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Stefan Bonner und Anne Weiss

Stefan Bonner und Anne Weiss

Titel: Stefan Bonner und Anne Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Generation Doof
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Makatsch schmiss nach vier erfolglosen Uni-Jahren auch noch die anschlie- ßende Schneiderlehre, bevor sie endlich bei VIVA Erfolg hatte. Man kann also durchaus mit den typischen Tücken, die das Berufsleben für die Generation Doof bereithält, fertig werden. Dazu gehören allerdings Hartnäckigkeit und die Bereitschaft, auch mal einzustecken. Diese Eigenschaften fehlen der Generation Doof oft, weil wir glauben, ein Ticket fürs Wohlstandsleben gebucht zu ha ben. Wer schon gleich am Anfang der Karriere ein finanzielles Pöls terchen und einen mühelos in der Frühstückspause zu erledigenden Job erwartet, wird wohl kaum das nötige Durchhaltevermögen auf bringen und wartet daher lieber an der Hartz-Haltestelle auf den Karrierebus. Manchmal kommt der ein Leben lang nicht vorbei.
    Wenn die Generation Doof mit ihrem Halbwissen im Beruf Erfolg haben will, können ein bisschen Eigeninitiative und die Bereitschaft, ein Wagnis einzugehen, nicht schaden. Sie helfen uns weiter, falls wir tatsächlich mal eine gute Idee haben sollten. Nach einem Auslandssemester in Aberdeen kamen beispielsweise Inga Koster und Marco Knauf mit einer pfiffigen Geschäftsidee im Ge-päck zurück: In Schottland hatten die beiden Fachhochschulab-solventen Gefallen an den beliebten »Smoothies« gefunden – einer Mischung aus Fruchtsäften und püriertem Obst. In Deutschland gab es die Vitamincocktails bis dahin nicht, und Inga und Mar co waren überzeugt, dass der gesunde Matsch auch hierzulande Freunde finden würde. Sie überzeugten finanzkräftige Investoren von ihrer Idee und gründeten die True Fruits GmbH. Das Kon zept ist erfolgreich: Mittlerweile verkauft der Saftladen über fünf hunderttausend Smoothies im Monat. Und das Lifestyle-Produkt kommt so gut an, dass es mittlerweile sogar von etablierten Firmen kopiert wird.
    Das glückliche Händchen für die richtige Idee zur richtigen Zeit ist natürlich nicht jedem von uns gegeben. Wer schon einmal ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hat, sich selbstständig zu ma chen, ist wohl in den meisten Fällen an den eigenen Ideen geschei-tert – zu verrückt, zu abgedreht, nicht marktfähig. Aber warum nicht aus der Not eine Tugend machen und einfach mal an den eigenen Erfindergeist glauben? Denn Erfolg kann man auch mit etwas extravaganteren Einfällen haben: »Teddy in Munich« nen-nen Elke Verheugen und Christopher Böhm ihr leicht skurriles Ge-schäftsmodell. Sie bieten eine Art Abenteuerurlaub für Plüschtiere an. Menschen aus aller Welt schicken den beiden ihre Teddys nach München, wo Elke und Christopher sie vor bekannten Sehenswür digkeiten und beim Freizeitvergnügen fotografieren: Teddy vor dem Hofbräuhaus, Teddy beim Bungee-Jumping, Teddy auf dem Ok-toberfest oder Teddy beim Golfen. Nach einer Woche bekommen die Kunden ihren knuffigen Weltenbummler samt hochwertigem Fotoalbum zurück. Immerhin: Im Monat kommt so schnell eine Reisegruppe von acht bis zwölf Stofftieren zusammen.
    Ähnlich abgedreht erscheint auf den ersten Blick die Idee zweier Innenarchitektinnen. Andrea Baum und Susanne Schmidt haben die »Single-Tapete« erfunden. Dahinter steckt ein einfacher Gedanke: Wer allein ist, soll sich nicht einsamer als unbedingt nötig füh-len. Im Mainzer Designstudio von Andrea und Susanne entstehen Fototapeten, auf denen Menschen in Lebensgröße zu sehen sind, die Kaffee trinken, essen, lesen oder fernsehen – also das tun, was auch wir am liebsten machen. Damit haben die beiden wohl eine Marktlücke gefunden, denn mittlerweile treffen sogar Bestellungen aus Südafrika und England bei ihnen ein.
    Ganz egal, ob nun süße Fruchtcocktails, Jetset-Teddys oder Gesell-schaftstapeten: Die Knaufs, Baums, Verheugens & Co. sind das, was im Wirtschaftsjargon gerne »Best-Practice-Beispiel« genannt wird. Leute also, von denen man lernen kann. Die Botschaft für die Generation Doof ist, dass man auch Erfolg im Leben haben kann, wenn man kein Popsternchen ist. Weiterdenken lohnt sich, denn mit einem »ernsthaften« Job kann man durchaus Kohle ma-chen – und im Zweifelsfall tut man sich damit nicht nur selbst einen Gefallen, sondern leistet einen Beitrag für die Zukunft einer ganzen Generation. Leute, die an ihre Ideen glauben und damit Arbeitsplätze schaffen, brauchen wir nämlich viel dringender als die nächste TV-Eintagsfliege.
    Damit es in Zukunft mehr solcher Menschen gibt, wäre es na türlich schön, wenn wir alle imstande wären, unsere eigenen Träu-me umzusetzen und perfekt

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