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Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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meistens viel zu viel.«
    Das findet Mama aber gar nicht gut. »Das tue ich überhaupt nicht! Wie kannst du so was behaupten!«
    »Weil es wahr ist«, meint Papa.
    Mama knallt den Löffel vor Papa hin. »Du brauchst ja nichts zu nehmen, wenn du nicht möchtest.«
    »Als ob ich die Wahl hätte!«, entgegnet Papa grummelig.
    Puh, das finde ich aber nicht nett von Papa!
    Mama anscheinend auch nicht. Ihr eben noch so fröhliches Gesicht sieht erst finster und dann beinahe traurig aus.
    »Du machst immer alles kaputt«, sagt sie. »Wo ich heute so gute Laune hatte!«
    »Mrrrmpfff«, macht Papa, aber entschuldigen tut er sich nicht.
    Mir tut Mama leid. Und außerdem wollen Bentje und ich jetzt endlich mal die tolle Überraschung sehen, die
Mama hat. Und wenn sie weiter so traurig aussieht, hat sie bestimmt keine Lust, uns davon zu erzählen.
    »Kinder, Kinder!«, mahnt Rema und klopft Cornelius besänftigend auf die Hand. »Nun streitet doch nicht immer! Was ist bloß los mit euch?«
    Ja, was ist eigentlich los mit Mama und Papa?
    Bentje schielt vielsagend zu mir rüber.
    Da muss ich an das denken, was Bentje heute Nachmittag über Mamas und Papas gesagt hat. Blöde Bentje! Denn ich will nicht, dass meine Mama und mein Papa sich nicht mehr lieb haben! Deshalb gucke ich nur ganz finster zurück.
    Bentje zuckt mit den Schultern und guckt dann zu dem duftenden Auflauf rüber.
    Endlich nimmt Rema die Sache in die Hand. (Rema mag nicht gerne auf Essen warten. Und das kann man ja wohl verstehen! Besonders wenn das Essen so lecker aussieht.)
    »Also, wer möchte?«, fragt sie in die Runde und sticht mit dem großen Löffel ein großes Stück aus dem Auflauf.
    Hm, schmatz, mit dicker Käsekruste und allem!
    Und allem? Hups, da muss ich mal genauer gucken. Was steckt denn da in der Käsekruste drin?
    »Nur ein paar Veilchenstängel und Paprikaschoten«, antwortet Mama, die wohl meinen Augen gefolgt ist.
    »Kein Problem«, sage ich freundlich. Die Veilchen und Paprikaschoten kann man ja leicht rauspulen und an den Tellerrand befördern.
    »VEILCHEN?«, fragt Tessa entsetzt.
    »Ja«, sagt Mama stolz, »die geben ein tolles Aroma!«
    »Interessant, meine Liebe«, lächelt Rema, »aber wo kriegst du um diese Jahreszeit Veilchen her?«

    »Ein paar habe ich immer in der Tiefkühltruhe«, verrät Mama.
    Möchte nicht wissen, was bei uns noch alles in der Tiefkühle lagert!
    Bentje sieht da schon deutlich interessierter aus. Bentje findet überhaupt alles toll, was bei uns passiert.
    »Ich sag’s ja«, meint Papa, »Iris versteckt immer was im Essen.«
    »Meine Mama tut nie Veilchen ins Essen«, sagt Bentje.
    »Tja«, antwortet Mama, lächelt Bentje lieb an und tut so, als wäre Papa überhaupt nicht vorhanden, »deine Mama ist auch keine Schriftstellerin.«
    »Schriftstellerin?« , wiederholt Papa und hustet, als hätte er sich gerade mittelschwer verschluckt. Dabei hat er noch keinen Happen gegessen. »Du schreibst Kochbücher, Iris, wenn ich dich erinnern darf. Das nennt man nicht unbedingt Schriftstellerei.«
    Mama sieht aus, als würde sie Papa am liebsten ein bisschen Salz ins Gesicht streuen, aus dem Salzstreuer, der direkt vor ihr steht. Aber dann lächelt sie ihn sogar an. »Das stimmt. Ich schreibe Kochbücher. Aber ich schreibe außerdem ja auch noch Romane. Richtig ? Und sogar ziemlich viele. Richtig ? Und die bringen ziemlich viel Geld in die Haushaltskasse. Richtig ?«
    Papa scheint einigermaßen sprachlos zu sein und guckt verwundert wie ein Bär, der nicht genau weiß, wie er vom Wald in unsere Küche gekommen ist. Wie Papa eben.
    Aber ich bin auch überrascht. Und die meisten anderen am Tisch sehen genauso erstaunt aus. Denn klar schreibt Mama Romane, das wissen wir alle. Wir alle in unserer Familie. Aber sonst weiß das doch keiner. Das ist doch das allergrößte, monsterwichtige, supergeheimste Geheimnis!
Und jetzt trötet Mama genau dieses allergrößte, monsterwichtige, supergeheimste Geheimnis laut heraus, obwohl Bentje und Walter Walbohm und auch noch Javier und Ramón hier mit am Tisch sitzen?
    Ist irgendwas passiert? Habe ich irgendwas nicht mitgekriegt? Das wäre echt fies! Aber den Kleinsten wird ja immer am wenigsten gesagt. So ist das in Familien. Voll gemein!
    Brummbär Papa guckt noch immer verdutzt.
    Das scheint Mamas Laune wieder deutlich zu heben. Sie lächelt noch mehr. »Und? Möchte jetzt jemand von meinem Auflauf?«
    Als alle Teller gefüllt sind und wir munter anfangen zu futtern, sieht Mama sogar

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