Steh dir nicht im Weg
lernt.«
Negativer Gedanke: »Die anderen werden schlecht über mich denken, wenn ich ... «
Um diesen Gedanken zu entkräften, hilft es oft, sich zu fragen, ob man wirklich Gedanken lesen kann. Außerdem kann man sich klarmachen, dass es wahrscheinlich jedem Menschen so geht, dass ein paar andere ihn nicht mögen. Das lässt sich gar nicht verhindern. Die, die man selbst nicht mag, kommen damit ja meist auch ganz gut klar. Also kann man den umgekehrten Fall wohl auch verkraften. Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
|110| »Was die anderen denken, kann ich nur herausfinden, indem ich handle.«
»Ich bin nicht auf das Wohlwollen aller angewiesen.«
»Auf die wenigen, die dann wohl wirklich schlecht über mich denken, kann ich notfalls verzichten.«
Negativer Gedanke: »Alle werden mich hassen, wenn ich ... mache«
Machen Sie sich klar, dass das vermutlich eine maßlose Übertreibung ist. Man muss schon etwas sehr Schreckliches tun, um dafür gehasst zu werden, oder? Und dann auch noch von allen? Extrem unwahrscheinlich! Fragen Sie sich, ob es wirklich realistisch ist, zu glauben, dass so viele Leute so stark emotional auf das reagieren werden, was Sie vorhaben. Was könnten denn andere mögliche Reaktionen sein: Überraschung? Irritation vielleicht? Oder Neid? Oder vielleicht gar Verständnis oder Begeisterung? Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
»Ich werde vielleicht Überraschung oder Irritation auslösen, aber das legt sich auch wieder.«
»Ich kann damit leben, dass es dem einen oder anderen nicht gefällt.«
»Was ich vorhabe, ist mir zu wichtig, um mich von der Meinung anderer abhängig zu machen.«
»Ich bin auch früher schon mit Missfallensäußerungen klargekommen.«
Negativer Gedanke: »Das passt nicht zu mir«
Überlegen Sie einmal, wer eigentlich festlegt, was zu Ihnen passt und was nicht. Ist mit dem Gedanken nicht einfach gemeint: »So kenne ich mich noch nicht, es ist mir noch nicht vertraut, mich so zu sehen |111| !« Fragen Sie sich, ob Sie nicht das Recht haben, auch andere Facetten Ihrer Persönlichkeit als die bisher bekannten zur Entfaltung zu bringen. Und steckt in dem negativen Gedanken nicht auch die falsche Implikation, nur weil etwas noch nie so war, könne es auch nie so werden? Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
»Es ist mir noch nicht vertraut, aber ich will es ausprobieren.«
»Ich bin mutig genug, mich auf etwas Neues einzulassen.«
»Jeder Mensch hat das Recht, sich zu verändern.«
Negativer Gedanke: »Die anderen werden mich für arrogant halten, wenn ...«
Fragen Sie sich, ob es wahrscheinlich ist, dass wirklich alle in Ihrer Umgebung zu einer solchen Bewertung kommen. Gibt es mögliche andere Reaktionen? Und wie sieht es mit den Menschen aus, die Ihnen wohl gesonnen sind? Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
»Ich habe genügend andere Verhaltensweisen, die diesem Eindruck entgegenarbeiten.«
»Ich habe keinen Einfluss auf die Bewertungen anderer Menschen. Wer weiß, was sie heute über mich denken!«
»Ich bin freundlich und verständnisvoll, und das zeige ich auch.«
Negativer Gedanke: »Dafür bin ich zu alt/zu jung«
Fragen Sie sich, ob es für das, was Sie vorhaben, tatsächlich ein Alterslimit gibt. Würden Ihre Freunde das genauso sehen? Was genau hat das, was Sie gern machen wollen, denn mit dem Alter zu tun? Verknüpfen Sie da vielleicht etwas, was gar nicht zusammengehört? Nur um Ihnen einen Anhaltspunkt für die mögliche Spannweite zu geben: Alexander der Große war zum Zeitpunkt seiner ersten großen |112| militärischen Erfolge achtzehn Jahre alt, und Johannes Heesters stand mit hundert Jahren noch auf der Bühne! Mögliche Gegenargumente zu diesem negativen Gedanken:
»Ich habe alle Fähigkeiten, die es braucht, beziehungsweise ich bin in der Lage, sie mir anzueignen.«
»Ich fühle mich vital und lebendig.«
»Es macht mir so große Freude, und das verschafft mir auch die nötige Energie.«
Die Liste der negativen Gedanken ließe sich sicher noch beliebig fortsetzen. Auch wenn Ihre ganz spezifischen negativen Gedanken nicht dabei waren, hoffen wir doch, Ihnen genügend Anhaltspunkte gegeben zu haben, damit Sie sich selbst erfolgreich auf die Suche nach Gegenargumenten begeben können. Wie Sie diese Gegenargumente am besten zu Ihren Gunsten einsetzen können, erfahren Sie im nächsten Kapitel.
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|113| 7. Check your Mind: Wie Sie negative Gedanken
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