Steam & Magic 01 - Feuerspiel
eine Flügeltür in einen Garten. Wieder hingen Duftschwaden und Magie in der Luft und Merrick war dankbar, dass er aufgrund seiner angeborenen Fähigkeiten immun gegen die meisten Formen der Magie war. Neben ihm befeuchtete sich Caro die geschminkte Unterlippe und atmete schwer.
Eine lange Bar aus Eichenholz füllte den vorderen Teil des Saals, also steuerte Merrick als Erstes darauf zu. Im Regal hinter der Bar standen Weine und Schnäpse und auf einem kleinen Pappschild stand, dass man auf Wunsch auch Speisen bestellen konnte. Merrick bestellte zwei Gläser mittelmäßigen Wein, lehnte sich an die Bar und sah sich unter den Besuchern um. Auf einem kleinen Podium in der Ecke spielte ein Trio von Streichern etwas Getragenes mit exotischem Einschlag.
Caros Auftritt verursachte einen kleinen Wirbel unter den Gästen. Die Männer drehten die Köpfe und begutachteten ihre spärlich bedeckten Kurven. Einer kam schon auf sie zu, überlegte es sich aber anders, als er Merricks Blick sah. Merrick zog Caroline fester an sich, um den anderen anwesenden Männern deutlich zu signalisieren, dass diese Schönheit ihm gehörte.
»Zwei Parlamentarier«, raunte er Caro zu und schob die Hand seitlich bis auf Höhe ihrer Brust, statt sie auf ihrer Hüfte ruhen zu lassen, als der nächste Don Juan auf sie zuschlich. »Und das sind nicht ihre Gattinnen.« Die besagten Männer liebten in aller Öffentlichkeit Frauen, die ein gutes Stück jünger waren als sie. Ein junger Earl im hinteren Eck wurde von einer Blondine und einer Brünetten verwöhnt, seine Hose stand offen, während die Brünette zwischen seinen Beinen kniete.
»So etwas machen die Leute wirklich?« Carolines atemloser Ton ließ Merrick aufhorchen, als ihm der Kellner die Gläser reichte. Er kostete von einem, stellte fest, dass es tatsächlich nur Wein war, und reichte es Caro. »Sie leckt seinen …«
»Ja, das tut sie. Und ja, er genießt es in vollen Zügen.« Der Lord hatte den Kopf zurückgeworfen und die Blonde beugte sich so über ihn, so dass er an ihren üppigen Brüsten saugen konnte.
»Also wirklich!« Er hatte Caro gewarnt, dass sie heute Abend etwas erleben würde. »Und so etwas in der Öffentlichkeit.«
»Manche finden es eben besonders aufregend, wenn andere sie dabei sehen können.« Merrick hatte sich nie als Voyeur betrachtet, aber unwillkürlich sah er Caro und sich in einigen der Stellungen und wurde steinhart.
»Höchst seltsam.« Ihr Gesicht war hochrot und sie fächerte sich hektisch Luft zu. »Ich glaube, dieser Mann dort ist Bankier – er war öfter zu Besuch bei meinem früheren Dienstherrn, Mr. Wemberly.«
Merrick folgte ihrem Blick zu einem gut betuchten Gast, auf dessen Schoß eine Rothaarige auf und ab hüpfte. Carolines Atem ging immer schneller. Merrick wusste nicht, ob ihr das Gesehene zu schaffen machte, oder …
»Verdammt, dieser Saal ist mit einem aphrodisierenden Zauber belegt.« Zeit, Caroline hier herauszuschaffen. Merrick hatte vergessen, dass die Sidhe für manche Formen der Magie empfänglicher waren als andere Menschen. Und obwohl ihm der Zauber nichts anhaben konnte, war Merrick nicht gefeit gegen die visuellen Reize seiner Umgebung oder dem Wissen um Caros Erregung. Er hob die Stimme und wandte sich an den Kellner, der versuchte, Caro in den Ausschnitt zu blicken. »Und was sind die besonderen Dienste, nach denen wir uns bei Ihnen erkundigen sollen? Wir möchten gerne die Möglichkeiten erfahren, bevor wir uns für den Abend festlegen.«
»Lassen Sie mal sehen, am beliebtesten sind die Privatgemächer«, zählte der Mann an den Fingern ab. »Mit oder ohne Sonder … -Ausstattung. Auch eine zweite Frau – oder ein Mann – steht zur Verfügung, wenn Ihnen der Sinn danach steht. Speisen. Türkisches Bad. Private Besprechungszimmer für Geschäftliches. Die haben allerdings nicht das gleiche, ahm, Ambiente.« Merrick vermutete, dass der aphrodisierende Zauber dort aufgehoben war.
»Das klingt nach einer guten Auswahl. Komm, Täubchen, gehen wir in den Spielsalon und entscheiden uns dann.« Er hängte sich bei Caro ein und zog sie auf die Tür zu.
»Gerne.« Sie ging neben ihm und ihre kaum bedeckte Brust rieb mit jedem Schritt an seinem Oberarm. Und ihren kleinen wohligen Seufzern nach zu urteilen, tat sie es vermutlich absichtlich. Verdammt, diese Frau konnte einen Heiligen in Versuchung führen – nicht, dass Merrick einer wäre.
Leider wirkte der aphrodisierende Zauber auch im Spielsalon, der den größten Teil
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