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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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ich hatte nur zwei Alternativen: entweder die Augen schließen oder mich in deine Angelegenheiten einmischen.«
    Â»Affenscheiße«, stieß Dell hervor. »Du kämpfst immer noch deinen alten Krieg, stimmt’s? Du und diese Mischpoke.« Zeigte dabei auf das Haus hinüber.
    Â»Mein Krieg ist lange vorbei, Junge.«
    Â»Aber er fehlt dir, wo du doch die Lizenz besitzt, Schwarze zu töten?«
    Â»Ich habe Weiße, Gelbe, Schwarze und Braune gleichermaßen ihrer gerechten Strafe zugeführt. Mir ging es nie um die Hautfarbe eines Menschen. Mir ging es vielmehr um die, man könnte sagen, Farbe seiner Politik.« Goodbread fixierte ihn. »Dass du dich entschieden hast, eine dunkelhäutige Frau zu heiraten und zwei Mulattenkinder zu zeugen, hat mich nie gestört. Aber die Tatsache, dass du dich zu einem Zeitpunkt für den Marxismus entschieden hast, als der dritte Weltkrieg nur einen Knopfdruck entfernt war, nun, das hat mich mächtig geärgert.«
    Der alte Goodbread in voller Fahrt. Und es war zu viel für ihn. Ein Hustenkrampf erfasste ihn. Er stand auf und ging hinüber zum Wasserhahn, trank einen Schluck und rang nach Luft. Nach einer Minute beruhigte er sich wieder und kehrte zu seinem Platz zurück.
    Â»Was ist los mit dir?«, fragte Dell.
    Â»Hatte eine Grippe im Winter. Dauert länger, bis man es wieder los wird, wenn man älter ist.« Er steckte sich eine Zigarette an. Seine Hände zitterten so stark, dass er beinahe das Streichholz ausschüttelte. Saugte das Nikotin gierig ein. Schloss die Augen. Unterdrückte ein Husten.
    Â»Okay. Sprich mit mir. Wie sieht dein Plan aus?«, fragte Dell.
    Der alte Mann öffnete seine wässrig blauen Augen. »Es ist wirklich ganz einfach. Wir werden rauf ins Zululand fahren. Schnappen uns Inja Mazibuko. Bringen ihn dazu, dass er den Mord an deiner Familie gesteht.«
    Dell starrte ihn an. Schüttelte den Kopf. »Du bist komplett verrückt.«
    Â»Hast du eine bessere Idee?«
    Â»Ja. Ich rufe meinen Anwalt an. Sorge für Medienaufmerksamkeit. Bringe diese Sache in Ordnung.«
    Goodbread stieß ein gekeuchtes Lachen aus. »Oh, du hast ihre Aufmerksamkeit, Junge, keine Angst. Aber es gibt eine Sache, die ich mit absoluter Sicherheit weiß …«
    Â»Und das wäre?«
    Â»Zeig dich, und um nichts auf der Welt wirst du lange genug leben, um mit den Medien zu reden.«
    Dell versuchte, ein Argument zu finden, aber ihm fiel keins ein. »Und du glaubst, wir könnten Mazibuko fassen?«
    Â»Jawohl, Sir, das tue ich. Er wird sein Netzwerk von Informanten anzapfen. Fragen stellen. Und die Antwort bekommen, die ich bereits in Umlauf gebracht habe: Dass wir nämlich längst über die Grenze nach Namibia sind. Er wird verdammt genau wissen, dass ich da oben gute Kontakte habe. Der letzte Ort, wo er damit rechnet, uns zu sehen, ist sein eigener Hinterhof.«
    Â»Und wenn wir ihn fassen, was tun wir dann?«
    Â»Ich schätze, das ist dann wohl der Moment, an dem wir deine Medien einschalten.«
    Dell saß da und sah zu, wie sein Vater rauchte. Sah das Zittern seiner Hand. »Mal ganz ehrlich. Wie sind unsere Chancen? Ein alter Mann und ein verschissener Pazifist?«
    Â»Nach allem, was sie deiner Sippschaft angetan haben, nennst du dich immer noch so?« Dell sagte nichts, und Goodbread nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Die Aschespitze glühte feuerrot. Dann zuckte er die Achseln und stieß mit einem Seufzer Rauch aus. »Tja, kann sein, dass sie uns lange bevor wir dort ankommen wie die Hunde abknallen. Oder Mazibuko und seine Bande warten mit schussbereiten AK s einfach ab. Die Frage ist doch, willst du in dem Wissen sterben, nichts getan zu haben? Ich definitiv nicht.«
    Also hatte Dell sich zu dem Truck hinausführen lassen, verborgen unter der Decke, bis sie eine halbe Stunde von der Farm entfernt waren. Dann war Goodbread an den Straßenrand gefahren. Ließ Dell tiefer hinein in die braune Landschaft fahren, während sich das Band der Straße vor ihnen abspulte.
    Aus einer Kurve kommend, sahen sie drei auf dem Standstreifen parkende Polizeifahrzeuge, Beamte in reflektierenden Sicherheitswesten standen auf der Straße. Der spärliche Verkehr vor ihnen verlangsamte sich. »Scheiße.«
    Â»Ganz ruhig«, sagte Goodbread. »Die winken nur Taxen raus.«
    Das schien zu stimmen. Dell sah eine Reihe Minibusse am

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