Steamed - MacAlister, K: Steamed
holen, wenn die Luft rein ist.«
»Jack!«, stöhnte sie, als ich um den Kessel herumlief.
»Mr Fletcher, bitte!«
Ich ignorierte Octavias Bitte und spähte hinaus in den Kesselraum. Er war jetzt leer, aber die Tür zur Gangway stand offen, und vom Bug des Luftschiffes hörte ich Männerstimmen. Ich schlich zur Tür, wobei ich mich nach einem Seil oder Tau umsah, mit dem ich die Revolutionäre fesseln konnte.
An der Tür blieb ich stehen, um genau festzustellen, woher die Stimmen kamen. Ich erschrak fast zu Tode, als jemand von hinten gegen mich stieß.
»Octavia!«, flüsterte ich wütend, als ich herumwirbelte und feststellte, wer gegen mich geprallt war. »Hatte ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollten bei Hallie bleiben?«
»Sie haben ihr gesagt, sie solle bei mir bleiben, und das hat sie auch getan.«
Ich warf meiner Schwester, die hinter dem Kapitän stand, einen finsteren Blick zu.
»Sieh mich nicht so an. Wir sind schließlich keine Schwächlinge«, fuhr Hallie mich an. »Wir brauchen nicht im Nest hocken zu bleiben, während der große, starke Mann ins feindliche Leben hinausgeht und die Welt rettet. Tritt beiseite, Bruder, und lass mich zeigen, wie ein schwarzer Gürtel mit Unruhestiftern fertig wird.«
In einem kurzlebigen Anfall von Mut drängte sie sich an mir vorbei.
»Du hast keinen schwarzen Gürtel!« Ich packte sie am Arm, um sie zurückzuhalten.
»Könnte ich aber, wenn ich wollte.« Sie riss sich los, aber ich war schneller und stellte mich vor sie und Octavia.
»Gut. Ihr könnt mitkommen, aber ich gehe als Erster. Und keine Widerworte!« Ich drehte mich um und marschierte die Gangway entlang. Als mir jedoch klar wurde, was ich da tat, begann ich zu schleichen.
»Mr Fletcher, Sie sollten das lassen«, sagte Octavia und zupfte an meinem Ärmel. »Die Revolutionäre sind sehr gefährlich. Es wäre entsetzlich, wenn Ihnen etwas zustoßen würde.«
Ich grinste sie an. »Keine Sorge, Liebling. Ich stehe zwar nicht auf Mord und Totschlag, aber ich kann schon gut auf mich selbst aufpassen.«
»Nein, Sie verstehen nicht.« Sie biss sich auf die Unterlippe und rang die Hände. »Oh, es ist so kompliziert … Es gibt Umstände, die Ihnen nicht bekannt sind, und sie … «
Eine weitere Explosion erschütterte das Metallgestänge des Luftschiffs. Hallie schrie. Ich rannte die Wendeltreppe hinunter, die zu den Eingängen des Frachtraums führte. Octavias Stiefel klapperten hinter mir auf den Metallstufen.
»Mr Fletcher, bitte, bleiben Sie stehen! Sie brauchen hier nicht den Helden zu spielen!«
Die letzten Meter sprang ich hinunter. Eine der Seitentüren flog auf, und Mowen und der lüsterne Koch kamen heraus, zwei seltsam geformte Pistolen in den Händen.
»Du gehst den vorderen Gang entlang. Ich klettere nach oben«, befahl Mowen.
Der Koch starrte mich einen Moment lang überrascht an. Mowen wies auf den vorderen Teil des Schiffes. »Beweg dich, Mann! Wir haben keine Zeit, um Maulaffen feilzuhalten.«
»Mr Mowen! Francisco! Was tun Sie beide denn noch an Bord?«, fragte Octavia und drängte sich an mir vorbei. »Sie sollten doch das Schiff verlassen, als die Beamten gegangen sind.«
»Ich wollte nur sichergehen, dass mit unseren Passagieren alles in Ordnung ist«, erwiderte Mowen hastig und drückte mir eine Pistole in die Hand. »Nehmen Sie die und beschützen Sie den Kapitän!«
»Ich brauche nicht beschützt zu werden!«, keuchte Octavia. Ihre braunen Augen blitzten empört.
»Es tut mir leid, aber ich fasse grundsätzlich keine Waffen an«, sagte ich und versuchte, sie ihm zurückzugeben. »Ich töte niemanden.«
»Dann schießen Sie ihnen in die Beine«, fuhr er mich an und rannte die Treppe hinauf, die wir gerade heruntergekommen waren.
Hallie, die vorsichtig heruntergestiegen war, packte mich am Arm. »Jack, was wollen wir tun?«
Ich starrte auf die Pistole in meiner Hand. Wie die, die Octavia an ihrem Gürtel trug, war sie rundlich, mit einem Messinglauf und einem kleinen Kristall, der in den Griff eingelassen war. Der Kristall glühte jetzt grün. Ich hatte das schreckliche Gefühl, dass dies bedeutete, dass die Waffe entsichert war.
»Wir tun gar nichts«, sagte Octavia mit fester Stimme. »Ich verspreche Ihnen, dass die Revolutionäre Ihnen nichts antun werden.«
»Wie können Sie das versprechen?«, fragte ich stirnrunzelnd.
Sie zögerte einen Moment lang, dann packte sie mich am Arm und zog mich in die Messe. Hallie folgte uns. »Sie zwingen mich zu einem unangenehmen
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