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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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hinausgeht - erfordert Phantasie, Hingabe, Loyalität; alle jene höheren Tugenden, die ein Mensch selbst entwickeln muß. Wenn sie ihm gewaltsam eingeflößt werden, wird er sie wieder ausspucken. Man hat es in der Vergangenheit mit der Wehrpflicht versucht. Schlagen Sie einmal in der Bibliothek die psychiatrischen Berichte über gehirngewaschene Gefangene in dem sogenannten >Koreakrieg< nach, der um das Jahr 1950 stattfand - die amtliche Berichtssammlung. Bringen Sie eine Analyse zum nächsten Unterricht mit.« Er tastete über seine Uhr. »Die Stunde ist zu Ende.«
    Major Reid ließ uns wenig freie Zeit. Aber es war ein interessantes Fach. Ich handelte mir eines von diesen Grundsatzthemen ein, die er in der Klasse verteilte wie PingPong-Bälle: Ich hatte behauptet, daß die Kreuzzüge sich von den meisten Kriegen unterschieden, Das brachte mir eine barsche Unterbrechung und die Aufgabe ein: Verlangt: Beweis, daß der Krieg und die moralische Perfektion aus dem gleichen genetischen Erbe stammen.
    Kurz gefaßt, folgende Ausführung: Alle Kriege entstehen durch Bevölkerungsdruck (ja, sogar die Kreuzzüge, obgleich man schon tief in die Quellen über die Handelswege und Geburtsziffern und in eine Reihe anderer Faktoren eindringen muß, um das zu beweisen). Moral - alle korrekten moralischen Gesetze - leitet sich aus dem Selbstbehauptungsinstinkt ab; moralisches Verhalten ist Überlebensverhalten oberhalb der individuellen Ebene wie bei einem Vater, der sich opfert, um seine Kinder zu retten. Aber da der Bevölkerungsdruck aus dem Überlebensprozeß anderer Wesen entsteht, leitet sich der Krieg, weil er aus dem Bevölkerungsdruck resultiert, indirekt aus dem gleichen ererbten Instinkt ab, der alle moralischen Gesetze hervorbringt, die den menschlichen Wesen gemäß sind. Gegenbeweis: Ist es möglich, den Krieg abzuschaffen, indem man den Bevölkerungsdruck abbaut (und so die nur zu offenkundigen Übel des Krieges beseitigt), und zwar durch den Erlaß eines Moralgesetzes, das die Bevölkerung auf die verfügbaren Nahrungs- und Rohstoffquellen beschränkt?
    Ohne die Nützlichkeit oder Moralität einer Geburtenkontrolle näher zu erörtern, kann schon durch die Erfahrung belegt werden, daß eine Spezies, die ihre eigene Vermehrung einstellt, von einer anderen Spezies verdrängt wird, die dafür expandiert In der terranischen Geschichte haben einige menschliche Bevölkerungsgruppen die Vermehrung eingeschränkt, und andere Rassen nützten diese Beschränkungen aus und absorbierten diese Bevölkerungsgruppen. Nehmen wir trotzdem einmal an, daß die menschliche Rasse es fertigbringt, ein Gleichgewicht zwischen Geburt und Tod herzusteilen, und zwar in einem Umfang, der sich mit dem Lebensraum auf ihrem eigenen Planeten deckt, und endlich ihren Frieden findet. Was passiert?
    Bald (vielleicht schon am nächsten Mittwoch) fallen die Bugs bei uns ein, merzen diese Spezies aus, die >den Krieg nicht mehr studieren will<, und das Universum vergißt uns. Was immer noch passieren kann. Entweder wir dehnen uns aus und verdrängen die Bugs, oder sie expandieren und merzen uns aus - weil beide Rassen hart, zäh und intelligent sind - und das gleiche Grundstück haben wollen.
    Wissen Sie, wie schnell der Bevölkerungsdruck uns dazu zwingen kann, das gesamte Universum Schulter an Schulter auszufüllen? Die Antwort wird Sie überraschen: Nicht länger, als man braucht, um mit einem Auge zu blinzeln, wenn man das Alter unserer Rasse als Maßstab nimmt.
    Rechnen Sie nach - es ist eine Zinseszinsexpansion.
    Aber hat der Mensch ein >Recht< dazu, sich über das Universum auszubreiten?
    Der Mensch ist, was er ist, ein wildes Tier mit dem Willen zu überleben und (bis jetzt) der Fähigkeit dazu, auch gegen schärfste Konkurrenz. Falls man das nicht akzeptiert, ist alles, was man über Moral, Gesetze, Krieg, Politik - und so weiter - verzapft, barer Unsinn. Die korrekten Moralgesetze leiten sich aus dem Wissen ab, was der Mensch ist - und nicht daraus, wie ihn Weltverbesserer und wohlmeinende alte Kaffeetanten haben wollen.
    Das Universum wird uns wissen lassen - später -, ob der Mensch ein >Recht< dazu hat, sich in ihm auszubreiten oder nicht.
    In der Zwischenzeit wird sich die M. I. dort aufhalten, wachsam und sprungbereit, um unserer eigenen Rasse beizustehen.
    Kurz vor dem Ende unserer Ausbildung wurde jeder von uns in den Weltraum geschickt, um unter einem erfahrenen Kampfkommandanten Dienst zu tun. Das war der praktische Teil des

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