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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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Spur von Trauer in ihren Augen zu sehen, aber vielleicht hatte ich mich auch getäuscht. Sie öffnete den Schrank und deutete auf einen Bügel mit einem lässigen rosa Top und weißen Jeans. Unterwäsche war ebenfalls vorbereitet, ein schlichter getupfter BH und Höschen, die mehr Haut zeigten, als ich es gewohnt war.
    »Sie können dies hier anziehen, wenn Sie mit dem Essen fertig sind. Entfernen Sie alles andere, auch dies hier.«
    Sie wies auf meine Handleuchte.
    »Was machen Sie damit?«
    »Keine Sorge, es wird alles sicher verwahrt.«
    »Wer hat die Kleidung ausgesucht?« Ich bemühte mich um einen neutralen Tonfall, weil es ja sein konnte, dass sie sich höchstpersönlich um meine Ausstattung gekümmert hatte.
    »Die Garderobe ist immer Sache der Kundin. Sobald Clara Ihr Make-up erneuert und Sie frisiert hat, können Sie Ihren ersten Job antreten.«
    »So bald?«
    Sie nickte. »Er wird nicht länger als einen Tag dauern. Das machen wir immer so. Eine Art Probelauf. Um uns zu vergewissern, dass alles wie geplant funktioniert.«
    »Wer ist es?«
    Sie verschränkte die Arme und machte ein Gesicht, als müsse sie immer wieder die gleiche Rede halten. »Wir legen Wert auf absolute Diskretion. Das ist am besten so. Für Sie, uns und die Klienten. Eine saubere Trennung. Allerdings wählen wir unsere Kundinnen sehr sorgfältig aus, und ich kann Ihnen versichern, dass es sich um eine ganz reizende Dame handelt.«
    »Wenn sie so reizend ist, können Sie uns ja bekannt machen.«
    »Keine Sorge. Die Klienten unterzeichnen ebenfalls einen Vertrag, in dem wir genau auflisten, was verboten ist. Gefährliche Sportarten etwa, denen Sie nicht zugestimmt haben, Dinge wie Autorennen oder Fallschirmspringen.« Sie legte mir einen Arm um die Schultern. »Glauben Sie mir, Ihr Wohlergehen liegt uns am Herzen. Sie spannen eine Weile aus, erholen sich und kassieren am Ende Ihr Honorar. Das ist alles, was Sie tun müssen. Ich habe schon viele Mädchen sehr glücklich von hier fortgehen sehen. Manche besuchen mich heute noch. Und Sie werden eine davon sein.«
    »Eine letzte Frage. Mr. Tinnenbaum hat sich kürzlich mit einem Mann unterhalten, den ich leider nicht kennengelernt habe.«
    »Wann war das?«
    »An dem Tag, als die Tests stattfanden. Ein großer Mann mit Hut und einem langen Mantel.«
    Sie nickte und senkte die Stimme. »Das ist der CEO . Der Chef des Unternehmens.«
    »Wie heißt er?«
    »Wir nennen ihn den Old Man. Aber sprechen Sie das nie laut aus. Und nun hören Sie auf, sich den Kopf zu zerbrechen, und seien Sie glücklich.«
    Leicht gesagt. Es war lange her, dass ich glücklich gewesen war. Lange her, dass mein Leben aus Lipgloss, Musik und albernen Freundinnen bestanden hatte. Ich wollte sicher sein, frei und vor allem lebendig. Und ich behielt das Steuer in dieser verrückten Welt gern selbst in der Hand, aber nun planten und beobachteten und kontrollierten andere Leute mein Leben – Trax, Doris, Tinnenbaum … und offenbar auch dieser seltsame Typ. Der Old Man.

kapitel 3
    kapitel 3   Mit dem lockeren Scherzen war es vorbei. Im Ruheraum herrschte knisternde Spannung. Trax saß an der Computer-Konsole, während Doris und Terry nicht von meiner Seite wichen. Ich hätte wetten können, dass Tinnenbaum das Ganze durch eine der Kameras beobachtete. Ich war perfekt geschminkt und frisiert und wartete darauf, dass es losging. Doris streifte mir ein silbernes Bettelarmband mit winzigen Sport-Amuletten über das Handgelenk.
    »Ein kleines Geschenk, das ich allen meinen Mädchen überreiche«, sagte Doris.
    Die Amulette glitzerten – ein Tennisschläger, ein Paar Luftgleiter, Schlittschuhe.
    »Berühren Sie eins davon«, forderte mich Doris auf.
    Sie beugte sich über mich, tippte mit dem Zeigefinger ganz leicht die Schlittschuhe an und setzte damit die Holo-Projektion eines Eiskunstlaufs in Gang.
    »Wow.« Ich tippte den Tennisschläger an, und ein Tennisball sauste durch die Luft. »Das gefällt mir. Danke.«
    Sie wirkte ein wenig nervös.
    »Fürsorglich ist sie, das muss man ihr lassen«, sang Terry regelrecht. Er streifte mir einen Kittel über, um meine Kleidung zu schützen. Hatte er etwa Sorge, dass ich im Schlaf sabberte?
    »Alles okay«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Du kannst dich zurücklehnen.«
    »Ihrer Frisur passiert nichts.« Doris klopfte mit der flachen Hand auf das Kissen. »Reine Seide.«
    Die Lehne meines Liegesessels war aufrecht eingestellt. Wenn alles gut ging, würde ich – beziehungsweise

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