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dass man mal einen Tag im Krankenhaus verbringt, läuft alles total ins Chaos!
»Äh, Malea? Tessa? Könnt ihr mir und Gregory vielleicht netterweise erklären, was da eben abging?«
Tessa
Ich brauche dringend eine Entspannungsmaske! Gurke mit Quark? Oder doch lieber Joghurt und Pfirsichstückchen ? Merkwürdig, dass Iris Beauty-Produkte immer in der Küche aufbewahrt.
P uh, das waren zwei lange Tage! Bin echt müde heute Abend.
Gestern die harte Arbeit auf dem Marktplatz und heute dann im Krankenhaus … uuuh, daran will ich gar nicht denken! Und dabei schien dieser Gerold Grünberg so nett zu sein!
Na ja, gut, ich schätze, er hätte mich und Malea und Dodo auch von der Schule feuern können. Allerdings, die Vorstellung, das ganze nächste Jahr nachmittags irgendwelche grässlichen Sportstunden absolvieren zu müssen, ist auch nicht viel angenehmer.
Ich meine: Sport! All der Schweiß, der einem da womöglich runterläuft!
Gibt es eigentlich schweißfesten Lidschatten? – Oh je, als hätte ich keine anderen Dinge zu tun! Nein, nun muss ich mich auch noch um neues Make-up kümmern!
Was hat dieser Grünberg bloß für merkwürdige Strafmaßnahmen? Kann er uns nicht einfach anständig zwei
Nachmittage lang nachsitzen lassen? Das war das letzte Mal für Dodo und mich eigentlich gar nicht so übel. Wir haben uns Kuchen und Tee aus der Cafeteria geholt und es uns echt nett und gemütlich gemacht. Und hatten endlich mal Zeit zum ausgiebigen Quatschen.
Aber nein, stattdessen dürfen wir jetzt über den Sportplatz hetzen (staubt so ein Platz eigentlich sehr? Bäh, grässliche Vorstellung!) oder stundenlang auf dem Schwebebalken oder am Reck üben. (Kann ich unseren Direktor eigentlich verklagen, wenn ich mir dabei blaue Flecken hole?)
Beinahe noch schlimmer ist natürlich die Sache, auf die ich mich morgen Abend eingelassen habe. Und ich rede NICHT von der wunderbaren Talkshow, zu der wir alle eingeladen sind.
Ich meine, wie cool ist das denn? Endlich gehen wir zu einer Fernsehshow mit Sibylle Hahn! Wenn ich es schaffe, mit Dodo in der ersten Reihe zu sitzen (und wenn das welche schaffen, dann sind das … Bingo! Dodo und ich), kommen wir bestimmt ins Fernsehen! Denn dann sind die Kameras garantiert die Hälfte der Zeit auf uns gerichtet.
Aber – okay – von dieser wie gesagt wunderbaren Show rede ich jetzt leider nicht. Sondern ich meine die Sache, die – tja, so sieht es wohl aus – VOR der Talkshow passieren wird. Blau nach zehn fängt ja erst (wie der Name schon andeutet) um Viertel nach zehn an und vorher werde ich im Dunkeln …
Du lieber Himmel! Das kann ich doch nicht wirklich machen! Ich werde mir ja meine besten Klamotten zerreißen und tausend Schrammen an Armen und Beinen holen! NEIN!! Habe ich denn Livi allen Ernstes versprochen,
dass ich das tue? Ja, bin ich denn von allen guten Geistern verlassen? (Wie Rema sagen würde.)
Ich knülle mein Kissen zusammen und stopfe es mir fester unter den Kopf. (Im Liegen ist es wichtig, den Kopf nicht zu sehr einzuknicken, sonst kriegt man ein Doppelkinn. Und wer möchte das schon?)
Mit kerzengeradem Kopf denke ich weiter nach.
Livi und Gregory sind endlich wieder zu Hause.
Und heute nach dem Abendessen leuchtete das Gesicht von meiner kleinen Depri-Schwester sogar richtig auf. Nämlich als sie mich fragte, ob ich das vorhin im Krankenhaus ernst gemeint hätte, dass ich die Hühner befreien würde, weil sie – Livi – das ja nun mit Hinkefuß nicht kann.
Ob ich das ernst gemeint habe?
Ob ich das ernst gemeint habe, mitten im Dunkeln durch die halbe Stadt zu latschen, mich dann – lediglich mit einer Taschenlampe bewaffnet – durchs Gebüsch zu pirschen wie ein stinkiger Straßenköter, um zu überprüfen, ob die wilden Kampfbestien, die sonst das Gelände frei laufend bewachen, auch wirklich angeleint sind und der Zaun auch wirklich abgerissen ist, und dann die Türen zu öffnen …?
Moment mal! Wie öffne ich eigentlich die Türen zu dieser Eierfabrik? Die Schlüssel wird der Besitzer ja wohl kaum stecken lassen.
Oh, schon wieder was, das Livi nicht erwähnt hat. Denn das ist ja wirklich richtiger Einbruch! Womöglich würden Dodo und ich tatsächlich ins Gefängnis kommen. Und dann?
Aber selbst wenn wir nicht ins Gefängnis kämen, und selbst wenn wir diese Türen irgendwie knacken könnten, und selbst wenn ich bei dem grässlich stinkenden Geruch
– der mir nach dem Öffnen ohne Zweifel sofort in die Nase steigen wird –, selbst wenn ich
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