Starters
aber noch nicht allzu oft einen Exklusiv-Urlaub gebucht.« Sie ließ ihre Blicke zu den beiden Jungs wandern. Lee machte sich gerade für einen Sprung bereit. »Ich glaube es nicht.«
Sekunden später verwandelte sich Lee in ein schwarzes Geschoss, das in hohem Bogen durch die Luft jagte und dann in Zeitlupe in die Schlucht stürzte.
So viel zu Verträgen und Regeln.
kapitel 9
kapitel 9 Nachdem Lee seinen verrückten Hitech-Sprung überlebt hatte, fuhr er uns zurück in den Rune Club. Raj blieb im Wagen sitzen, während Lee den Motor laufen ließ. Briona stieg aus, um sich von mir zu verabschieden. Ich glättete mein windzerzaustes Haar.
»Wir müssen unbedingt in Verbindung bleiben, Callie. Es gibt so viele Dinge, die wir gemeinsam unternehmen könnten. Spielst du Bridge? Ach, du liebe Güte, was für eine Omafrage! Vergiss sie ganz schnell wieder! Aber was hältst du von Shopping? Wir könnten auch tanzen gehen. Oder Zing-Bladen.«
Sie umarmte mich lang und innig. Als ich meine Hände wieder frei hatte, zog ich meine Brieftasche hervor, um ihr eine meiner Karten auszuhändigen – und entdeckte zu meiner Verblüffung ein dickes Bündel Scheine im Geldfach. Dabei hatte ich am Vorabend mein gesamtes Bargeld herausgenommen und Blake für Michael mitgegeben.
»Was suchst du denn?«, fragte Briona.
»Eine Visitenkarte für dich.«
»Aber wer braucht denn so was Altmodisches?« Sie blinzelte mir zu und schwenkte ihr Handy. »Ich habe längst deine Nummer abgespeichert. Und dir die meine übermittelt. Wenn du also etwas Aufregendes vorhast …«
»Oder etwas Gefährliches«, unterbrach Lee und stützte sich lässig an der Sitzlehne ab.
»… dann gib mir Bescheid«, fuhr Briona fort. »Oder ruf mich einfach so an. Ich würde dich gern öfter treffen. Mit dir kann man reden wie mit einer alten Freundin.«
Alt trifft es gut, dachte ich.
Sie stieg wieder ein, und das Trio fuhr davon. Das Letzte, was ich sah, war eine zarte, mit kostbaren Juwelen geschmückte Hand, die lange nachwinkte.
Ich dagegen konnte an nichts anderes denken als an das Bargeld in meiner Brieftasche. Sobald ich in meinem Wagen saß, versperrte ich die Türen und zählte noch vor Verlassen der bewachten Parkzone die Scheine.
Es war exakt der Betrag, den ich Blake ausgehändigt hatte.
Am nächsten Morgen nahm ich den Wagen und entfernte mich ein paar Straßenblöcke vom Haus, ehe ich am Straßenrand anhielt und Blake anrief. Alles, was ich hörte, war seine Zing-Mailbox.
»Hey, hier ist Blake. Was gibt es, Leute?«
»Hi, Blake. Ich bin es, Callie. Kannst du dich bitte melden?«
Nachdem ich die Verbindung unterbrochen hatte, ärgerte ich mich, dass ich so kurz angebunden gewesen war. Andererseits wollte ich ihm nicht nachlaufen. Er hatte seit unserem Date nicht mehr angerufen.
Wenn es nicht um meinen Bruder gegangen wäre, hätte ich mich überhaupt nicht gerührt.
Ich traf mich mit Lauren in einem Thai-Restaurant, das sie vorgeschlagen hatte. Es befand sich im Valley, ganz versteckt in der Ecke eines kleinen Einkaufszentrums mit zu vielen Reklameschildern. Alles andere als ein Szenetreff für reiche Enders wie Lauren. Aber ich wusste, dass sie mich hierher bestellt hatte, weil in dieser Gegend die Gefahr, auf Bekannte zu stoßen, gleich null war.
Wir saßen in einer Ecknische, wo man uns kaum belauschen konnte. Der Hilfskellner brachte uns Wasser und fragte nach unseren Wünschen. Die Enders der Arbeiterschicht wussten nichts von der exklusiven Body Bank. Sie hatten keine Ahnung, dass die scharfe junge »Reece« in Wahrheit Lauren hieß und über hundert Jahre alt war oder dass ich mein umwerfendes Äußeres nicht Mutter Natur, sondern modernster Technik und Kosmetik verdankte. Die meisten Enders waren einfach nur froh, dass sie einen Job hatten, der sie versorgte. Und nach den Sporenkriegen war es ein glücklicher Umstand gewesen, dass die Enders, so alt wie sie inzwischen wurden, wieder arbeiten konnten.
Nachdem wir bestellt hatten, drehte Lauren den Kopf so hastig in alle Richtungen, dass ihr leuchtend rotes Haar wippte. Die nächsten Gäste saßen zwei Nischen entfernt, und die Thai-Musik, die vom Band lief, übertönte ihre Gespräche. Sie schien erleichtert, dass uns niemand hören konnte.
»Helena, hast du immer noch die Absicht, diese Sache durchzuziehen?« Sie starrte mich mit ihren grünen Augen so durchdringend an, als wollte sie mich hypnotisieren.
Ich trank einen Schluck Wasser. Was sollte ich erwidern, ohne zu
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