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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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wollte, während das Schiff zu seiner nächsten Patrouille startete - er wies darauf hin, daß mein Cuthaben an Freizeit so groß wäre, daß ich davon etwas ausgeben sollte. Ich hatte keine Ahnung, woher er wußte, daß ich einen Familienangehörigen zu betrauern hatte, aber offensichtlich war er davon unterrichtet. Ich sagte, danke, nein, Sir, ich wollte warten, bis die ganze Einheit in den Urlaub geschickt wurde.
    Ich bin heute froh darüber, daß ich keinen Urlaub nahm, denn sonst wäre ich nicht dabeigewesen, als der Lieutenant fiel ... und beides zusammen hätte ich wohl kaum noch verkraftet. Es passierte sehr rasch und kurz vor dem Rückstart zum Raumschiff. Ein Mann von der dritten Gruppe war verwundet worden, nicht lebensgefährlich, aber er konnte sich nicht mehr bewegen; der stellvertretende Gruppenführer war zu ihm gehüpft, um ihn zu bergen - und dabei wurde er selbst verwundet. Der Lieutenant hatte, wie immer, seine Augen überall hatte sich wahrscheinlich die physischen Daten der beiden Männer in seinen Monitor eingeben lassen. Vermutlich, denn die Wahrheit werden wir nie erfahren. Jedenfalls vergewisserte er sich, daß der stellvertretende Gruppenführer noch am Leben war, und barg dann beide Verwundete, trug sie auf seinen Armen zum Landungsboot.
    Die letzten sechs Meter warf er sie, und sie wurden durch die Luke in das Boot geschoben - und dann, als alle an Bord waren, kein Abwehrschild mehr stand und kein Sperrfeuer mehr ihn schützte, wurde er getroffen und starb auf der Stelle.
    Ich habe absichtlich nicht den Namen des Gefreiten und des stellvertretenden Gruppenführers erwähnt. Der Lieutenant barg jeden, ohne Unterschied des Ranges - und bis zum letzten Atemzug. Vielleicht bin ich der Gefreite gewesen, den er rettete. Es spielt keine Rolle, wer es gewesen ist.
    Aber es spielte eine Rolle, daß man unserer Familie den Kopf abgeschlagen hatte. Das Oberhaupt der Familie, dessen Namen wir trugen, der Vater, der uns zu dem gemacht hatte, was wir waren.
    Nachdem der Lieutenant uns verlassen hatte, lud Captain Deladrier Sergeant Jelal dazu ein, mit den anderen Abteilungsleitern vorne in der Messe zu speisen. Aber er bat darum, auf dieses Privileg verzichten zu dürfen.
    Haben Sie schon mal eine Witwe von strengem Charakter erlebt, die ihre Familie dadurch zusammenhält, daß sie sich so verhält, als wäre das Familienoberhaupt nur mal um den Häuserblock gegangen und käme jeden Moment wieder? So verhielt sich Jelly. Er nahm nur alles noch ein bißchen genauer als sonst, und wenn er einmal sagen mußte: »Der Lieutenant würde das nicht begrüßen«, war das schon fast zuviel für uns. Jelly sagte es nicht oft.
    Er ließ unsere Kampfgruppenorganisation so gut wie unberührt. Statt jeden von uns in die nächsthöhere Position zu versetzen, bestellte er den stellvertretenden Gruppenführer des zweiten Halbzuges zum Zugfeldwebel und ließ die Gruppenführer dort, wo sie gebraucht wurden bei ihren Halbzügen -, und er löste mich als stellvertretenden Truppführer ab und ernannte mich zum kommissarischen Korporal auf dem Posten eines stellvertretenden Gruppenführers, dessen Rang vorwiegend ornamentale Bedeutung hatte. Und dann benahm er sich so, als wäre der Lieutenant immer noch im Vorschiff und als würde er nur dessen Befehle an uns weitergeben.
    Das rettete uns.
    Ich habe nichts zu bieten außer Blut, Mühe, Tränen und Schweiß.
    W. Churchill, Soldaten-Staatsmann im zwanzigsten Jahrhundert Als wir vom Kommandounternehmen gegen die Skinnies in das Schiff zurückkehrten - von dem Einsatz, in dem es Dizzy Flores erwischte und bei dem Sergeant Jelal zum erstenmal als Zugführer absprang - fragte mich ein Schiffskanonier, der die Bootsschleuse bediente: »Wie war es?<< »Routine«, erwiderte ich kurz. Sicher war seine Frage nur freundlich gemeint, aber ich befand mich in einem Aufruhr gemischter Gefühle und hatte keine Lust zum Reden - traurig wegen Dizzy, froh, daß wir ihn trotzdem geborgen hatten, zornig, daß die Bergung nutzlos gewesen war, und das alles vermengt mit diesem ausgepumpten, aber glücklichen Bewußtsein, wieder an Bord des Schiffes zu sein, Arme und Beine noch bewegen zu können und keinen von der Truppe zu vermissen. Wie sollte man auch mit einem Mann über einen Absprung reden, der noch nie so etwas mitgemacht hat?
    »Naja«, erwiderte er. »Ihr Jungs habt einen feinen Job. Dreißig Tage faulenzen, dreißig Minuten Arbeit. Ich habe drei Tage Freiwache und drei Tage

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