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Staub

Staub

Titel: Staub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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leben, so gut es geht. Mein Regisseur hat mir vorgeschlagen, dass ich nicht nur in das Haus ziehen soll, wo wir drehen werden. Ich soll auch eine Dienstmarke tragen und dieselben Autos fahren wie die Agentin im Film.«
    »Ich wusste es!« Wieder zeigt Kate mit dem Finger auf sie. »Die Sportwagen. Aha! Das gehört alles zu Ihrer Rolle, richtig?« Sie lässt ihren langbeinigen, mageren Körper in den tiefen weißen Sessel sinken und klopft ein Kissen auf ihrem Schoß zurecht. »Sie kommen mir aber gar nicht bekannt vor.«
    »Ich versuche, das zu vermeiden.«
    Kate versucht sich an einem Stirnrunzeln. »Aber man könnte doch meinen, dass ich Ihr Gesicht schon mal gesehen haben müsste. Außerdem habe ich Ihren Namen, glaube ich, noch nie gehört. Tina wer?«
    »Mangusta«, nennt sie den Namen ihres Lieblingsbootes, wobei sie recht sicher ist, dass ihre Nachbarin dieses Wort nicht direkt mit ihrer vorherigen Bemerkung über Cannes in Verbindung bringen wird. Stattdessen wird sie glauben, dass Mangusta sich irgendwie vertraut anhört.
    »Ja, ich denke, dieser Name ist mir schon mal unterkommen. Kann sein«, meint Kate, inzwischen ein wenig selbstsicherer.
    »Ich hatte noch keine großen Rollen, obwohl einige wichtige Filme dabei waren. Dieser Film soll sozusagen mein Durchbruch werden. Ich habe in freien Theaterproduktionen angefangen, mich zu B-Filmen hochgearbeitet und genommen, was ich kriegen konnte. Ich hoffe nur, dass es Sie nicht nerven wird, wenn die ganzen Lastwagen und Busse hier vorfahren. Aber zum Glück passiert das erst im Sommer. Vielleicht aber auch gar nicht, denn da ist nämlich so ein Verrückter, der uns offenbar hierher verfolgt hat.«
    »Wie schade.« Sie beugt sich in dem großen weißen Sessel vor.
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Ach, du meine Güte.« Kates Blick verfinstert sich, und sie sieht besorgt aus. »Er hat Sie den ganzen Weg von der Westküste hierher verfolgt? Sie sagten doch, Sie hätten einen Helikopter.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass er es ist«, erwidert Lucy. »Wenn Sie noch nie von einem Stalker verfolgt worden sind, haben Sie gar keine Vorstellung davon, was für ein Albtraum das ist. Ich würde es meinem ärgsten Feind nicht wünschen. Ich dachte, wenn wir hierher kommen, sind wir das Problem los. Aber irgendwie hat er uns aufgespürt, und jetzt ist er hier. Ich bin überzeugt, dass er es ist. Der Himmel steh mir bei, wenn mir jetzt plötzlich zwei Spinner auf den Fersen wären. Also hoffe ich komischerweise fast, dass es derselbe Typ ist. Und, ja, ich reise mit dem Helikopter, wenn es nötig ist, allerdings nicht den ganzen Weg von der Westküste hierher.«
    »Wenigstens wohnen Sie nicht allein«, meint Kate.
    »Meine Mitbewohnerin, eine Schauspielerkollegin, ist vor kurzem ausgezogen und an die Westküste zurückgekehrt. Und zwar wegen dem Typen, der mich verfolgt.«
    »Und was ist mit Ihrem gut aussehenden Freund? Offen gestanden frage ich mich schon die ganze Zeit, ob er Schauspieler und prominent ist. Aber ich komme einfach nicht auf den Namen.« Sie grinst verschwörerisch. »Dem Typen steht Hollywood ins Gesicht geschrieben. Was macht er denn so?«
    »Hauptsächlich Ärger.«
    »Tja, falls er Sie über den Tisch ziehen will, Schätzchen, kommen Sie einfach zu Kate.« Sie klopft auf das Kissen auf ihrem Schoß. »Ich kenne mich aus mit manchen Dingen.«
    Lucy blickt zur It’s Settled hinaus, die lang, schnittig und weiß in der Sonne funkelt, und überlegt, ob Kates Ex-Mann sich, inzwischen bootlos, auf den Caymans vor dem Finanzamt versteckt. »Letzte Woche war der Stalker auf meinem Grundstück«, sagt sie. »Ich vermute zumindest, dass er es war. Ich wollte nur wissen …«
    In Kates faltenlos gestrafftes Gesicht malt sich Verständnislosigkeit. »Oh«, erwidert sie dann. »Der Typ, der Sie verfolgt? Aber nein. Den habe ich nicht gesehen, nicht, dass ich wüsste. Allerdings treiben sich hier eine ganze Menge Leute herum – Gärtner, Poolreiniger, Bauarbeiter und so weiter. Doch die Polizeiautos und der Krankenwagen sind mir aufgefallen. Ich hatte eine Todesangst. Solche Dinge können ein Viertel vor die Hunde gehen lassen.«
    »Also waren Sie zu Hause. Meine Kollegin lag mit einem Kater im Bett. Vielleicht ist sie ja rausgegangen, um sich in die Sonne zu setzen.«
    »Ja, das habe ich gesehen.«
    »Wirklich?«
    »Oh, ja«, entgegnet Kate. »Ich war oben im Fitnessraum und habe zufällig runtergeschaut, als sie aus der Küchentür gekommen ist. Ich erinnere

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