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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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sagte er verächtlich. »Aber verstehst du das auch? Glaubst du daran?«
    »Äh - ich weiß nicht, Sir.«
    »Natürlich glaubst du nicht daran! Ich bezweifle, daß jemand von euch die >staatsbürgerliche Tugend< erkennen würde, wenn sie unter euch erschiene und euch ins Gesicht schreien würde!« Er blickte auf seine Uhr. »Und damit ist auch diese Stunde und mein Unterricht zu Ende. Vielleicht werden wir uns einmal unter glücklicheren Umständen wiedersehen. Ihr könnt gehen.«
    Gleich danach kam das Examen und drei Tage später mein Geburtstag, gefolgt von Carls Wiegenfest innerhalb einer knappen Woche - und ich hatte Carl immer noch nicht gestanden, daß ich mich nicht freiwillig melden würde. Sicherlich setzte er bereits meine negative Entscheidung voraus, aber wir redeten nicht darüber - ein unmöglicher Zustand. Ich sagte nur zu, daß ich ihn am Tage nach seinem Geburtstag abholen und zum Rekrutierungsbüro begleiten würde.
    Auf der Treppe vor dem Musterungsbüro trafen wir Carmencita Ibanez, eine Klassenkameradin und ein Anblick, der uns daran erinnerte, daß wir glücklicherweise einer Rasse mit zwei getrennten Geschlechtern angehörten. Carmen war nicht mein Mädchen - sie war mit niemandem liiert. Sie verabredete sich niemals zweimal hintereinander mit dem gleichen Jungen und behandelte uns alle mit der gleichen Freundlichkeit und recht unpersönlich. Doch ich kannte sie ziemlich gut, da sie häufig zu uns kam und unser Schwimmbecken benützte, weil es die olympischen Maße besaß - manchmal mit dem einen Klassenkameraden, manchmal mit einem anderen.
    Oder sie kam allein, weil Mutter sie darum bat - Mutter betrachtete sie als einen >guten Einfluß<. Ausnahmsweise hatte sie recht.
    Sie sah uns und wartete. »Hallo, Jungs!« rief sie und zeigte ihre Grübchen.
    »Hallo, Ochee Chyornya«, antwortete ich. »Was bringt dich hierher?«
    »Ist das so schwer zu erraten? Heute ist mein Geburtstag.«
    »He? Unsere herzlichsten Glückwünsche!«
    »Und deshalb melde ich mich freiwillig.«
    »Oh ...« Ich glaube, Carl war nicht weniger überrascht als ich. Doch das war typisch für Carmencita: Sie tratschte nie und behielt ihre Privatangelegenheiten für sich. »Ist das dein Ernst?«
    »Das ist kein Spaß. Ich möchte Raumschiffpilot werden - wenigstens werde ich versuchen, einer zu werden.«
    »Kein Grund, warum du es nicht schaffen solltest«, erwiderte Carl rasch. Er hatte recht - ich weiß inzwischen, wie recht er hatte. Carmen war klein und adrett, vollkommen gesund und mit perfekten Reflexen ausgestattet beim Wettkampf tauchte sie so mühelos, als wäre sie mit Kiemen ausgestattet, und in Mathematik war sie ein As.
    Ich war über eine Drei in Algebra und eine Zwei in Wirtschaftsarithmetik nie hinausgekommen. Sie hatte alle Mathematikkurse belegt, die unsere Schule zu bieten hatte, und nebenbei noch einen Privatlehrer für Fortgeschrittene beschäftigt. Aber ich hatte mich nie gefragt, warum sie das tat.
    Tatsächlich war die kleine Carmen so attraktiv, daß man gar nicht auf den Gedanken kam, sie könne noch etwas anderes sein als schön.
    »Wir - äh, ich«, sagte Carl, »bin hier, um mich ebenfalls freiwillig zu melden.«
    »Ich auch«, zog ich nach. »Wir beide.« Nein, ich hatte mich gar nicht dazu entschlossen; mein Mund ging mit mir durch.
    »Oh, großartig!«
    »Und ich werde mich ebenfalls als Raumschiff-Pilot bewerben«, setzte ich entschlossen hinzu.
    Sie lachte mich nicht aus, sondern sagte ernsthaft: »Oh, das finde ich großartig! Vielleicht treffen wir uns einmal bei der Ausbildung. Das wäre nett.«
    »Auf Kollisionskurs?« fragte Carl. »Bruchpiloten brauchen s ie bestimmt nicht.«
    »Sei nicht albern, Carl. Wir treffen uns natürlich nur auf dem Boden. Willst du dich auch als Pilot bewerben?«
    »Ich?« erwiderte Carl entrüstet, »ich bin doch kein Lastwagenfahrer! Du kennst mich doch - galaktisches F & E, wenn sie mich haben wollen. Elektronik.«
    »Lastwagenfahrer, unerhört! Hoffentlich stecken sie dich in eine Garnison auf Pluto und lassen dich dort frieren. Nein, das wäre nichts für mich. Aber trotzdem - viel Glück! Gehen wir hinein?«
    Die Rekrutierungsstation befand sich hinter einer Barriere in dem Kuppelbau. Ein Marinesergeant saß dort hinter einem Pult in einer Paradeuniform, farbenprächtig wie In einem Zirkus. Seine Brust war mit Ordensschlaufen bedeckt, die ich nicht entziffern konnte. Sein rechter Arm war so knapp am Schultergelenk amputiert, daß man an seinem Waffenrock

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