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Staunen über den Erlöser

Staunen über den Erlöser

Titel: Staunen über den Erlöser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Lucado
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zu Vers 7 (jetzt kommt es). Der Vers lautet: »Geht jetzt zu seinen Jüngern und sagt ihnen, auch Petrus: Jesus geht euch nach Galiläa voraus.«
    Haben Sie es gesehen? Lesen Sie noch einmal; diesmal sind die beiden Worte kursiv gedruckt: »Geht jetzt zu seinen Jüngern und sagt ihnen, auch Petrus: Jesus geht euch nach Galiläa voraus.«
    Ist das nicht ein Juwel?
    Ich umschreibe es mit meinen eigenen Worten: »Bleibt nicht hier, sondern geht und sagt den Jüngern …« Eine kurze Pause, dann fährt der Engel lächelnd fort: »… und ganz besonders Petrus, dass Jesus euch nach Galiläa vorausgeht.«
    Was für ein Satz. Es ist gerade so, als ob der ganze Himmel zugeschaut hat, wie Petrus umfiel – und ihm jetzt unter die Arme greift, damit er wieder hochkommt. »Sagt es auch Petrus. Macht ihm klar, dass auch er gemeint ist. Sagt ihm, dass nach einmal Versagen noch lange nicht alles aus ist.«
    Mann!
    Kein Wunder, dass man es das Evangelium der zweiten Chance nennt.
    Man bekommt in der heutigen Welt nicht viele zweite Chancen. Fragen Sie den Schüler, der es nicht in die Schulbasketballmannschaft geschafft hat, oder den Arbeitnehmer, der entlassen worden ist, oder die Mutter dreier Kinder, die der Ehemann für ein junges, sexy Ding verlassen hat.
    Nicht viele zweite Chancen. Heute ist das Motto eher: »Jetzt oder nie.« »Wer nicht spurt, fliegt.« »Die anderen schenken einem auch nichts.« »Oben ist die Luft halt dünn.« »Ein Hund frisst den anderen.«
    Jesus hat eine einfache Antwort auf unseren masochistischen Wahn. Er würde sagen: »Ein Hund frisst den anderen? Du brauchst nicht so zu leben wie ein Hund!« Klingt sinnvoll, nicht wahr? Warum wollen Sie sich von einem Haufen anderer Nullen vorhalten lassen, was für eine Null Sie sind?
    Gott gibt uns eine zweite Chance.
    Fragen Sie Petrus. Eben noch am Boden zerstört, im nächsten Augenblick himmelhoch jauchzend. Gott mobilisierte die Engel, um diesem verzweifelten Fischer zu sagen, dass nicht alles aus war. Laut und deutlich brachte der göttliche Kurier die Botschaft aus dem himmlischen Thronsaal. »Sagt Petrus, dass das Spiel weitergeht.«
    Die Leute, die sich mit so etwas auskennen, sagen uns, dass das Markusevangelium eigentlich die zu Papier gebrachten Notizen und Gedanken des Petrus sind. Wenn das stimmt, war es also Petrus selbst, der dieses »auch Petrus« in den Auferstehungsbericht einfügte. Ich stelle mir vor, wie der alte Fischer schlucken und eine Träne wegwischen musste, als er an diese Stelle kam.
    Es passiert nicht alle Tage, dass wir eine zweite Chance bekommen. Petrus hat das sicher gewusst. Als er Jesus das nächste Mal sah, war er so aufgeregt, dass er sich kaum Zeit nahm, seine Unterhosen anzuziehen, bevor er in das kalte Wasser des Sees Genezareth sprang. Später hat dieser Mann aus dem hintersten Galiläa das Evangelium von der zweiten Chance bis nach Rom getragen, wo er getötet wurde. Falls Sie sich je gefragt haben, was einen Mann dazu bringen kann, sich freiwillig mit dem Kopf nach unten kreuzigen zu lassen, dann wissen Sie es vielleicht jetzt.
    Wir finden nicht alle Tage jemanden, der uns eine zweite Chance gibt. Und schon gar nicht jemanden, der uns jeden Tag eine zweite Chance gibt.
    In Jesus hat Petrus beides gefunden.

Kapitel 18
    Der ungläubige Thomas
    Thomas. Er lässt sich nicht leicht in eine Schublade einordnen.
    O, er hat seinen Spitznamen weg. Irgendwann, in irgendeiner Predigt, nannte jemand ihn den »ungläubigen Thomas«, und seitdem ist er für uns genau das. Der ungläubige Thomas.
    Aber so einfach ist es eben nicht. Schön, Thomas hat gezweifelt. Aber nicht, weil sein Glaube so klein war, sondern eher, weil seine Vorstellungskraft so begrenzt war. Wir sehen das nicht nur in der Auferstehungsgeschichte.
    Nehmen wir die Szene, wo Jesus seinen Jüngern mit beredten Worten sagt, dass er ihnen eine Wohnung im Himmel vorbereitet. Thomas fällt es nicht leicht, die Bildersprache zu verstehen, aber er tut sein Bestes. Seine Augen werden groß, als er sich eine große, weiße Villa in der St.-Thomas-Allee vorstellt. Und just in dem Augenblick, wo Thomas meint, Jesus verstanden zu haben, fährt Jesus fort: »Ihr wisst ja, wohin ich gehe.« Thomas blinzelt ein, zwei Mal, schaut in die Runde der übrigen Fragezeichen-Gesichter und sagt genau das, was er denkt: »Wir haben keine Ahnung, wo du hingehst; wie können wir da den Weg kennen?« (Johannes 14,5). Thomas war ein Mensch, der sagte, was er dachte. Wenn du etwas nicht

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