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Steh dir nicht im Weg

Titel: Steh dir nicht im Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Dehner , Ulrich Dehner
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angespannter wird, dass beispielsweise |141| der Atem immer flacher geht, seine Gesichtsfarbe blasser wird und seine Gestik immer weniger wird. Das heißt, er gerät immer mehr in den Problemzustand, über den er gerade spricht. Zum Glück funktioniert dieser Mechanismus auch in die andere Richtung, Sie können sich oder Ihren Partner also wieder erlösen, indem Sie sich ebenso intensiv zurückerinnern an eine Situation, in der Sie sich glücklich, voller Energie und Lebensfreude gefühlt haben. Die gleichen Fragen bringen Sie in diesen angenehmen Zustand.
    In beiden Fällen handelt es sich um eine Selbsthypnose, also hat keiner der beiden Gefühlszustände etwas mit der Realität, dem Hier und Jetzt zu tun. Die Problemhypnose hat jedoch den entscheidenden Nachteil, dass man sich darin viel schwerer tut, kreative Lösungen zu suchen und zu finden, als wenn man guter Dinge und voller Energie ist. Eine solche schädliche Form von Hypnose/Selbsthypnose lässt sich übrigens auch häufig bei Schmerzpatienten beobachten. Wenn jemand unter Dauerschmerzen leidet, kann es leicht geschehen, dass wohlmeinende Menschen durch das ständige Fokussieren auf den Schmerz mit dazu beitragen, dass er nicht verschwindet: »Wie geht es denn heute mit deinen Schmerzen? Ist es heute schon wieder so schlimm mit deinen Schmerzen? Geht es heute mit den Schmerzen hoffentlich besser?« Das ist liebevolle Anteilnahme, ganz sicher, doch sie bewirkt, dass der arme Patient immer wieder auf seine Schmerzen aufmerksam gemacht wird. So erfolgt eine ständige Aufforderung, über die Schmerzen nachzudenken, was sie eher verstärkt als sie zum Verschwinden zu bringen.
    Solch eine Art negativer Selbsthypnose geschieht auch durch beschuldigende Fragen. Man versetzt sich dadurch selbst in einen Zustand der Angst, Beschämung und Hilflosigkeit. Wenn man erst einmal so weit ist, fällt es sehr schwer, die Aufmerksamkeit vom Negativen abzuwenden. Das wird auch daran deutlich, dass Leute, die sich in einem inneren Loch befinden, auf die Frage »Woran würdest du denn merken, dass es dir wieder besser geht?« meist antworten: »Daran, dass ich mich nicht mehr so mies fühle!« Wie das Positive sich anfühlen würde, kann man sich gerade gar nicht mehr vorstellen.

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|142| Mit lösungsorientierten Fragen gegen die innere Blockade
    Statt sich durch beschuldigende Fragen in eine Problem-Trance zu bringen, ist es deshalb hilfreicher, sich lösungsorientierte Fragen zu stellen. Das können zum Beispiel Fragen sein wie:
Was kann ich daraus lernen?
Wie hätte ich die Situation anders angehen können?
Was kann ich tun, um die Situation zu verändern?
Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
    Solche Fragen beinhalten, dass man sehr wohl Handlungsmöglichkeiten hat, sie vielleicht nur noch nicht erkennt. Deshalb führen sie eher dazu, aus der Hilflosigkeit herauszukommen und wieder Mut zu fassen. Bringen Sie sich lieber in eine Lösungs-Trance, als in eine Problem-Trance!
    Was durch das Fragenstellen in Ihrem Geist passiert, können Sie sich vielleicht noch besser vorstellen, wenn Sie sich diese Einheit von Bewusstsein und Unbewusstem als ein Haus denken. Es ist ein großes Haus mit vielen unterschiedlichen Zimmern: Es gibt diverse Arbeitszimmer, in die Sie sich begeben, um sich in den richtigen Zustand für die jeweilige Arbeit zu versetzen. Es gibt alle möglichen Spielzimmer, die Sie aufsuchen, wenn Sie überlegen, was Ihnen Freude macht und worauf Sie Lust haben. Es gibt Problemzimmer, wo Sie das jeweilige Problem intensiv erleben, es aber eben immer nur aus der Problemecke sehen. Und es gibt Lösungszimmer, da ist Ihre Kreativität verstaut. Die Art der Fragen, die Sie sich stellen, legt fest, in welchem Zimmer Sie landen. Warum-Fragen führen Sie ins Problemzimmer. Das kann interessant sein, um das Problem gründlich zu durchdenken und vielleicht besser zu verstehen, aber dort finden Sie niemals die Lösung. Die Wegweiser in das Lösungszimmer sind die lösungsorientierten Fragen. Neben den oben schon genannten können das zum Beispiel solche Fragen sein:
|143| Unter welchem Blickwinkel könnte ich die Situation noch sehen?
Wie hätte mein Freund / Chef / Mutter / Vater / Kind dieses Problem gelöst?
Was würde ich einem guten Freund empfehlen, der mit diesem Problem zu mir käme?
Wenn heute Nacht ein Wunder geschähe und mein Problem sich in Luft auflösen würde, woran würde ich das merken?
Was kann ich verändern?
Was kann ich

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