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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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sie schmetterte mir erneut die Faust ins Gesicht, diesmal gegen das Kinn. Einer meiner Zähne flog davon.
    Jetzt erst sah ich, dass sie einen Schlagring über die Finger gestreift hatte. Gut, damit richtete sie vermutlich einigen Schaden an. Die Mädels zischten warnend, dass die Wachtposten im Anmarsch waren. Meine Gegnerin schob ihre Waffe zurück in die Tasche.
    Sara stand ein paar Schritte entfernt. Blut lief ihr aus der Nase, und sie weinte. Ich sah erleichtert, dass ihre Augen bereits rot geschwollen waren. Mein eigenes Gesicht brannte, als hätte mich die Straßenkämpferin mit einer gusseisernen Bratpfanne verprügelt. Wieder drang sie auf mich ein und zerrte mich an den Haaren zu Boden. Die Wachen rannten auf uns zu und droschen sich mit Schlagstöcken eine Gasse durch die Umstehenden. Sie hieben auf meine Gegnerin ein und zerrten sie von mir weg. Dann kam einer der Posten auf mich zu und versetzte mir einen Stoß in den Magen.
    Mir blieb die Luft weg. Ich sank auf die Knie.
    Ein metallischer Geschmack legte sich auf meine Zunge.
    Mrs. Beatty bahnte sich einen Weg durch die Menge. Ich hatte geglaubt, ihr Gesicht könnte nicht mehr hässlicher werden, als es schon war, aber als sie das viele Blut sah, verzerrte es sich zu einer Fratze.
    »Nicht ausgerechnet jetzt, Mädchen«, rief sie mit gefurchter Stirn. »Wir haben einen Besucher!«

kapitel 26
    kapitel 26   Ein Wachtposten begleitete Sara und mich zur Krankenstation. Jetzt, mit nur einem Aufseher und zwei Mädchen, wäre die beste Gelegenheit gewesen, sich aus dem Staub zu machen, aber Sara war wohl nicht bereit, mich bei irgendeinem Vorhaben zu unterstützen.
    Sie kühlte ihr Gesicht mit einem nassen Tuch. »Ich dachte, du magst mich«, schluchzte sie. »Was habe ich dir denn getan?«
    Ich konnte in Gegenwart des Wachtpostens nichts erklären. Als der Doktor mich sah, zeigte er keinerlei Gefühlsregung. Ich merkte nur an einem kurzen Flackern in seinem Blick, dass er mich erkannte.
    Er deutete stumm auf einen Untersuchungstisch aus rostfreiem Stahl. Der Aufseher hob Sara auf die glatte Fläche. Ich setzte mich ohne Hilfe auf den Tisch daneben. Der Wachtposten erklärte, was sich zugetragen hatte, und schloss mit den Worten, dass er bleiben würde, um weiteres Unheil zu verhindern.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte der Arzt.
    Der Wachtposten beharrte darauf, dass er seine Anordnungen habe, und der Doktor zuckte mit den Schultern, als sei es ihm egal.
    »Sie hat mich geschlagen. Mit voller Wucht.«
    »Das sehe ich. Und sie ist größer als du.« Er betastete ihre Nase vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger.
    »Können Sie mein Gesicht wieder heil machen?«, fragte Sara.
    »Ich werde mein Bestes tun.« Er kam zu mir herüber und sah sich mein Gesicht von allen Seiten an. »Die geplatzte Lippe muss genäht werden. Und Ihr Kinn sieht böse aus. Aber mit Ihrem Hinterkopf ist alles in Ordnung.«
    Ich unterdrückte ein Lächeln. Das war genau der Befund, den ich hören wollte.
    »Doktor«, sagte Sara. »Sie müssen mich zuerst behandeln! Wir haben Besuch, und ich muss schön sein.« Sie schickte mir einen Blick, aus dem hundert Prozent Hass sprachen.
    Bei der kargen Ausstattung der Krankenstation konnte uns der Doktor nur notdürftig versorgen. Eine Stunde später war meine geplatzte Lippe genäht und Saras Nase mit einem Tapeverband versehen. Zusätzlich hatte er uns mit Blocker-Spray behandelt, das die Schmerzen betäubte. Sara wirkte völlig aufgelöst und verlangte immer wieder, dem Mann von Prime vorgestellt zu werden. Da kein Spiegel im Raum war, wusste sie nicht, dass sie außer der blutig geschlagenen Nase auch geschwollene Augenringe hatte.
    Ich hoffte, der Old Man würde wieder verschwinden, ohne uns beide in die engere Auswahl zu ziehen. Mrs. Beatty betrat die Station, und ihrer Miene konnte ich entnehmen, wie sie unser Erscheinungsbild beurteilte.
    »Ihr seid grässlich zugerichtet!«, fauchte sie.
    Der Arzt tupfte Saras Gesicht mit einem Wattebausch ab.
    »Lassen Sie das mal«, befahl sie unwirsch. »Und kümmern Sie sich erst mal um die hier.« Sie deutete auf mich.
    Der Doktor wandte sich Mrs. Beatty mit hochgezogenen Brauen zu.
    »Ich muss sie vorbereiten.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Sara. »Ich möchte auch gehen!«
    Beatty ergriff ihre Schulter. »Du machst, was ich sage.«
    Sara wand sich aus ihrer Umklammerung. »Sie können mich nicht zwingen.«
    Beatty lächelte. »Du weißt doch, dass ich das kann.«
    Mrs. Beatty führte mich

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