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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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uns gegeben hat.«
    Ein Grummeln veranlasste den Herzog, sich umzudrehen. Lord Orkney stand mit verschränkten Armen da und schüttelte den Kopf. »Die Franzosen sind Narren, Marlborough. Was haben sie getan? Sie haben sich hinter den Dyle zurückgezogen und dann die Stellung aufgegeben, von der aus sie uns vielleicht hätten in Schach halten können.«
    Marlborough blickte ihn ausdruckslos an. »Die Franzosen, Mylord Orkney, sind keine Armee mehr. Sie haben zwar eine Verteidigungslinie, aber nichts, womit sie diese verteidigen könnten. Marschall Villeroi ist geschlagen. Wir haben nur ein Ziel. Jetzt müssen wir tief in das Gebiet eindringen, in dem die Franzosen noch Befestigungen halten. Wir müssen die Streitkräfte, die sie noch zusammenziehen können, daran hindern, an unseren Flanken bis zur Küste vorzustoßen. Gott schütze uns, wenn sie das versuchen sollten! Denn selbst in ihrer prekären Lage könnten sie dort unsere Schwäche ausmachen und entlang unserer Flanke vorbeiziehen. Dann wären wir von unserer einzigen Versorgungsroute aus England abgeschnitten. Daher ist es absolut geboten, dass wir den Hafen von Antwerpen isolieren und, falls nötig, belagern. Aber zunächst müssen wir noch Gent und Oudenaarde einnehmen.«
    »Auch Ostende und Dünkirchen, Euer Hoheit«, warf Cadogan ein, »meint Ihr nicht? Vergessen wir diese Häfen nicht. Dort liegen Freibeuter im Dienste der französischen Krone vor Anker. Vernachlässigen wir diese Schiffe, werden sie fortan jeden Hafen angreifen, über den wir unseren Nachschub beziehen. Glaubt mir, Sir. Ich habe da meine Erfahrungen.«
    Marlborough lachte. »Ja, William. Mir ist Euer Zusammenstoß mit den Freibeutern bekannt. Aber zumindest haben sie Euch mit dem Leben davonkommen lassen. Wir müssen uns erst ansehen, wie es geht, ehe wir einen Hafen belagern.« Die Herren lachten. Nur van Goslinga starrte ins Leere, da er die gutmütige Stichelei nicht verstand.
    Marlboroughs Blick schweifte in eine unbestimmte Ferne. Er stützte das Kinn auf eine Hand und fuhr nach einer Weile fort: »William, ich glaube, Ihr habt recht.«
    Orkney meldete sich zu Wort. »Dafür brauchen wir die besten Einheiten, die unsere Armee zu bieten hat, Euer Hoheit. Lord Argyll und seine Leute. Und auch Lord Mordaunt.«
    Schließlich sagte Hawkins, was ihm durch den Kopf ging. »Aus den Reihen der Offiziere brauchen wir mehr als gute Taktiker, Sir. Wenn wir Ostende und Dünkirchen einnehmen wollen und es mit Freibeutern zu tun haben, müssen wir heimlich und listenreich vorgehen. Dürfte ich noch einen Offizier vorschlagen, der uns von großem Nutzen sein könnte?«
    Marlborough horchte interessiert auf. »Ja, James?«
    »Captain Steel, Euer Hoheit. Ich meine den stellvertretenden Captain Steel. Sir James Farquharsons Regiment. Ihr kennt ihn sicher noch von Blenheim, Sir. Er führte damals einen … sehr heiklen Auftrag für uns aus. Ihr habt ihn in den Titularrang erhoben. Seine Beförderung wurde noch nicht ratifiziert.«
    »Wirklich, Hawkins? Noch nicht ratifiziert? Natürlich. Captain Steel. Unbedingt. Warum bin ich noch nicht selbst auf ihn gekommen? Ja. Er hat Mut und Verstand, wenn ich mich recht erinnere, und wir können jedes Quäntchen List gebrauchen. Ich fürchte, bei der Eroberung dieser Festungen haben wir es nicht nur mit unserem gewöhnlichen Feind zu tun, sondern mit Freibeutern, Söldnern und anderen Individuen, die die Franzosen dorthin abkommandiert haben. Ihr könnt sicher sein, dass Marschall Villeroi mitsamt der Elite seiner Offiziere zurück nach Versailles humpelt, um König Ludwig seinen Fall darzulegen.«
    »Nein, wir werden es mit dem Abschaum zu tun bekommen«, fuhr er fort. »Mit Offizieren, die bei der Beförderung übergangen wurden, und die nun das Kommando über scheinbar uneinnehmbare Festungen haben. Nun, zeigen wir ihnen, dass sie nicht so uneinnehmbar sind, wie diese Leute glauben, wie, meine Herren? Aber wenn Ihr mir nun einen Augenblick für mich gestatten würdet. Mein Kopf schmerzt, und ich muss der Königin noch schriftlich die Neuigkeiten unseres Sieges mitteilen. William, folgt der Kavallerie und sorgt dafür, dass die Verfolgung aufrechterhalten wird. Mylord Orkney, kümmert Euch bitte in gleicher Weise um die Infanterie. Drängt auf Eile beim Vorrücken, wenn es sein muss. Wir müssen den Gegner unablässig unter Druck setzen und den Dyle bis zum Einbruch der Nacht sichern. Ruhe dürfen wir uns noch nicht gönnen. Ihr wisst, dass das Schicksal

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