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Steamed - MacAlister, K: Steamed

Steamed - MacAlister, K: Steamed

Titel: Steamed - MacAlister, K: Steamed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ausgewogener Mensch. Mit beiden Beinen auf der Erde und so. Es ist nur … na ja, Sie müssen zugeben, die Sache ist wirklich bizarr.«
    »Die Situation ist für uns alle recht schwierig. Ich könnte jetzt einen starken Tee gebrauchen«, antwortete ich. »Sobald Sie sich umgezogen haben, werden wir uns einen gönnen und die Lage diskutieren.«
    »Warum muss ich mich umziehen?«, fragte er und blickte an sich hinunter.
    Ich blieb vor dem Vorratsraum stehen, den Mr Piper leergeräumt hatte, um ihn je nach Lage der Dinge entweder in einen Kerker oder eine Passagierkabine umzufunktionieren. »Mr Fletcher, das Zeichen auf Ihrem Rücken, das sie als Luftschiff-Piraten ausweist, mag Sie nicht stören, aber ich kann Ihnen versichern, dass das Aerocorps mit solchen Leuten nicht zimperlich umspringt. Mr Piper hat angemessene Kleidung für Sie herausgelegt. Ich hoffe, sie passt Ihnen.«
    Er lachte leise, als sei das, was ich gesagt hatte, äußerst amüsant. »Wissen Sie, ich wäre ja versucht, genau wie Hallie einen hysterischen Anfall zu bekommen, aber eins hält mich davon ab.«
    »Und was?«, fragte ich, als er die Tür öffnete und die Kajüte betrat.
    »Sie«, erwiderte er. Seine ungleichen Augen blitzten, als er die Tür schloss.
    Mein Herz machte einen seltsamen Hüpfer.
    »Ich werde mich von diesem Gauner nicht bezaubern lassen«, murmelte ich vor mich hin und marschierte den Gang entlang zur Kombüse. Er könnte geisteskrank sein. Er könnte lügen. Oder er könnte irgendetwas Niederträchtiges im Schilde führen. Und außerdem waren drei Gauner in meinem Leben genug! Für noch einen hatte ich keine Verwendung!

6
    Logbuch der HIMA Tesla
    Montag, 15. Februar
    Vormittagswache: Kurz nach sechs Glasen
    Robert Anstruther hatte einmal zu mir gesagt, dass das Schicksal einem manchmal auf unerklärliche Weise Gehör schenken würde. Meinen Gedanken hatte es tatsächlich gelauscht – der Wunsch, einer unglücklichen Kindheit mit einer Alkoholikerin als Mutter zu entfliehen, hatte mich an Orte geführt, die ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt hätte. Und als ich jetzt den Gang zur Messe hinabging, hatte ich das unbehagliche Gefühl, dass sich das Schicksal gerade wieder einmal in meine Angelegenheiten einmischte.
    »Captain!«
    »Mr Lama?« Ich zuckte innerlich zusammen. Den zweiten Ingenieur mit seinem Namen anzusprechen löste bei mir immer das bedauernswerte Gefühl aus, mit einem Kuscheltier für Kinder zu reden. Ich hatte den Verdacht, dass der Mann nicht mit diesem Namen, den er beim Aerocorps angegeben hatte, auf die Welt gekommen war, aber es war nicht meine Angelegenheit, ihm zu empfehlen, sich einen weniger exzentrischen zuzulegen.
    »Es geht das Gerücht, dass Spione an Bord gekommen sind«, sagte der zierliche, dunkelhaarige Mann und schloss die Tür zur Messe hinter sich. Mr Lama – ich seufzte innerlich über diesen absurden Namen – hatte die Angewohnheit, völlig überraschend in einem Raum aufzutauchen, das hatte ich in meinen vier Tagen auf der Tesla bereits bemerkt. Er hatte ein langes Gesicht, schwarze Augen und blieb meistens für sich. Er hatte auch so eine unheimliche Art, plötzlich hinter mir aufzutauchen und mich zu Tode zu erschrecken.
    »Wir haben einige unerwartete Gäste, aber es besteht kein Grund zu der Annahme, dass sie Spione sind«, sagte ich vorsichtig. Ich hielt Mr Lama aufmerksam im Auge, weil es mir noch nie gelungen war, ihn dabei zu beobachten, wie er einen Raum betrat oder verließ. Er schien sich einfach in Luft aufzulösen.
    »Wenn Sie Hilfe brauchen beim … Verhör …, so stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.« Er deutete eine kleine Verbeugung an. »Ich kenne Methoden, wie man feststellt, ob jemand die Wahrheit spricht oder nicht.«
    »Tatsächlich?«, fragte ich und legte den Füller nieder, mit dem ich die Logbucheintragungen vornehmen wollte. »Das ist eine recht merkwürdige Fähigkeit für einen Ingenieur.«
    »Ich war nicht immer Ingenieur«, vertraute er mir an und warf einen Blick zur Seite. Sein ganzer Körper erstarrte, als hätte er etwas gesehen, das ihn schockierte. Ich blickte ebenfalls in die Richtung, aber in der Messe war niemand außer Dooley, der leise pfeifend am anderen Ende des Tisches seinen Pflichten nachging.
    »Nein, gewiss nicht, aber … « Die Worte blieben mir im Hals stecken, denn als ich aufblickte, was Mr Lama verschwunden. »Verdammt. Er hat es schon wieder getan.«
    »Wer hat was getan?« Dooley blickte auf.
    »Mr Lama.

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