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Steh dir nicht im Weg

Titel: Steh dir nicht im Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Dehner , Ulrich Dehner
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lustig.
Was du zu sagen hast ist so banal, das kannst du auch bleiben lassen.
Du machst dich nur lächerlich.
    Ein Seminarteilnehmer war wiederum aufgefordert worden, beim runden Geburtstag seines besten Freundes eine Tischrede zu halten. Schon der Gedanke daran löste bei ihm Schweißausbrüche aus, so aufgeregt wurde er. Seine Gedanken waren:
Das ist ja furchtbar, alle starren mich an.
Jeder erwartet eine Superrede.
Ich kann doch gar nicht so witzig sein.
Ich war noch nie ein guter Redner.
Ich hasse Tischreden.
Niemand mag Tischreden.
Wahrscheinlich bleibt mir die Stimme weg.
Meine Stimme klingt sowieso so dünn.
Wenn ich mich verhasple, werden alle denken, dass ich blöd bin.
    |94| Ein anderer schob ein notwendiges Gespräch mit seinem Vermieter vor sich her, weil er fürchtete, es könne zu einer Auseinandersetzung kommen. Die dafür verantwortlichen Gedanken lauteten:
Wenn ich ärgerlich oder wütend werde, blamiere ich mich nur.
Er wird niemals auf unsere Wünsche eingehen. Warum sollte er auch?
Er sitzt eh am längeren Hebel, da habe ich keine Chance.
Zum Schluss bleibt mir nur der Gang zum Rechtsanwalt, das kann ich mir gar nicht leisten.
    Eine Teilnehmerin hätte dringend einen Anschaffungskredit von ihrer Bank benötigt. Doch sie hatte es bislang nicht fertig gebracht, einen Termin mit einem Bankberater zu vereinbaren. So hielt sie sich davon ab:
Der Mensch von der Bank denkt wahrscheinlich, ich kann nicht mit Geld umgehen, sonst bräuchte ich ja keinen Kredit.
Ich hasse es, ein Bittsteller zu sein.
Diese missbilligenden Blicke kann ich mir gut vorstellen.
Er denkt womöglich, ich will mir Sachen kaufen, die ich mir gar nicht leisten kann.
Es wird mir unendlich peinlich sein, wenn der Kredit abgelehnt wird.
Habe ich überhaupt das Recht, um Geld zu bitten?
    Ein weiterer Teilnehmer konnte es nicht über sich bringen, mit seinem Chef über eine Gehaltserhöhung zu sprechen:
Ich kann doch nicht dauernd mehr Geld verlangen!
Mein Chef hält mich bestimmt für unverschämt.
Er ist mir rhetorisch sowieso überlegen, da schrumpfen meine Argumente zusammen.
Rechtfertigt das, was ich jetzt mehr mache, wirklich mehr Geld?
Wahrscheinlich fange ich an, herumzustottern, da mache ich mich bloß lächerlich.
|95| Eigentlich brauche ich nicht unbedingt mehr Geld.
Wenn alle wegen mehr Geld zu ihm kämen, könnte er seinen Laden dicht machen.
    Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Beispielen zeigen konnten, auf welch unterschiedliche Arten man sich gedanklich blockieren kann. Blockaden können aber auch noch auf eine andere Weise entstehen: nämlich durch Stress. Darauf gehen wir im folgenden Kapitel ein.

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Die Stress auslösenden Gedanken identifizieren
    Die bisherigen Beispiele bezogen sich alle auf eine Situation, vor der man sich drückt. Nun ist Ihr Problem aber vielleicht ganz anderer Natur und Sie sagen sich: »Ich drücke mich vor gar nichts. Im Gegenteil, ich packe alles an. Aber gerade dadurch habe ich reichlich viel Stress in meinem Leben, der macht mich noch ganz krank!« Aber wie wir weiter vorn schon ausgeführt haben: Der meiste Stress ist hausgemacht! Es sind weniger die Last und die Menge der Aufgaben oder die Schwierigkeit der Anforderungen, die Ihren Stress erzeugen, sondern vielmehr die Gedanken, die Sie sich darüber machen. Jemand, der unter dem Druck gewaltiger Anforderungen steht, kann innerlich auch gelassen sein.
    Wir stellen Sie uns wieder als jemanden vor, der besser mit seinem Stress zurechtkommen möchte. Sie haben ohnehin viel zu tun, haben am Abend noch dringende private Verpflichtungen, und just an diesem Tag halst Ihnen Ihr Chef noch eine weitere Aufgabe auf. Versuchen Sie nun einmal, entspannt und mittels Ihrer Vorstellungskraft, hinter die Gedanken zu kommen, die Ihren Stress auslösen. Nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft und malen Sie sich die Situation, als Ihr Chef in Ihr Büro kam, recht detailliert aus: Wie sahen Sie aus an diesem Tag, welche Kleider trugen Sie, welche Kleider trug Ihr |96| Chef, wie sah Ihr Schreibtisch aus? Je mehr solcher Details Sie sich ins Gedächtnis rufen, desto mehr wird Ihre Erinnerung angereichert, desto lebensnaher wird Ihre Vorstellung. Dann fallen Ihnen die Gedanken ein, die Ihnen in der damaligen Situation durch den Kopf schossen:
Wie soll ich denn das heute noch schaffen?
Ausgerechnet heute ist es wichtig, dass ich pünktlich gehen kann!
Es ist so ungerecht, dass immer alles an mir hängen bleibt.
Nur weil ich zuverlässig bin, bin

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