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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
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Er rollte herum und kam auf die Füße. Er wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis der Scharfschütze erneut feuerte. Er musste eine Deckung finden.
    Dann erkannte er Emily, die auf ihn zulief, und sein einziger Gedanke bestand nur noch darin, dass diese verrückte Frau dabei war, sich erschießen zu lassen.
    So wie Alisa.
    „Emily, nein!“ Er drückte die Hand auf die Seite, wo die Kugel ihn getroffen hatte, und hinkte ihr eilig entgegen. „Lauf zurück zum Jeep!“
    Sie hielt inne und stand zögernd da. Er sah ihr schönes Gesicht im Fadenkreuz eines Zielfernrohrs vor sich und brach in Panik aus. „Geh zurück!“
    Sie drehte sich wie in Zeitlupe um. Zack erhöhte die Geschwindigkeit und folgte ihr. Irgendwo in der Ferne prallte eine Kugel von einem Felsen ob. In vollem Lauf schob sich Zack zwischen Emily und den Scharfschützen. „Schnell in den Wagen!“, rief er.
    Er war nur drei Meter von ihr entfernt, als sie den Jeep erreichten. Sie rannte zur Beifahrerseite, riss die Tür auf und sprang auf den Sitz. Die Fahrertür war noch offen. Zack ließ sich auf den Sitz fallen und drehte den Zündschlüssel. Noch bevor er die Tür schließen konnte, machte der Wagen einen Satz nach vorn, wobei die durchdrehenden Räder Schnee, Matsch und Schotter in die Höhe schleuderten.
    Einige Sekunden lang war nur das Röhren des Motors und das angestrengte Keuchen ihres Atems zu hören. Zack schaltet mit ein bisschen zu viel Kraft und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Er hatte keine Ahnung, ob es an den Schmerzen in seinem Bauch lag oder an den Nachwirkungen der Angst, doch plötzlich war er wütend auf Emily.
    „Was zur Hölle hast du dir eigentlich dabei gedacht?“, fuhr er sie an.
    „Ich sah den Scharfschützen“, erwiderte sie schwer atmend. „Vor dem Schuss. Ich habe versucht, dich zu warnen.“
    „Du hast dich beinahe erschießen lassen, verdammt noch mal!“
    „Zack, beruhige dich.“
    „Zur Hölle!“
    „Zack, bitte … du bist angeschossen worden.“
    „Glaubst du, das weiß ich nicht?“ Er schlug mit der Hand hart aufs Lenkrad. „Verdammt, Emily. Du hast mich zu Tode geängstigt!“
    „Aber hör mal, ich konnte doch nicht einfach dasitzen und nichts tun, während der Scharfschütze dich abknallt.“
    Er wandte den Blick von der Straße, um sie anzusehen, und spürte, wie eine neue Welle von Angst ihn überrollte. Er würde niemals weiterleben können, sollte ihr etwas zustoßen. Warum in Gottes Namen hatte er sie in diese Sache hineingezogen? Was sollte er jetzt nur tun?
    „War das der Maulwurf?“, fragte sie nach einer Weile.
    „Ich habe ihn nicht richtig zu Gesicht bekommen.“ Aber er wusste, dass er gerade mit dem Mann zusammengetroffen war, der ihn verraten hatte. Es gab nur eine Handvoll Leute, die informiert darüber waren, dass er dort sein würde. Sein Kontaktmann bei MIDNIGHT. Avery Shaw. Ein Angestellter namens Watson. Er fragte sich, wer von ihnen ihn tot sehen wollte und warum. Hing es mit
Lockdown
zusammen?
    „Er hätte dich beinahe umgebracht, Zack. Was sollen wir jetzt tun?“
    „Wir haben nicht allzu viel Möglichkeiten“, sagte er und hasste den Moment, weil er zum ersten Mal in seinem Leben einfach keine Idee mehr hatte.
    „Vielleicht könnten wir wieder zurück in das Bed and Breakfast“, schlug sie vor.
    „Sie haben dort mein Gesicht gesehen.“
    „Aber doch nur in deiner Verkleidung.“
    Er spürte ihren Blick auf sich ruhen, als sie plötzlich aufschrie. „Zack, du verlierst Blut!“
    Er schaute an sich hinunter, sah Blut aus seinem Mantel sickern und fluchte mit zusammengebissenen Zähnen. Verdammt, es ging ihm echt auf die Nerven, wenn Leute auf ihn schossen.
    „Klasse.“ Er ließ seinen Blick von der Straße zu Emily und schließlich zum Rückspiegel wandern. Er fühlte die Wärme des Blutes auf dem Hemd unter seinem Mantel. Er glaubte nicht, dass es sich um etwas Schlimmeres als eine Fleischwunde handelte. Er wäre nicht in der Lage, sich auf den Beinen zu halten, wenn die Kugel ihn mitten in den Bauch getroffen hätte. Trotzdem hatte er höllische Schmerzen.
    „Wir müssen irgendwo anhalten“, sagte sie.
    „Wir können nirgends anhalten“, erwiderte er knapp.
    „Mein Dad hatte früher eine alte Jagdhütte nicht weit von hier. Er hat sie mir hinterlassen, als er starb.“
    „Wie weit?“
    „Ungefähr fünfzehn Meilen südlich von Shoup. Im
Salmon National Forest
. Da gibt es eine unbefestigte Straße.“
    Zack nahm an, dass es die beste

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