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Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Tierschutzbund übernommen worden.
    Ach, wir hatten alles schon total klasse geplant. Aber jetzt wird GAR NICHTS passieren. Riesenchance verpasst.
    Und alles nur, weil so ein Wahnsinniger sein Auto im Schneematsch nicht unter Kontrolle halten konnte!
    Wie ungerecht ist eigentlich die Welt?
    Oh Mann, ich bin so was von enttäuscht von diesem saublöden Tag, dass ich die Zeit hier noch nicht mal wenigstens dazu nutzen kann, in Ruhe von Daniel zu träumen!
    Aber, na gut, wo ich jetzt schon mal an ihn denke. Ach, Daniel …

Malea
    Ich bin Weltbürgerin. (Das ist James Bond schließlich auch. Irgendwie. Na ja, vielleicht ist er auch nur Brite. Die Briten sind ja, glaube ich, keine Weltbürger.) Ich finde, als Weltbürger hat man die Pflicht, sich die Welt genau anzugucken und zu verstehen. Nicht nur die Strände und die restliche Landschaft, sondern auch das, was die Menschen auf der ganzen Welt so tun. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Sich-im-Schlamm-Wälzen zu dieser Pflicht dazu gehört. Ich persönlich würde das jedenfalls gerne streichen.

    M ann, was für ein Nachmittag! Ich dachte ehrlich, mein letztes Stündlein hat geschlagen, als Frau Meyer-Buchsbaum und Frau Dornkater mich zwangen, das Blatt mit den Fragen für die Arbeit morgen rauszurücken! (Und kein Hubschrauber mit Rettungsleine vor dem Fenster in Sicht!)
    Und wie ungläubig die beiden geglotzt haben! Als ob nicht jeder irgendwann mal im Leben in Versuchung kommt, etwas zu tun, was vielleicht nicht ganz richtig ist!
    Am liebsten hätte ich zu ihnen gesagt: Ach, und finden Sie es vielleicht viel besser, sich mit verheirateten Vätern von unschuldigen Kindern im Matsch zu wälzen? Aber ich bin natürlich zu höflich für so was.

    Stattdessen habe ich mich ergeben und mich zu unserem neuen Direktor schleppen lassen! Was hätte ich auch sonst tun können?
    Das muss man sich mal vorstellen! Seit drei Monaten hatten wir keinen richtigen Direktor mehr an unserer Schule, weil Frau Habermeister allmählich zu alt und klapprig für so einen Job wurde und die bis jetzt keinen anderen dafür finden konnten. Und ausgerechnet heute ist nun unser neuer Direktor den allerersten Tag in der Schule und – peng – schon stehe ich bei ihm auf der Matte. Erst morgen wird er sich in der ersten Stunde allen anderen Schülern in der Aula vorstellen, aber ich hatte die Ehre, ihn bereits heute Nachmittag kennenzulernen. Danke! Hätte er nicht auch einen Tag später kommen können?
    Obwohl … vielleicht wäre dann alles noch schlimmer ausgegangen. Ich meine, so übel war der eigentlich gar nicht.
    Na schön, er hätte natürlich auch sagen können: Schwamm drüber, Malea, du bist ein nettes und kluges Mädchen, und es war wirklich schlau und mutig von dir, was du da gemacht hast! Aber ich schätze, so was sagen Lehrer nie, wenn man gerade versucht hat, zu schummeln.
    Er hätte auf der anderen Seite aber genauso gut sagen können: Malea Martini! Du hast für den Rest deines Lebens eine Sechs in Geschichte! Und deine Kinder und Kindeskinder ebenfalls! Denn so was in der Art hätte bestimmt die alte Frau Habermeister gesagt, die dumme Kuh. Aber das hat er auch nicht.
    Dieser Herr Grünberg – so heißt er – hat mich einfach nur gefragt, warum ich das gemacht habe.
    Was natürlich eigentlich eine echt dumme Frage war,
ich meine, was denkt der, warum man so was macht? Weil man so neugierig war, dass man einfach nicht bis morgen abwarten konnte, um die wundervollen Fragen unserer Geschichtsarbeit zu sehen?
    Aber ich bin ja nicht doof. Ich hab mir einfach schnell vorgestellt, was den wohl sanfter stimmen würde, und hab ihm dann was davon erzählt, wie schwierig mein Leben in unserer Großfamilie ist und wie wenig Zeit man fürs Lernen hat und wie gern ich natürlich mehr gelernt hätte, aber…
    An dieser Stelle hat er mich lehrersanft lächelnd unterbrochen und gesagt, er würde gerne mal zu mir nach Hause kommen und mit meinen Eltern über mehr Ruhe zum Lernen reden.
    Ach du dicke Meermuschel!, dachte ich entsetzt und muss wohl auch so ausgesehen haben, denn Herr Grünberg lachte laut los und sagte, ich solle mir keine Sorgen machen, sondern lieber den Rest des Nachmittags dazu nutzen, für die Arbeit morgen ordentlich zu pauken.
    »Wie denn?«, habe ich automatisch gefragt. »Ich hatte eben ja nicht mal Zeit genug, um die erste Frage richtig zu lesen!«
    Da lachte Herr Grünberg noch lauter und ich guckte natürlich finster.
    Ich finde es überhaupt nicht komisch, wenn

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