Steh dir nicht im Weg
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Kleine Hilfestellung zum Finden von Gegenargumenten
Wir haben in unserem Seminar zur Check-your-Mind-Methode »Erfolg beginnt im Kopf« gelegentlich die Erfahrung gemacht, dass es manchen Menschen schwer fällt, überhaupt Gegenargumente zu ihren automatisierten negativen Gedanken zu finden. Es kommt zwar darauf an, dass jeder für sich die individuell richtigen |107| Gegenargumente findet, aber es gibt dennoch bestimmte Fragen oder Anregungen, die dabei hilfreich sein können. Wir haben uns deshalb einige »Klassiker« der negativen Gedanken herausgegriffen, um an diesen zu demonstrieren, wie Sie zu Gegenargumenten kommen können.
Negativer Gedanke: »Dazu bin ich viel zu unsicher«
Um diesem Gedanken beizukommen, sollten Sie sich klarmachen, dass Unsicherheit sehr häufig nur aus mangelnder Praxis resultiert: Man fühlt sich oft nur deshalb unsicher, weil man ungeübt ist. Übung lässt sich jedoch erwerben, und dann kommt die Sicherheit von allein. Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
»Sicherheit kommt mit der Erfahrung, darum spreche ich jetzt französisch/halte den Vortrag/beginne mit der Telefonakquise, um die nötige Übung zu bekommen.«
»Es ist nicht das erste Mal, dass ich durch Erfahrung Sicherheit gewinne.«
»Jeder Mensch darf unsicher sein, wenn er etwas Neues beginnt, es kommt nur darauf an, es trotzdem zu tun.«
Negativer Gedanke: »Das habe ich noch nie gekonnt«
Bei diesem Gedanken hilft es, sich zu fragen: »Ist das wirklich wahr, dass ich das noch kein einziges Mal gekonnt habe? Würden das Menschen, die mir nahe stehen, genauso radikal sagen?« Außerdem sollten Sie sich klarmachen, dass diese Aussage eine unzulässige Schlussfolgerung beinhaltet, denn dass Sie es in der Vergangenheit nicht konnten, sagt nichts darüber aus, ob Sie es nicht in der Zukunft können werden. Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken: |108
»Bisher habe ich noch alles, was mir wirklich wichtig war, gelernt, also kann ich das auch lernen.«
»Ich weiß, dass ich intelligent/sportlich/leistungsfähig/kreativ bin, also kann ich mir das, was noch fehlt, aneignen.«
»In anderen Bereichen habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass es mir Freude macht, etwas Neues kennen zu lernen oder auszuprobieren.«
Negativer Gedanke: »Ich kann nicht präsentieren«
Dabei hilft es manchmal schon, ein »noch« in den Satz einzufügen. Das gilt für sehr viele Sätze, die mit »ich kann nicht« anfangen, weswegen Sie das Wort »präsentieren« hier exemplarisch sehen sollten. Eine gute Frage ist auch: »Gibt es stichhaltige Gründe, weshalb andere es lernen können, aber ich nicht?« Da man in Stress oder Angst auslösenden Situationen oft eigene Fähigkeiten ausblendet, lohnt es sich auch, danach zu fragen: »Kann ich in einem anderen Kontext oder einem anderen Lebensbereich das, was mir jetzt fehlt?« Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
»Vor Kollegen in einem Kreis, wo ich mich sicher fühle, habe ich bewiesen, dass ich präsentieren kann.«
»Es mangelt mir bisher nur an Übung.«
»Ich beherrsche mein Sachgebiet.«
»Ich kann mich gut ausdrücken.«
Negativer Gedanke: »Das schaffe ich nicht«
Erinnern Sie sich daran, was Sie bisher schon alles geschafft haben: Schule, Ausbildung, Ihren Job, Kindererziehung – das sind alles Leistungen, die Sie anerkennen sollten. Man braucht keine Goldmedaille oder das Bundesverdienstkreuz errungen zu haben: Das alltägliche Leben zu meistern, ist anerkennenswert genug. Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
|109| »Ich bin lernfähig, das habe ich schon oft genug bewiesen.«
»Ich besitze Durchhaltevermögen.«
»Ich brauche nicht alles auf einmal zu schaffen, sondern kann Schritt für Schritt daran arbeiten.«
Negativer Gedanke: »Jemand mag mich nicht / akzeptiert mich nicht«
Denken Sie an die Menschen, die Sie mögen und akzeptieren. Führen Sie sich dabei besonders vor Augen, dass es bestimmt etliche Menschen gibt, die Sie nicht nur von Ihrer Schokoladenseite kennen – und die Sie trotzdem mögen und akzeptieren! Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken: •
»Ich bin so, wie ich bin – egal, ob er/sie mich mag oder nicht.«
»Es ist möglich, dass ich sein/ihr Verhalten ganz falsch interpretiere.«
»Dass er/sie mich nicht mag, bedeutet nicht, dass ich nicht liebenswert bin.«
»Die Sache mit der Akzeptanz kann sich ändern, wenn er/sie mich näher kennen
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