Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)
lä an – auch wenn für anspruchsvolle Reisende der Service in manchen Bereichen zu wünschen übrig lässt, weil es an qualifizierten Arbeitskräften mangelt.
Religionen
Buddhisten: 94,6 %
Moslems: 4,6 %
Christen: 0,7 %
Sonstige: 0,1 %
Buddhismus
Thailand gehört neben Myanmar, Sri Lanka, Kambodscha und Laos zu den buddhistischen Ländern der Theravada-Richtung, die der ursprünglichen, manchmal abwertend „kleinesFahrzeug” genannten Lehre zugehören. Während der Mahayana-Buddhismus (das „große Fahrzeug”) der nördlichen Länder China, Japan, Korea und Vietnam viele Wege zur Erlösung akzeptiert, orientieren sich die Lehren des Theravada-Buddhismus streng an den überlieferten Pali-Schriften. In Thailand bekennen sich 85 % der Bevölkerung zum Buddhismus, darunter eine konfuzianistisch-chinesische Minderheit. Vor allem im Süden konzentriert sich die moslemische Minderheit, während Christen und Animisten überwiegend bei den Bergvölkern im Norden zu finden sind. Obwohl in Thailand die Freiheit der Religionsausübung garantiert wird, ist der Buddhismus eine Art Staatsreligion.
Buddha
Um 563 vor unserer Zeitrechnung wurde in Lumbini, heute Süd-Nepal, am Fuße des Himalaja ein Prinz geboren – Siddhartha Gautama. Seine Mutter Mahamaya, die sieben Tage nach der Geburt starb, hatte während ihrer Schwangerschaft einen Traum, dass ein silberweißer Elefant seitlich in ihren Körper eingedrungen war. Hindu-Priester interpretierten dies als Hinweis auf die Geburt eines großen Herrschers oder Buddhas. Sein Vater, König Shuddhodana, erzog ihn zu seinem Nachfolger und umgab ihn mit allem Luxus.
Im Alter von 16 Jahren heiratete er seine Cousine, eine hübsche Prinzessin, die einen Sohn bekam. Dennoch blieb ihm das menschliche Leid nicht verborgen. Die Legende berichtet, dass er nach dem Anblick eines alten, eines kranken und eines toten Mannes an seinem 29. Geburtstag beschloss, den irdischen Genüssen zu entsagen und als Bettelmönch durch Nord-Indien zu ziehen. Nach sechs Jahren der Besinnung und Selbstkasteiungen erlangte er während einer Vollmondnacht 528 v. Chr. während einer Meditation unter einem Bodhi-Baum
(Ficus religiosa)
im heutigen Bodh Gaya die Erleuchtung, das Erwachen
(bodhi).
Er begann, im Hirschpark Isipatana nahe Varanasi den ersten fünf Jüngern seine Erkenntnis von den Vier Edlen Wahrheiten darzulegen: vom Leiden
(dhukha),
seiner Ursache
(samudaya),
der Aufhebung des Leidens
(nirodha) und
dem Weg dorthin über den Achtfältigen Pfad
(ashtangikamarga).
Die Legende berichtet, dass Buddha 500 Lebenszyklen benötigte, um als Shakyamuni Buddha das Nirvana, die letzte Realität, zu erreichen. Diese Lehre von der Wahrheit
(dharma)
gab Buddha, der Erleuchtete, an seine Mönchsgemeinde
(sangha)
weiter, was im Buddhismus als die Drei Kostbarkeiten bezeichnet wird. Er verbreitete zusammen mit seinen Jüngern in vielen Städten des Ganges-Tales seine Erkenntnis, bis er im Alter von 80 Jahren starb.
Seine Lehre
Die Überwindung des menschlichen Leidens erreicht man weder durch Selbstkasteiung noch durch ein ausschweifendes Leben, sondern auf dem „Mittleren Weg”. Da sich die Welt in ständiger Veränderung befindet, kann nichts von Dauer sein. Entsprechend gibt es keine unveränderlichen Dinge – aus Altem entspringt ständig etwas Neues, das durch das Vorangegangene bedingt ist. Die menschliche Wirklichkeit beginnt schon mit der Geburt als ein schmerzhaftes Dasein, und Leiden bestimmt das weitere Leben bis zum Tod. Mit dem Tod ergibt sich die Möglichkeit der Wiedergeburt, die einen neuen Leidenszyklus einleitet. Nur die Erkenntnis vom Ursprung des Leidens und den Möglichkeiten seiner Veränderung ermöglicht es dem Menschen, sich aus diesem Daseinskreislauf
(samsara) zu
befreien.
Der Ursprung allen Leidens liegt in der Begierde nach weltlichen Genüssen und der Unzulänglichkeit, Egoismus und Stolz, die Schwächen seines eigenen Egos, zu beherrschen. Wer ausschließlich nach weltlichen Genüssen strebt, wird die zerstörerischen Kräfte von Hass, Gier, Begehren und Verblendung erfahren. Menschen sind ein Produkt ihrer Umwelt. Da sie durch individuelle Erfahrungen und Handlungen geprägt sind, sollten sie die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit nicht dem Zufall überlassen, sondern selbst in die Hand nehmen. Das Ziel des geistigen Reifeprozesses liegt im Nirvana, in dem man sich von allen Voreingenommenheiten befreit hat. Mit der Loslösung von weltlichen Genüssen und egoistischen
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