Starlet Monika
namens Marty angerufen worden ?«
»Klar .«
»Und Sie sagten, Sie hätten ihn
nie kennengelernt, Sie wüßten nicht einmal seinen Nachnamen ?«
»Wirklich?« Ihre Stimme klang
tonlos.
»Aber als ich das nächste Mal
hierherkam, saßen sowohl Marty als auch sein großer Bruder hier auf dieser
Couch und sahen aus wie alte Freunde, die eine alte Freundin besuchen«, sagte
ich.
Sie blinzelte ein paarmal, und
dann wurden ihre Augen groß. »Sie meinen, der >Marty<, der Monika
anzurufen pflegte, sei Marty Kroos gewesen ?« fragte sie atemlos.
»Wer sonst ?« knurrte ich. »Monika verabredete sich mit Bill Daran, und zur gleichen Zeit
wohnte Darans alter Freund — Marty Kroos — in seinem Haus .«
Sie biß sich einen Augenblick
lang sachte auf die Unterlippe. »Sie müssen mich für das dümmste Blondchen halten, dem Sie in Ihrem ganzen Leben begegnet
sind! Es tut mir leid, Rick, aber mir ist einfach nie der Gedanke gekommen, die
beiden miteinander in Verbindung zu bringen .«
»Dazu bestand auch kein Grund«,
sagte ich leichthin. »Seit wann kennen Sie die Brüder Kroos ?«
»Noch nicht lange«, sagte sie mit
gekonnt beiläufiger Stimme. »Vielleicht ein paar Monate.«
»Spielt Marty Kroos in Ihrem Dasein eine gewisse Rolle ?«
»Nein.« Sie schüttelte
energisch den Kopf. »Die beiden sind einfach mit mir befreundet, mehr nicht .«
»Großartig!« Ich grinste sie
an. »Nun habe ich nur noch eine Frage. Wie wäre es mit einer Verabredung für heute abend ?«
»Wie?« Sie sah mich einen
Augenblick lang verdutzt an. »Ist das Ihr Ernst ?«
»Warum, zum Kuckuck, sollte es
nicht mein Ernst sein ?« fragte ich. »Verabredungen
sind das, was ich in meinem Leben am allerernstesten nehme .«
»Nun«, sie lächelte zögernd,
»mir soll es recht sein .«
»Prima !« sagte ich enthusiastisch. »Wie wär’s, wenn ich Sie gegen acht Uhr abholte ?«
»Okay, Rick. Soll ich mein
Diadem aufsetzen, oder ist es mehr informell ?«
»Lassen wir es heute abend informell sein«,
schlug ich vor. »Wir können es immer noch formell werden lassen, wenn wir uns
besser kennen .«
»Ich bin mir nicht ganz klar
darüber, was das für eine Andeutung sein soll .« Sie
lächelte breit. »Vielleicht frage ich auch besser nicht ?«
Es war wie eine Heimkehr aus
der Fremde; ich konnte es einfach nicht erwarten, meine alten Kameraden und
liebsten Freunde wiederzusehen, um ihnen zu erzählen, welche Sehnsucht ich nach
dem Anblick ihrer vertrauten Gesichter nach meinem langen viertägigen Exil in
Europa gehabt hatte. Also fuhr ich, gleich nachdem ich mich von Kathy Frick
verabschiedet hatte, in die Hollywooder Berge hinauf,
um einen weiteren alten Freund zu besuchen, der in dem auf verschiedenen Ebenen
gebauten Haus eines seiner alten Freunde wohnte. Das ärgerliche war nur, daß
sein widerwärtiges Gesicht sich ebenfalls in zwei verschiedene Ebenen zu
verziehen schien, als er mich sah.
»Was, zum Teufel, wollen Sie
denn ?« knurrte er mich an.
»So begrüßt man einen Freund
nicht, Marty«, sagte ich vorwurfsvoll. »Ich wollte nur eben mal vorbeikommen
und hallo sagen, nun, nachdem ich aus Europa zurück bin. Ich dachte, Sie würden
mich wenigstens zu einem Drink hineinbitten .«
Er stand da, starrte mich ein
paar Sekunden lang an und überlegte möglicherweise, ob er mich gleich da, wo
ich stand, zusammenschlagen oder ob er mich auf den
Balkon locken sollte, wo er vielleicht die Sache noch wirkungsvoller erledigen
konnte. Aber während er noch darüber nachdachte, erschien hinter ihm sein
älterer Bruder.
»Ei, sieh da !« Carl Kroos ’ weiße Zähne blitzten aus der Tiefe seines
bärtigen Gesichts. »Mr. Holman ! Schon wieder aus
Europa zurück? Demnach war Ihre Reise erfolgreich? Kommen Sie herein und
erzählen Sie uns bei einem Drink davon !«
Ich ging an Martys finsterem
Gesicht vorbei und folgte seinem Bruder durch das Haus auf den Balkon. Carl goß
die Gläser ein und wir hatten uns eben auf zwei schmiedeeiserne Dinger
niedergelassen, als Marty erschien. Er latschte zum Geländer hinüber, lehnte sich
mit dem Rücken dagegen und starrte mich weiter finster an.
»Nun«, sagte Carl
liebenswürdig, »erzählen Sie, Mr. Holman .«
Ich trank einen Schluck Bourbon
und grinste ihn leicht dämlich an. »Es war ein komplettes Fiasko«, sagte ich
mit verlegener Stimme. »Daran und die kleine Beyer verschwanden einfach
spurlos, nachdem sie in Paris angekommen waren. Ich habe vier Tage damit
zugebracht, nach ihnen zu suchen, und
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