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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Luft. Erstickte. Helle Lichter drehten sich vor seinen Augen wie eine Diskokugel in einem Saigoner Freudenhaus. Benutzte die Waffe, um sich auf die Beine hochzuwuchten.
    Er sah zurück zu dem Toyota. Anscheinend hatte er seinen schlafenden Sohn nicht aufgeweckt. Der Krampf war vorbei, und er atmete wieder ruhiger. Aber er hatte noch immer ein leichtes Erstickungsgefühl. Hier draußen in all diesem freien Raum, mit all dieser gottverdammten Luft, und er schien nicht in der Lage zu sein, auch nur ein bisschen davon in seine Lungen zu bekommen.
    Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis war Goodbread in Kapstadt zu einem Arzt gegangen. Der Mann sagte, er müsse in ein Krankenhaus. Er war ohne ein weiteres Wort gegangen. War gegangen und hatte sich auf Althea Vorsters Farm verkrochen. Ihr toter Mann Hendrik hatte in Angola unter ihm gedient. Als Goodbread ins Gefängnis ging, waren die Vorsters die einzigen Menschen gewesen, die mit ihm in Kontakt blieben. Sie schickten ihm Päckchen, die aufgerissen und geplündert in seiner Zelle eintrafen.
    Nachdem Hendrik ermordet worden war, hatte Althea den Kontakt aufrechterhalten. Bestand darauf, dass er nach seiner Entlassung kommen und auf ihrer Farm bleiben sollte. Die alte Wasserstoff-Blonde war offenbar von ihm hingerissen, vermutete Goodbread. Unterdrückte ein Lachen. Falls sie irgendwas von ihm erwartet hatte, dann war sie als enttäuschte Frau ins Grab gegangen. Die Jahre im Gefängnis und die Krankheit, die seine Lungen auffraß, hatten ihn schon vor langer Zeit dort unten jeder Feuerkraft beraubt.
    Althea hatte gewusst, dass er krank war, hatte ihn aber nie darauf angesprochen. Hatte ihn in Ruhe seinem Sterben überlassen. Er hatte gedacht, er würde warten, bis es nicht mehr ging. Dann mit dem Truck in die Wüste. Eine Flasche Jack knacken und kurzen Prozess mit der Schrotflinte. Dann passierte dieser ganze Schlamassel.
    Goodbread setzte sich in den warmen Sand und zog einen Flachmann aus rostfreiem Stahl aus der Hosentasche. Trank Bourbon und starrte zu den Sternen hinauf. Dachte über einen rachsüchtigen Gott nach. Der Gott, vor dem Angst zu haben ihm als kleiner Junge in den baufälligen Kirchen von West Texas beigebracht worden war.
    Jetzt sprach er zu diesem Gott, als alter Narr, der er war: Gib mir nur noch ein paar Tage länger .
    Er konnte sich einreden, er würde etwas gutmachen. Große Worte finden, um zu erklären, dass er sich auf seiner letzten Mission befand, Gerechtigkeit für seinen Jungen. Die simple Wahrheit war, er hatte eine Scheißangst. Er, ein Mann, der mehr Leben genommen hatte, als er zählen konnte, wusste nicht, ob er den Mumm besaß, diesen Abzug zu drücken und sein eigenes Leben zu nehmen. Sah sich gefangen in einem Bett, eine Sauerstoffmaske wie ein Blutegel im Gesicht, dunkelhäutige Frauen in weißen Uniformen, die ihn anstupsten, während er in seinem eigenen Rotz ertrank.
    Doch das hier war eine Chance, wie ein Mann abzutreten. In Gefechten hatte er nie Angst verspürt. Und er fuhr sie in den Kampf, noch ein kleines Stück weiter die Straße hoch. Wusste, dass in Zululand eine Kugel auf ihn wartete. Wusste, dass er damit einverstanden war.

Kapitel 43
    Sundays Blase, prall gefüllt wie ein Beutel gärendes Bier, weckte sie. Sie behielt die Augen fest geschlossen. Versuchte, sich tief in der rauhen Decke zu vergraben, mied das schwache Tageslicht, das durch das einzige Fenster der Hütte hereinfiel. Versuchte, bewusstlos zu bleiben, damit nichts an sie herankam. Sie nicht aufwachen und sich dem Umstand stellen musste, dass Sipho umgebracht worden war.
    Sunday schluchzte und setzte sich auf. Sie hatte auf einer Decke auf dem Boden aus gestampftem Mist geschlafen, und der fette Leib von Auntie Mavis versperrte die Tür der Hütte. Die Frau lag auf dem Rücken und schnarchte, was sich anhörte wie ein Wespennest, das gerade ausgeräuchert wird. Vergangene Nacht hatten die Männer im Taxi Sunday hierher zur Schwester des alten Hundes gebracht. Wo sie bis zu ihrem Hochzeitstag gefangen gehalten würde.
    Die Hütte war nicht größer als diejenige, in der sie mit Ma Beauty gelebt hatte, aber sie war vollgestopft mit Möbeln. Ein Sofa und zwei Sessel. Ein Fernseher auf Regalbrettern, lauter verstaubter Zierrat. Eine weiße Tänzerin in einem Rüschenkleid, die auf den Zehen balancierte und die Arme über den Kopf gehoben hatte. Eine

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