Stefan George - Karlauf, T: Stefan George
Republik, in: Koebner/Janz/Trommler, 50-67, Zitat 54.
5 Zit. nach Alfred Ehrentreich: Stefan George in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf, in: CP 101, 62-79, Zitat S. 62.
6 ES 32 (April 1919). – Im September 1915 skizzierte George am Ende eines Briefes an Gundolf einen kurzen Brief an Ernst Schertel, der George um seine Meinung zu Wickersdorf gebeten hatte: »Auch dies ist Ihnen wohl im voraus bekannt dass persönlicher rat selten schriftlich erteilt werden kann und dass ich ›meinungen‹ nie brieflich niederlege«, STGA; vgl. George/Gundolf, 278.
7 GA VIII.84. – Zu denen, die über die Freien Schulgemeinden zu George fanden, zählten u.a. Walter Benjamin, Klaus Mann und Max Kommerell. Zu den Querverbindungen vgl. die Biographien der Reformpädagogen Paul Reiner, Ernst Schertel und Fritz Wölcken in: George, Dokumente, 209ff., 227ff. und 281f.
8 FW 520. Die Stelle bezieht sich höchstwahrscheinlich auf Gustav Wyneken, der wegen Verführung Minderjähriger wiederholt ins Visier der Schulaufsichtsbehörde und der Justiz geriet und deshalb die Leitung von Wickersdorf dreimal abgeben musste. In seiner 1921 publizierten
Verteidigungsschrift Eros , in der er die Liebe eines älteren Mannes unverblümt als das größte Glück im Leben eines Knaben bezeichnete, berief sich Wyneken mehrfach auf Stefan George.
9 Hans Blüher: Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft. Eine Theorie der menschlichen Staatsbildung nach Wesen und Wert, Stuttgart 1962, 214. Die Bezeichnung »Invertierte« für Homosexuelle war auch außerhalb Deutschlands geläufig; Proust z. B. verwendete sie bevorzugt in Sodom und Gomorra .
10 Einen Beweis für die verdrängte Homosexualität des Hitlerismus sah Blüher u.a. im Frauenbild des Dritten Reiches. Wer die Frau als Mutter und Gattin so idealisiere, wie es der Nationalsozialismus getan habe, bringe damit indirekt zum Ausdruck, dass er mit der Frau nichts zu schaffen haben wolle. Eine Interpretation, die durchaus übertragbar scheint auf das »Frauenbild« Georges; vgl. unten S. 517f. – Zu Blühers Einfluss auf die Hitler-Bewegung vgl. Lothar Machtan: Hitlers Geheimnis. Das Doppelleben eines Diktators, Frankfurt am Main 2003, 130ff., 173, 268f., 441f. und passim.
11 Hans Blüher: Werke und Tage. Geschichte eines Denkers, München 1953, 355; dort, S. 353, auch das folgende Zitat.
12 Blüher habe vergeblich versucht, »seine arrogante Zusammenkoppelung eines missverstandenen Platon mit einem ebenso missverstandenen Sigmund Freud durch Verse Georges aufzuputzen«; Franz Josef Brecht: Platon und der George-Kreis, Jena 1929, 20.
13 Blüher, Die Rolle der Erotik (wie Anm. 9), 296.
14 Albert H. Rausch an George, 15. Juni 1907, STGA.
15 Ernst Schertel an George, 3. März 1910, STGA.
16 Hermann (Harry) Bodeck an George, 12. April 1911, STGA. – George war diese Art Verehrung nicht immer geheuer. Leute wie jener »Verrückte, der ihm geschrieben, er erziehe eine heilige Schar für ihn und werde sie ihm nächstens vorführen«, flößten ihm Unbehagen ein: »Ich hatte wirklich Angst aus dem Hause zu gehn.« Einer habe ihm geschrieben, er müsse in einer lebenswichtigen Sache mit ihm sprechen, sein Brief endete: »›Es umarmt und küsst Dich im voraus Dein Martin‹. Da wusst ich, dass er verrückt war«; EL 163 (Sommer 1926).
17 EG 37 (April 1913).
18 KH 79. – In Georges Bibliothek haben sich zwei Platon-Ausgaben aus der Schulzeit erhalten: Apologie und Kriton in einer Tauchnitz-Ausgabe, der Phaidon in einer Reclam-Ausgabe. Das »Isokrates«-Gedicht auf Klages (GA III.40) und das Bild vom Schierlingsbecher im »Täter«-Gedicht (GA V.49) setzen zwar die Platon-Lektüre voraus. Dennoch hat George erst in späteren Jahren eine gründliche Kenntnis der Dialoge erworben; ES 44, KH 79 u.a.; dagegen FW 427.
19 Boehringer, Ewiger Augenblick, 33. Als einer aus der Runde in diesem Zusammenhang wissen wollte, was Platon wohl sagen würde, wenn er jetzt hereinkäme, soll George geantwortet haben: »Ei, was für garstige buben!«, ebda.; ähnlich auch EL 155.
20 Brecht, Platon und der George-Kreis (wie Anm. 12), 55. Zu den Parallelisierungen vgl. FW 428, ES 45.
21 GA VIII.8. Da das Gedicht zuerst im Februar 1910 in der 9. Folge der Blätter erschien, muss George zu diesem Zeitpunkt mit Platon bereits weitgehend vertraut gewesen sein. – Platon zitiert in den Nomoi, 715e, einen alten orphischen Spruch, in dem von einem Gott die Rede ist, »welcher Anfang und Ende und Mitte alles
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