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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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sein Gehirn zu groß oder zu klein, zu breit oder zu schmal war. Oder hässlich. Das Gehirn funktionierte oder nicht, und mein Gehirn hatte keinerlei Macken.
    Ich betete, dass sich daran durch die Operation nichts ändern würde.
    Die Krankenliege kam zum Stillstand. Ich befand mich im Operationssaal. Grelle Lichter strahlten auf mich herab. Der Pfleger – auf seinem Namensschild stand »Terry« – tätschelte meinen Arm. »Keine Sorge, Kätzchen. Stell dir einfach vor, wir würden deinem Lieblingsspielzeug einen neuen Mikrochip einsetzen. Ruck, zuck, das Ding ist drin.«
    Kätzchen? Wer war dieser Typ? Und was für einen Unsinn erzählte er da? Ich wusste, dass es mit ruck, zuck nicht getan war. Arme näherten sich meinem Gesicht. Jemand stülpte mir eine Narkosemaske über den Mund und forderte mich auf, von zehn rückwärts zu zählen.
    »Zehn. Neun. Acht …« Das war es.
    Ich erwachte in einem Bett. Meinem Gefühl nach waren nur ein paar Sekunden vergangen. Terry, der Pfleger, war immer noch da. Oder wieder.
    Er beugte sich über mich. »Wie geht’s, Kätzchen?«
    Mein Kopf war wie Zuckerwatte, ein wirres Gespinst. »Alles vorbei?«
    »Ja. Alles bestens, sagt der Chirurg.«
    »Wie lange war ich … weg?« Ich hielt nach einer Uhr Ausschau. Alles, was ich sah, war ein weißer Nebel.
    »Nicht lang.« Er kontrollierte die Vitalfunktionen. »Tut irgendwas weh?«
    »Ich spüre überhaupt nichts.«
    »Das vergeht bald. Ich richte dich jetzt ein Stück auf.«
    Er stellte das Kopfende meines Krankenbetts höher, und der Nebel verschwand. Nach einer Weile konnte ich klar sehen. Die Umgebung war mir fremd. »Wo bin ich?«
    »Im Ruheraum. Gewöhn dich daran. Hier wird jeweils der Austausch mit den Kunden vorgenommen.«
    Es war ein kleines Zimmer mit einem Fenster zum Flur. Zu meiner Linken befand sich eine Wandplatte, hinter der sich vermutlich ein Einwegspiegel verbarg. Mehrere silberfarbene Kameras, eine an der Decke, zwei an den Wänden. Zu meiner Rechten saß ein hochgewachsener Ender mit schwarzem Brillengestell und langem weißem Haar vor einem Computer.
    »Das ist Trax«, sagte Terry. »Wir befinden uns derzeit in seinem Reich. Also ist er der König.«
    Trax hob eine Hand. Mühsam. Auch wenn er jetzt zu den Enders gehörte, konnte er seine Wurzeln nicht verleugnen. Einmal Geek, immer Geek. »Hi, Callie.«
    Ich hob meine Hand. Dabei stellte ich fest, dass ich ein Notfallarmband aus weißem Plastik am Handgelenk trug. »Hi.«
    Trax deutete auf diverse Icons auf seinem Airscreen. »Nun, Callie, was möchtest du zu Mittag essen?«
    Es war mindestens ein Jahr her, seit mir jemand diese Frage gestellt hatte. Ich ließ meine Leibgerichte im Geist Revue passieren: Hummer. Rindfleisch. Sogar eine Pizza würde mich glücklich machen. Ob es wohl zu unverschämt war, wenn ich einen Karamell-Käsekuchen bestellte?
    Bevor ich etwas sagen konnte, grinste Trax. »Wie wäre es mit Hummercremesuppe, Hackfleisch-Pizza und einem Stück Karamell-Käsekuchen zum Nachtisch?«
    Meine Kinnlade klappte nach unten. »Ich hatte mit keinem Wort erwähnt, dass das meine Lieblingsspeisen sind.«
    Eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen.
    »Keine Sorge, wir sind keine Gedankenleser. Wir haben nur deine Hirnströme mit einer kleinen Datenbank verglichen und die Treffer aufgezeichnet.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich das gut finde.«
    »Verstehe ich. Aber was du gut findest oder nicht, spielt im Grunde keine Rolle. Du wirst ohnehin schlafen. Wir müssen nur eine optimale Verbindung von deinem Gehirn zum Gehirn der Kundin herstellen. Dieser Test hat also schon mal bewiesen, dass der Anschluss zum Computer klappt. Dein Neurochip funktioniert!« Er stach mit dem Zeigefinger in die Luft.
    »Versagen die Dinger auch mal?«
    »Versagen Computer jemals?« Er lachte.
    Terry legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich sah, dass er die Nägel schwarz lackiert hatte. »Mach dir keinen Kopf, Kätzchen. Genieß einfach die Reise!«
    Wieder in meinem kleinen Gästezimmer, saß ich im Morgenmantel an einem Tisch und verspeiste den Lunch, den sie mir bestellt hatten. Es betrübte mich nur, dass ich dieses Festmahl nicht mit Michael und Tyler teilen konnte. Ich steckte gerade den letzten Bissen Käsekuchen in den Mund, als Doris hereinkam.
    »Na? Habe ich zu viel versprochen? Sind Sie satt geworden?«
    »Gleich explodiere ich.«
    »Gut. Ich kann doch meine Kunden nicht mit leerem Magen auf die Reise schicken.«
    Einen Moment lang glaubte ich eine

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