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Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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außer ein paar gestampften Rüben und Kohlblätter. Viehfutter ist das, sag ich Euch. Taugt doch nur für Rinder und Schweine.«
    Steel beäugte die dünne, unappetitliche Brühe. Dann rührte er mit einer Kelle darin herum, nahm sie heraus und roch an der Suppe. Langsam ließ er die Kelle wieder in den Kessel gleiten. »Ja, Sergeant, ich weiß, was Ihr meint. Ich weiß aber auch, dass der Herzog es nicht gutheißen würde, wenn er sähe, was seine Leute für Küchenabfälle vorgesetzt bekommen, Jacob. Ich kann mir nur vorstellen, dass wir ein Nachschubproblem haben.«
    »Aber ich dachte, genau das hätten wir geregelt, Sir. Der Kampf in den Wäldern bei Wijnendale und all das. Die Franzmänner sind gerannt wie die Hasen, nicht wahr? Und die Wagenkolonne ist bis nach Lille durchgekommen, oder etwa nicht?«
    »Sicher, Jacob, und wir haben die Franzosen bis nach Brügge zurückgedrängt. Aber denkt dran, das ist schon über eine Woche her. Und wisst Ihr auch, was in den Fuhrwerken war? Pulver und Kugeln für unsere Geschütze für einen weiteren Monat, aber deswegen war natürlich nicht so viel Platz für andere Vorräte. Ehrlich gesagt, hatte ich damit gerechnet. Der Herzog war immer auf die Versorgung seiner Leute bedacht. Habt Ihr einmal darüber nachgedacht, warum wir alle extra Sold bekommen haben? Mr. Williams machte mich erst letzte Woche darauf aufmerksam. Es ging zu Lasten der Verpflegung. Das ist die Antwort. Die Verpflegungsausgabe hat die Weisung erhalten, den Mangel an Proviant durch zusätzliche Soldzahlungen auszugleichen. Man könnte jetzt sagen, dass das hervorragend vom Herzog war, und das stimmt ja auch. Er ist einer der gerechtesten Männer, die ich kenne. Aber die Lager der Bataillone sind alle ziemlich leer, und das kann eigentlich nur daran liegen, dass es den Franzosen wieder einmal gelungen sein dürfte, unsere Nachschubwege abzuschneiden. Uns bleibt nichts anderes übrig, als unser Schicksal anzunehmen und das Beste draus zu machen.«
    »Oh, ich weiß, Sir. Bin ganz Eurer Meinung. Bin auch der Erste, der den Gürtel freiwillig enger schnallt. Und Rum brauch ich auch nicht, um gegen die Franzmänner zu kämpfen. Aber ich spreche nicht nur für mich, Sir. Es geht um die Männer. Ihr wisst so gut wie ich, dass die was im Bauch haben müssen, bevor’s in die Schlacht geht.« Er hielt inne. »Und letzte Nacht gab’s Gemurre, weil kein Rum da war.«
    Steel schaute erschrocken auf. »Kein Rum, sagt Ihr? Das ist natürlich ganz etwas anderes. Eine ernste Sache, Jacob. Jeder Offizier, vom Herzog abwärts, weiß, dass es der Rum ist, der den Jungs den Mumm gibt, aus den Gräben zu stürmen und es mit dem Feind aufzunehmen. Mögen die Männer auch noch so tapfer sein, erst der Rum lässt sie standhalten, ganz gleich, was ich ihnen von Königin und Vaterland erzähle. Gott, Jacob! Kein Rum! Ein paar Tage, dann haben wir eine Meuterei am Hals.«
    »Aye, Sir, bin Eurer Meinung. Haben wir alles schon erlebt. Hässliche Sache, das. Man verliert gute Männer. Oh, ich denke, die meisten unserer Jungs sind in Ordnung. Aber für die anderen Bataillone kann ich nicht sprechen, nicht mal für die anderen Kompanien.«
    »Überlasst die Sache mir, Sergeant. Ich kümmere mich darum.«
    Steel wusste jetzt, was zu tun war. Seit einigen Tagen – genauer gesagt unmittelbar nach der Rückkehr von Wijnendale – hatte er mit dem Gedanken gespielt, Colonel Hawkins im Hauptquartier aufzusuchen und ihn zu fragen, ob es schon Neuigkeiten aus Paris gab. Doch bislang hatte er gezögert, weil er befürchtete, zu forsch gegenüber seinem Vorgesetzten und Mentor aufzutreten. Diese Krise jedoch lieferte ihm nun den Vorwand, den er brauchte. Er würde Hawkins einen Besuch abstatten, sich nach den Rumvorräten erkundigen und nebenbei fragen, was aus dem Schreiben an König Ludwig geworden war.
    Seit mehreren Wochen hatte die Verbitterung in Steel zugenommen, in einem Maße, das ihm unbekannt war. Er war unzufrieden, nicht mit seinen Männern oder sich selbst – Unzufriedenheit dieser Art war nichts Neues –, sondern mit den Leuten, die in der Befehlskette über ihm standen. Was er Slaughter zuvor gesagt hatte, stimmte. Seit Langem erachtete er den Herzog als den gerechtesten Mann, den er kannte. Dennoch, obwohl er sofort nach seiner Rückkehr aus der französischen Metropole Bericht erstattet hatte, hatte er weder von Marlborough noch von Hawkins etwas im Hinblick auf den Ausgang der Mission erfahren. Was war aus dem Plan

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