Starship Troopers
möchte nicht sagen, daß es mir gefällt, Sir.«
Mir gefiel das ganz und gar nicht. Ich kam mir nackt vor.
»Ich verstehe.« Er schien nicht verstimmt zu sein über meine Frage. »Überlassen Sie es mir, mein Sohn, mich um die rechtlichen Aspekte Ihres Status zu kümmern.«
»Aber ...«
»Das ist ein Befehl. Theoretisch sind Sie kein M. I, Aber die M. I. hat Sie nicht vergessen; die M. I. vergißt nie ihre Angehörigen, ganz gleich, wo sie sich befinden. Falls Sie jetzt tot umfallen würden, äscherte man Sie als Leutnant Juan Rico, Mobile Infanterie, von -« Oberst Nielssen unterbrach sich: »Miss Kendrick, von welchem Schiff wurde Mr. Rico zur Kriegsschule abkommandiert?«
»Von der Rodger Young.«
»Vielen Dank.« Er fuhr fort: »- von der TECT Rodger Young, abkommandiert zur Mobilen Kampfgruppe des Zweiten Zuges der George-Kompanie, Drittes Regiment, Erste Division der Mobilen Infanterie - die >Rauhnacken<«, rezitierte er mit Genuß ohne Merkzettel, sobald er an mein Schiff erinnert worden war. »Eine gute Truppe, Mr. Rico - stolz und gefürchtet. Ihre Stammrolle geht an die Einheit zurück für den letzten Zapfenstreich zu Ihrem Abschied, und mit diesem Rang würden Sie auch auf der Gedenktafel stehen. Aus diesem Grund befördern wir immer einen toten Fahnenjunker zum Offizier, mein Sohn - damit wir ihn zu seinen Kameraden heimschicken können.«
Ich fühlte mich plötzlich erleichtert und von Heimweh ergriffen, so daß ich ein paar Worte überhörte: » ... mich nicht zu unterbrechen, während ich rede, kehren Sie als Tote zur M. I. zurück, wohin Sie gehören. Sie müssen während des Probeeinsatzes zu vorläufigen Offizieren ernannt werden, weil wir keine Marionetten bei einem Kampfeinsatz gebrauchen können. Sie werden kämpfen - und Befehle entgegennehmen - und Befehle erteilen. Nach dem Gesetz gültige Befehle, weil Sie einen Rang erhalten und zum Dienst in dieser Truppe befohlen werden; damit wird jeder Befehl, den Sie in Ausübung Ihrer Ihnen übertragenen Pflichten erteilen, genauso bindend wie ein Befehl, der vom Oberkommandierenden unterzeichnet ist.
Mehr noch«, fuhr der Kommandeur fort, »müssen Sie jederzeit darauf gefaßt sein, auch eine höhere Befehlsgewalt zu übernehmen, sobald Sie einen Platz in der Rangordnung der Hierarchie einnehmen. Falls Sie einer Kampfgruppe zugeteilt werden, die aus einem Zug besteht - und beim augenblicklichen Stand der Dinge ist das sehr wahrscheinlich - und Sie stellvertretender Zugführer sind, wenn Ihr Zugführer im Kampf fällt ... nun, dann sind Sie der Führer der Kampfeinheit!«
Er schüttelte den Kopf. »Nicht >kommissarischer Zugführer. Nicht ein Fahnenjunker, der eine Gefechtsübung leitet. Nicht ein untergeordneter Offizier in der Ausbildung<. Plötzlich sind Sie der Alte, der Boss, der kommandierende Offizier im Kampfgebiet, und Sie stellen erschüttert fest, daß Ihre Mitmenschen sich allein auf Sie verlassen müssen! Daß Sie ihnen sagen, was sie tun, wie sie kämpfen und ihren Kampfauftrag erfüllen müssen und wie sie wieder lebend aus diesem Schlamassel herauskommen!
Sie warten auf die feste Stimme des kommandierenden Offiziers, während die Sekunden verrinnen, und es wird Ihre Stimme sein, die Entscheidungen fällt und die richtigen Befehle gibt ... und nicht nur dem Sinn nach richtig, sondern auch in einem ruhigen, unbeirrten Tonfall. Denn es ist so gut wie sicher, Gentlemen, daß Ihre Kampfgruppe in Schwierigkeiten ist - in einer bösen Klemme! - und eine Stimme, die Unsicherheit und Panik verrät, kann die beste Kampfgruppe des Universums in einen kopflosen, zuchtlosen Haufen panischer Angsthasen verwandeln.
Diese ganze erbarmungslose Last wird Ihnen ohne Vorankündigung auf die Schultern geladen. Sie müssen sofort handeln, und Sie werden nur Gott über sich haben. Erwarten Sie nicht von ihm, daß er sich mit taktischen Einzelheiten befaßt; das ist Ihre Aufgabe. Er wird Ihnen nur soweit helfen, wie es ein Soldat von Ihm erwarten kann, indem Er Ihnen die Kraft gibt, die Panik, die Sie ganz bestimmt ergreifen wird, nicht in Ihrer Stimme anklingen zu lassen.«
Der Oberst legte eine Pause ein. Ich fühlte mich ernüchtert, und Birdie machte ein furchtbar ernstes Gesicht und sah schrecklich jung aus. Hassan hatte steile Falten auf der Stirn. Ich wünschte mir, ich wäre wieder im Absetzraum der Rog, mit nicht zu vielen Streifen auf dem Ärmel, und feierte mit den Rauhnacken einen Herrenabend. Der Job eines stellvertretenden
Weitere Kostenlose Bücher