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mit fünftausend Euro!« Und noch einen: »Und vorhin war Sibylle Hahn von nebenan hier und hat mich gefragt, ob ich diese Woche als aktueller Gast in ihre Freitagabend-Talkshow komme, wo ich doch jetzt den Preis gewonnen habe und sie zufällig auch noch neben mir wohnt.«
Und als immer noch keiner ein Wort sagt, stellt sie noch eine Frage: »Na, wie findet ihr das?«
Tessas Gesicht zeigt ungläubiges Staunen. »Wow, Iris, wow! Das ist ja irre! Können wir… können wir auch mit in die Show?«
»Natürlich!«, strahlt Iris. »Wieso nicht! Ich möchte auf jeden Fall, dass ihr alle kommt und zuhört, wie ich berühmt werde.«
»Wird man berühmt, wenn man in diese Tockschooo geht?«, wispert Bentje leise zu Tessa rüber.
»Nein«, wispert Tessa zurück, »eigentlich sollte es genau andersrum sein. Man wird in die Talkshow eingeladen, wenn man schon berühmt geworden ist.«
»Oh!«, macht Bentje andächtig.
Aber ich glaube nicht, dass sie wirklich verstanden hat, wie das mit dem Berühmtwerden funktioniert.
Ich eigentlich auch nicht.
»Wer ist die Funk und Flimmer ?«, frage ich. (Und was hat die mit meiner Mama zu tun?)
»Die Funk und Flimmer ist die auflagenstärkste Fernsehzeitschrift«, erklärt Mama. »Und manchmal werden dort Kurzfassungen von meinen Romanen abgedruckt. Was gut ist, weil die Leute, die das lesen, dann vielleicht danach auch das richtige Buch kaufen. Und einmal im Jahr können die Leser der Zeitschrift ihren Lieblingsschriftsteller wählen.«
»Ah!«, macht Bentje.
Aber ich glaube, sie hat immer noch nicht viel mehr verstanden.
Ich auch nicht.
»Und werrr ist Sandrrra Samson ?«, fragt Javier.
»Das ist IRIS! Das ist ihr Pseudonym, unter dem sie schreibt!«, rufen Malea und Tessa wie aus einem Mund. Und es klingt richtig stolz.
»Das dürfen wir doch jetzt sagen, oder?«, fragt Tessa noch schnell.
»Das dürft ihr, das dürft ihr ab jetzt IMMER!«, lacht Mama.
»Fünftausend Euro!«, flüstert Walter Walbohm. »Meine Gratulation! Ich kann nicht glauben, dass ich bis heute überhaupt nicht wusste, dass du Schriftstellerin bist, Iris. Ich bin … ich bin überwältigt!«
Mama kriegt richtig rote Backen vor Stolz.
Und da bin ich plötzlich auch unheimlich stolz auf sie. Obwohl ich immer noch nicht ganz begriffen habe, wieso sie jetzt berühmt wird.
»Die haben dich zur besten Liebesromanautorin des Jahres gewählt?«, fragt Rema und springt auf und läuft zu Mama rüber und quetscht sie, sodass Mama aussieht wie weicher Zitronenkuchen, wenn man ihn mit den Fingern zusammendrückt. »Oh, das ist ja wunder-wunder-wundervoll, Iris! Ganz, ganz wundervoll!«
Und dann springen wir anderen ebenfalls auf und umarmen Mama. Auch Papa. Aber der umarmt sie nicht nur, sondern hält sie danach noch ganz, ganz fest.
»Ich gratuliere dir, Liebling«, höre ich ihn leise flüstern. »Ich bin sooo stolz auf dich!«
Und da! Sind das Tränen in Mamas Augen?
Ich weiß, dass die Großen manchmal weinen, wenn sie so glücklich sind, dass Lachen nicht mehr genug wäre. Schwer zu verstehen, aber – ehrlich – so ist das! Daher mache ich mir keine Sorgen. Ich gucke nur still und stumm den beiden zu, während alle anderen um mich herum jubeln.
Und während Mama so fest von Papa umarmt wird und ihr die Tränen nun sogar die Backen runterlaufen, da werde ich plötzlich auch ganz tief innen drin so doll glücklich, dass ich richtig schlucken muss.
Und das liegt nur zu einem winzig kleinen Teil an diesem Flimmer-Preis, den Mama bekommen hat.
Obwohl der natürlich auch echt voll gut ist!
»Oh, ist das mal wieder toll bei euch oder ist das toll?«, haucht Bentje neben mir und zwickt mich diesmal in den Arm.
Aber ich sage gar nichts. Ich atme nur tief und glücklich aus.
Ja, es ist toll bei uns. Richtig superklasse toll. Oh, ich hab meine Familie sooo lieb!
Kenny
Papa ist ein bellender Bär. Mama ist eine ganz, ganz hohe Giraffe, die manchmal ihren Kopf zu uns runterstreckt und uns mit leckeren (manchmal auch komischen) Blättern füttert. Rema ist eine liebe Sonnenblume. Walter Walbohm ist ein alter Jagdhund. Und Gregory ist ein hübscher Kater, der sich gern die Pfoten leckt. Hihihi!
W ie schade, dass Livi und Gregory nicht auch hier sind!«, meint Rema, als wir beinahe schon den Nachtisch verdrückt haben.
Vanilleeis mit heißem Apfelkompott und Schlagsahne und Schokoflocken! Und das alles ganz ohne Blumen oder Knotenzeug! Echt langweilig für Mama eigentlich, aber VOLL lecker für
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