob er im Raum war. Sie versuchte den Stich der Enttäuschung zu ignorieren, wollte abstreiten, dass sie sich darauf gefreut hatte, ihn zu sehen.
Sie schlug die Bettdecke zurück, ging ins Badezimmer und schaltete dann den Fernseher ein. Die Kaffeekanne war halb voll, sodass sie sich einen Becher einschenkte. Ein Bericht im Fernsehen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, als sie den ersten Schluck nahm.
„Im Hochsicherheitsgefängnis
Bitterroot Super Max
bei Salmon kam es gestern Nacht zu einem Ausbruch.“ Die Augen der hübschen blonden Reporterin funkelten vor Aufregung, während sie den Bericht vorlas. „Der irische Terrorist Zack McKinnon, der eine lebenslange Haftstrafe wegen mehrfachen Mordes verbüßt, konnte gestern Nacht mithilfe einer Vollzugsbeamtin entkommen. Der Ausbruch, bei dem zwei Männer ums Leben kamen, führte zur größten Verfolgungsjagd, die diese friedliche ländliche Gegend je gesehen hat. Die Zielfahndung wird heute Morgen fortgesetzt.“
„Was?“
Emily verschluckte sich fast an ihrem Kaffee. Ihr Magen zog sich zusammen, als sowohl ein Bild von ihr als auch von Zack auf dem Bildschirm erschien.
Die Reporterin fuhr fort. „Kanal 53 war heute Morgen als Erstes vor Ort und konnte folgende Stellungnahme von Marcus Underwood, dem Leiter von
Lockdown, Inc
., einholen.“
Underwood trat an ein Mikro. „Um ungefähr drei Uhr heute Morgen ermordete der verurteilte irische Terrorist Zack McKinnon zwei Mitinsassen und entkam mithilfe einer Vollzugsbeamtin.
Lockdown
setzt alle verfügbaren Mittel ein, darunter unser eigenes SORT-Team, außerdem unterstützt uns die Polizei, um den verurteilten Mörder und seine Komplizin zu fassen.“
Ein weiteres körniges Schwarz-Weiß-Foto wurde gezeigt. Emily wurde übel.
Weitere Kostenlose Bücher