Staubige Hölle
sah ihn mit hasserfülltem Blick an und legte den Säugling zwischen die Teller. Er schwankte auf seiner Wegwerfwindel, fett und rosa. Stank nach ScheiÃe. Inja hielt den Schalldämpfer dicht an seinen Kopf.
»Alte Frau, du hörst mir genau zu, oder ich erschieà es«, sagte er. »Fessel die Junge.«
Die Blondine zögerte, dann gehorchte sie. Die junge Frau saà am Tisch, heulte, Rotz lief ihr aus der Nase, während sie gefesselt wurde.
»Und jetzt setz dich.«
Die Alte setzte sich. Das Baby begann zu plärren, und Inja schlug es mit dem Lauf der Pistole auf den Kopf. Lag nach Luft schnappend da. Die alte Frau war aufgesprungen und ging mit einem Brotmesser auf ihn los. Sie hatte Mumm, die Alte. Wie eine dieser Buren aus alten Zeiten, die Ochsenwagen über Berge geschleppt und seine Vorfahren mit Vorderlader-Gewehren umgebracht hatten.
Inja legte den Lauf der Pistole an die Schläfe des Babys, blaue Venen wie Flüsse unter seiner weiÃen Haut. »Lass das Messer fallen.« Sie starrte ihn an und gehorchte dann. Das Messer fiel klappernd auf einen Teller mit geronnenem Ei drauf. »Setz dich.« Sie setzte sich. »Okay. So. Robert Goodbread lebt hier. Ja oder nein.«
»Nein«, sagte sie.
Inja hob die Waffe vom Kopf des Babys und schoss dem Buren mitten ins Gesicht. Der Farmer sackte nach vorn, verströmte Blut und Hirnmasse. Die junge Frau brach schluchzend zusammen. Die Alte starrte zu ihm auf. Ihr Mund ein schmaler Strich.
»Ich frage dich noch mal«, sagte Inja.
»Ja. Er hat hier gelebt.«
»Und er hat seinen Sohn hergebracht? Gestern Abend.«
Er sah, wie sich die Lüge in ihren Augen regte. Schoss der jungen Frau in den Arm. Sie schrie und schluchzte und betete. Sah durch Tränen und strähniges Haar zu der Alten auf. »Bitte, Ma. Sagâs ihm.«
»Ja. Er war hier. Aber sie sind weg«, sagte die Alte.
»Wohin?«
»Namibia.«
Sie sah aus, als sagte sie die Wahrheit. Inja musste sicher sein, also schoss er der jungen Frau in den Kopf. Blut spritzte purpurrot über das Bild eines Massey Ferguson-Traktors auf dem Wandkalender hinter ihr.
»Ich frage dich noch mal.«
»Sie sind nach Namibia. Ich schwörâs bei Gott.«
Namibia. Das leuchtete ein. Falls das die Wahrheit war, dann würden sie inzwischen über die Grenze sein, der alte weiÃe Mann und sein Sohn. AuÃerhalb seines Zuständigkeitsbereichs. Inja fand ein frisches Magazin in seiner Tasche und lieà es in die Pistole gleiten. Entsicherte die Waffe. Richtete sie auf den kleinen Jungen.
»Du lügst.« Schoss dem Kind in den Kopf.
Die Frau starrte ihn an. Keine Tränen in den Augen. Einfach nur Hass. »Sie â sind â nach â Namibia.«
Er richtete die Waffe auf das kleine Mädchen. Drückte den Abzug.
Die alte Frau hatte die Augen geschlossen, betete. »Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name â¦Â«
»Schnauze«, bellte er.
»⦠Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden!«
Er trat einen Schritt zurück und erschoss das Baby. Die Wucht des Geschosses schleuderte es vom Tisch, und nun lag es neben seinem toten Vater wie etwas achtlos Weggeworfenes.
»Und vergib uns unsre Schuld, wie auch wir â¦Â« Sie unterbrach sich. Und Inja musste lachen. Niemals würde diese Buren-Frau ihm seine Schuld vergeben.
Er richtete die Waffe auf sie. Sie öffnete die Augen und sah Inja direkt an. Spuckte ihn an. »Fick dich, Kaffer! Du wirst in der Hölle verrotten!«
Er schoss ihr in den blonden Kopf. Leerte die Pistole in die Körper der drei Erwachsenen. Der Raum stank nach Blut und ScheiÃe und Kordit.
Es war Zeit, dass Inja nach Hause zurückkehrte. Er lud nach, warf dann einen Blick auf seine Armbanduhr. Kurz nach neun morgens. Um halb eins könnte er in einem Flugzeug nach Durban sitzen. Sein Auto abholen und unterwegs nach Bhambathaâs Rock gegen drei. Gerade rechtzeitig zu Hause, dass seine Frauen ihm Kutteln zum Abendessen kochen konnten.
Inja öffnete die Tür und trat in den hellen Tag hinaus. Die Hunde gingen sofort auf ihn los, und er tötete beide. Dann ging er hinüber zum Wagen und brach auf, als die SchmeiÃfliegen eintrafen.
Kapitel 32
Zondi tauchte aus der Schwärze wieder auf, etwas Dunkles und Dichtes bewegte sich in einer Spirale über ihm. Er sah nach rechts, in das
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