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Steh dir nicht im Weg

Titel: Steh dir nicht im Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Dehner , Ulrich Dehner
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tatsächlich etwas denkt. Wie gesagt, die Gedanken, die in Wirklichkeit für das Unwohlsein in der Situation verantwortlich sind, laufen so automatisiert ab, dass sie sich der bewussten Wahrnehmung entziehen. Sie spüren für gewöhnlich zunächst einmal nur die Auswirkungen der Gedanken: Blockade, Anspannung |84| , Ängstlichkeit, Gereiztheit, Hektik, einen verkrampften Bauch, ein klopfendes Herz, flachen Atem, Gefühle der Lähmung oder Unsicherheit, um nur einige zu nennen.
    Wie Sie Ihre negativen Gedanken erkennen
    Wenn Sie Ihren Gedanken auf die Spur kommen wollen, sollten Sie Ihr Vorstellungsvermögen zu Hilfe nehmen. Sorgen Sie dafür, dass Sie eine Weile ganz ruhig und ungestört sein können, denn diese Arbeit erfordert etwas Konzentration. Wenn Sie diese Bedingungen geschaffen haben, sorgen Sie dafür, dass Sie entspannt und bequem sitzen oder liegen – jedoch ohne gleich einzuschlafen: Sie brauchen Ihre bewusste Mitwirkung. Und nun versetzen Sie sich in Gedanken so konkret wie möglich in jene Situation, die Ihnen Schwierigkeiten macht. Um Ihnen Schritt für Schritt darzustellen, wie Sie diesen Teil der Check-your-Mind-Methode für sich einsetzen können, nutzen wir als Autoren jetzt unser Vorstellungsvermögen:

    Beispiel: Wir stellen uns vor, Sie seien ein nicht mehr ganz junger Mensch auf Stellensuche, der sich davor drückt, weitere Bewerbungen zu schreiben – etwa so wie einer der beiden Männer aus unserem Anfangsbeispiel. Jedes Mal, wenn Sie »eigentlich« eine Bewerbung schreiben wollen, kommt Ihnen irgendetwas dazwischen. Entweder müssen Sie dringend Ihren Schreibtisch, die Küche, den Keller oder die Garage aufräumen, oder Sie müssen eine Besorgung machen oder jemanden anrufen, oder Sie fühlen sich so schlapp, dass Sie ein Stündchen ruhen müssen. Die letzte Situation war gestern Abend: Ihr Partner hat Sie daran erinnert, dass Sie doch eigentlich noch eine Bewerbung für die Firma Schmidt schreiben wollten. Sie fühlten sich schon ganz gereizt und unruhig werden, aber da ist Ihnen zum Glück eingefallen, dass gleich eine neue Folge des »Bullen von Tölz« im Fernsehen läuft, die Sie natürlich nicht versäumen dürfen.
    |85| Sie wollen Ihr Verhalten ändern, denn da Sie ein ehrlicher Mensch sind, kommen Sie nicht umhin, sich selbst gegenüber zuzugeben, dass all diese Vorwände langsam Ihr Selbstbewusstsein untergraben. Also setzen Sie sich bequem hin und versuchen Sie, etwas Ruhe und Entspannung zu finden. Sie schließen die Augen und denken zurück an gestern Abend. Sie lassen es wie einen Film vor Ihrem inneren Auge ablaufen: Sie haben zu Abend gegessen, gemeinsam das Geschirr abgeräumt, da fühlten Sie sich noch ganz prima und dann sagte Ihr Partner: »Jetzt wäre doch ein guter Zeitpunkt, um die Bewerbung zu schreiben.« Peng – prima Gefühl beim Teufel! Was geht Ihnen in diesem Moment durch den Kopf? Welche Gedanken schießen Ihnen blitzschnell durch das Hirn? Versuchen Sie, diese Gedanken möglichst wörtlich zu erfassen, etwa folgenderweise:
Nein, ich will jetzt nicht.
Ich weiß eh nicht, was ich schreiben soll.
Ich kriege sowieso wieder eine Absage.
Mich will doch sowieso keiner mehr.
Warum sollte ich denn jetzt noch die zwanzigste Bewerbung schreiben?
Ich habe Angst vor der Blamage, wenn ich wieder abgelehnt werde.
    Vielleicht gehören Sie aber auch zu den Menschen, bei denen erst einmal die Gefühle im Vordergrund stehen. Dann sehen Ihre ersten Antworten bei der Fantasieübung vielleicht eher so aus:
Ich fühle mich angespannt.
Ich fühle mich gereizt.
Mein Magen krampft sich zusammen.
Ich habe Herzklopfen.
    Doch wie Sie in den vorangegangenen Kapitel gelernt haben, stecken auch hinter diesen Gefühlen Gedanken. Versuchen Sie also noch einmal, indem Sie in Ihrer Vorstellung die unangenehme Situation erneut durchleben, dahinter zu kommen, welche Gedanken |86| Ihre Anspannung, Ihre Gereiztheit und alle anderen negativen Empfindungen auslösen. Wenn Sie zum Beispiel das Gefühl haben, überfordert zu sein, wird das vielleicht durch folgende Gedanken hervorgerufen:
Ich weiß ohnehin nicht, was ich schreiben soll, um überhaupt eine Chance zu haben.
Wenn ich nur wüsste, nach welchen Kriterien die in der Personalabteilung die Leute auswählen.
Ich habe keine Ahnung, auf was die Wert legen.
Ich bin nicht gut genug.
Ich kann mich schriftlich gar nicht gut ausdrücken.
    Wie schon gesagt, dieser Teil ist der Wichtigste der Check-your-Mind-Methode. Denn nur wenn Sie alle Ihre

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