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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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halb volle Tasse, merkte dann aber, wie enttäuscht der arme Kerl aussah, und beschloss, die Brühe noch etwas zu behalten. Mit der Tasse in der Hand schlenderte er in Richtung der Offiziere.
    Adam Cardonnel, Marlboroughs persönlicher Sekretär, sprach lebhaft und wedelte mit einem Blatt Papier. »Alles ist Euer, Hoheit. Wir haben achtzig Standarten erbeutet, fünfzig Geschütze, dazu Zelte, Gepäck, Proviant und jede Menge Musketen. Und wir haben zahllose Gefangene gemacht. Allein Lord Hays Dragoner haben zwei Bataillone Infanterie festgesetzt. Die Wallonen kommen bald zu uns. Wir werden alle Hände voll zu tun haben, um für deren Sicherheit zu sorgen, Mylord, denn die Dänen wollen sich an ihnen rächen, weil sie letzten Monat in Italien unter ihnen gelitten haben.«
    Links von Marlborough stand Cadogan. »Nach meiner Schätzung, Sir«, sagte er leise, »haben die Franzosen bis zu 13 000 Mann verloren, aber manche beziffern die Zahl der Verluste auf das Doppelte, wenn man Deserteure und Abtrünnige hinzuzählt.«
    »Mylord«, meldete Cardonnel sich wieder zu Wort, »wir haben sogar den berühmten Neger von den bayerischen Horse Guards gefangen genommen, der die Kesselpauke schlägt. Habe ich Eure Erlaubnis, den Mann der Königin nach London zu schicken? Er würde einen schmucken Diener für Ihre Majestät abgeben. Darüber hinaus ist er eine seltene Beute.«
    Marlborough nickte mit einem Lächeln. »In der Tat, Adam. Schickt der Königin den Mohr. Ein netter Gedanke. Tatsächlich hatte ich schon erwogen, ihn in meine Dienerschaft aufzunehmen.«
    Die Männer lachten und freuten sich über die Unbeschwertheit in der Stimme des Herzogs. Wie Hawkins hatte auch Marlborough eine unruhige Nacht verbracht und nur seinen langen Mantel als Decke benutzt. Er hatte wahrlich schlecht geschlafen in seinem kargen Nachtlager, und Gesellschaft hatte ihm nur van Goslinga geleistet, der die halbe Nacht hindurch Anekdoten über die Schlacht zum Besten gegeben hatte. Bald war der Herzog der enthusiastischen und übertrieben eigenwilligen Art des Niederländers überdrüssig geworden. Zum Glück hatte einer der Diener in den Vorräten der französischen Generäle etwas Schokolade gefunden, und so schwenkte der Herzog nun die heiße, aromatische Flüssigkeit in der versilberten Tasse, bei der es sich ursprünglich um eine Kokosnuss gehandelt hatte, die Marlborough stets in seinem persönlichen Gepäck mitführte.
    Als das Lachen verklang, hob Cadogan erneut an. »Unsere eigenen Verluste sind nicht sehr hoch, Euer Hoheit. Nur zwei Colonels ließen ihr Leben, dazu zwanzig weitere Offiziere. Alles in allem sind es tausend Tote. Das ist ein Triumph. Man wird Euch im ganzen Land feiern. Eure Feinde in London hatten gewiss damit gerechnet, die einzigen Nachrichten in diesen Wochen kämen von Mylord Peterborough aus Spanien. Aber jetzt habt Ihr abermals bewiesen, dass diese Herren falsch liegen.«
    Marlborough lächelte und nahm einen Schluck von der heißen Schokolade, die er keinem seiner Generäle angeboten hatte. Die Gentlemen erwarteten es auch nicht, da der Herzog für seine Sparsamkeit bekannt war. Denn obwohl Marlborough mit Sorgfalt darauf bedacht war, dass seine Soldaten gut behandelt wurden, bemühte er sich, gewisse Dinge für sich allein zu haben.
    Hawkins nippte noch einmal an der scharfen Brühe, zuckte zusammen und blickte neidisch auf die dampfende, wohlriechende Tasse in den Händen des Oberbefehlshabers.
    Marlborough stellte die Tasse ab und sagte: »Mylord Peterborough könnte in der Tat mit seinen spanischen Feldzügen Erfolg haben, denn seine Tory-Freunde glauben, dass der Krieg genau dort in Spanien entschieden wird. Aber wir wissen es besser, Gentlemen. Wenn wir die Franzosen hier in Flandern besiegen, jagen wir eine Schockwelle durch diese fehlgeleitete Nation. Sie wird die Franzosen tiefer treffen als alles, was Peterborough je erreichen kann. Vielleicht hört man jetzt in London endlich auf mich und ersetzt ihn durch Lord Galway.«
    Er griff wieder nach der Tasse, nahm noch einen Schluck und fuhr fort: »Ihre Verluste sind nicht so hoch wie nach Blenheim, Gentlemen. Aber ich glaube, dass die Auswirkungen zehnmal so heftig sein werden.«
    Abwechselnd schaute er seine Offiziere und Berater an, einen nach dem anderen. »Aber was wird nun? Was schickt der Sonnenkönig mir als Nächstes entgegen? Wir haben den Sommer vor uns und können einen Feldzug ganz nach Belieben führen. Machen wir also das Beste aus dem, was Gott

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