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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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Bereitstellung eines gesunden, gut durchtrainierten Körpers –, ist das Geld verloren.«
    »Haben Sie denn schon eine neue Kundin für mich?«.
    »Ja. Und sie ist eine …«
    »… ganz reizende Dame.« Ich verdrehte die Augen. »Also los, bringen wir es hinter uns.«
    »Wunderbar. Übrigens: Diesmal sind Sie drei Tage unterwegs.«
    Die zweite Vermietung verging erneut wie im Flug. Offenbar spielte die Zeit keine Rolle mehr, sobald der Übergang vollzogen war. Ich hatte wieder seltsame Träume, konnte mich aber später nicht an sie erinnern. Als ich zu mir kam, bemerkte ich allerdings am rechten Unterarm eine etwa zehn Zentimeter lange klaffende Wunde. Sie schmerzte nicht, woraus ich schloss, dass ich ein Betäubungsspray erhalten hatte. Aber sie sah scheußlich aus. Doris brachte mich in den Laser-Raum. Dort wurde die Verletzung so geheilt, dass keine Narben zurückblieben. Ich wollte wissen, was geschehen war, doch sie beriefen sich wieder mal auf die Schweigepflicht.
    Doris nahm mich mit in ihr Büro. Es war ganz in Weiß und Gold gehalten. Neobarock oder so. Sie bot mir einen Stuhl an und teilte mir mit, dass sich mein dritter und letzter Auftrag über einen ganzen Monat erstrecken würde.
    »Einen Monat?« Ich umklammerte die Armstützen meines Stuhls. »Ich kann nicht einen ganzen Monat wegbleiben.«
    »Ein Monat ist normal. Wir beginnen mit Kurzbuchungen, um sicherzugehen, dass alles reibungslos klappt, bevor wir einen Mietvertrag über einen längeren Zeitraum abschließen.«
    »Niemand hat erwähnt, dass sich die Sache so lang hinziehen würde. Ich muss vorher nach meinem kleinen Bruder sehen.«
    »Bruder?« Sie schob sich irritiert eine Locke aus den Augen. »Sie sagten nicht, dass Sie einen Bruder haben.«
    »Und wenn schon.«
    »Sie wurden vor Vertragsabschluss ausdrücklich gefragt, ob Sie noch Angehörige hätten.«
    »Ich dachte, Sie meinten damit Eltern oder Großeltern. Er ist doch erst sieben.«
    Ihre Züge entspannten sich. »Sieben.« Sie starrte die Wand an. »Ich verstehe. Aber man wird Sie nicht weglassen. Das Risiko ist einfach zu groß.«
    »Was kann mir denn zustoßen? Nun, vielleicht verletze ich mich?« Ich erhob mich und deutete auf meinen Arm. »Ich kann bestimmt besser auf mich achten, als es Ihre reizenden Damen tun.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Callie, aber das geht einfach nicht.«
    »Ich will Tinnenbaum sprechen.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das möchten?«
    »Absolut.«
    Doris sprach in ein unsichtbares Mikro. »Mr. Tinnenbaum, bitte.«
    Sie strich ihr Kostüm und ihre Haare glatt. Dann begann sie wieder ihr schreckliches Getrommel mit den Fingernägeln. Sekunden später kam Tinnenbaum in den Raum marschiert.
    »Callie möchte eine Auszeit vor dem nächsten Einsatz, um nach ihrem … Bruder zu sehen.« Doris legte eine ganz besondere Betonung auf das Wort »Bruder«.
    Tinnenbaum schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
    »Es war nie die Rede davon, dass ich einen ganzen Monat weg sein würde«, sagte ich. »Hätte man mich darauf nicht vor Vertragsabschluss hinweisen müssen?«
    »Es war auch nie die Rede davon, dass Sie einen Bruder haben«, entgegnete er. »Uns liegt Ihre schriftliche Bestätigung vor, dass Sie ohne Angehörige sind.« Er trat von einem Bein aufs andere. »Und was die Planung angeht, so können wir nicht immer im Voraus sagen, welche Zeitspanne gebucht wird. Das war auch diesmal der Fall.«
    »Aber Sie wussten, dass die Möglichkeit einer längeren Buchung bestand. Ich dagegen hatte keine Ahnung, dass ein Austausch von einem Monat technisch überhaupt durchführbar ist.«
    »Das steht in Ihrem Vertrag.«
    »Im Kleingedruckten?« Ich wandte mich an Doris. »Einen so wichtigen Punkt hätte man mir nicht verschweigen dürfen.«
    »Sie hätten uns Ihren Bruder ebenfalls nicht verschweigen dürfen«, erklärte Tinnenbaum.
    Doris starrte zu Boden.
    »Ich muss wirklich nach ihm sehen, bevor ich den Auftrag übernehme. Es ist wichtig, dass er erfährt, wie lange ich fort sein werde. Er ist erst sieben, und ich bin seine einzige Bezugsperson.«
    »Vielleicht könnten wir jemanden beauftragen, nach ihm zu schauen.« Doris wechselte einen Blick mit Mr. Tinnenbaum. Der schüttelte kaum erkennbar den Kopf.
    »Ich will keine Schwierigkeiten machen.« Ich straffte die Schultern, um größer zu wirken. »Aber ich schätze, die Umwandlung verläuft mit einem kooperativen Spenderkörper sehr viel reibungsloser. Und ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht

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