Steh dir nicht im Weg
konkret tun?
Wenn Sie Schritte unternehmen, um in das Lösungszimmer zu gelangen, gibt es dabei einen sehr wichtigen Punkt zu beachten: Bringen Sie sich nicht selbst dadurch zu Fall, dass Sie einen zu großen Schritt machen wollen! Statt wieder mutlos vor dem scheinbar riesigen Problemberg zu stehen, bringt es Sie weiter, wenn Sie sich fragen: »Was könnte ein erster kleiner Schritt sein, der mich in die richtige Richtung führt?« Jeder, der schon einmal eine Diät gemacht hat, weiß, dass man nicht an die 20 Kilogramm denken darf, die runtermüssen, sondern dass man sich überlegen muss, wie man es schaffen kann, in dieser Woche ein Pfund abzunehmen. Auch ein Sportler kommt nicht von heute auf morgen zur Rekordzeit, sondern fragt sich täglich, wie er es heute schaffen kann, so zu trainieren, dass sich seine Leistung ein klein wenig verbessert.
Ein Sportler hat ein klares Ziel, und wer 20 Kilo abnehmen will, weiß auch, wo es hingehen soll. Oftmals besteht ein großes Hindernis für die Problemlösung jedoch darin, dass man kein klares Ziel hat, sondern nur ziemlich genau weiß, was man nicht mehr will. Auch da helfen konstruktive Fragen mit positiver Zielbeschreibung weiter:
Woran würde ich merken, dass meine Situation besser geworden ist?
Woran würden andere merken, dass es sich zum Positiven verändert hat?«
|144| Checkliste: Wie Sie konstruktive Fragen stellen
Statt sich selbst beschuldigende Fragen zu stellen,die meist mit einem »Warum« beginnen, ist es hilfreicher, ein Problem mit konstruktiven Fragen anzugehen. Als Anregung finden Sie hier einige konstruktive Fragen:
Was kann ich daraus lernen?
Wie hätte ich die Situation anders angehen können?
Was kann ich tun, um die Situation zu verändern?
Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
Unter welchem Blickwinkel könnte man die Situation noch sehen?
Wie hätte mein Freund/Chef/Mutter/Vater/Kind dieses Problem gelöst?
Was würde ich einem guten Freund empfehlen, der mit diesem Problem zu mir käme?
Wenn heute Nacht ein Wunder geschähe und mein Problem sich in Luft auflösen würde, woran würde ich das merken?
Was kann ich verändern?
Was kann ich konkret tun?
Woran würde ich merken, dass meine Situation besser geworden ist?
Woran würden andere merken, dass es sich positiv verändert hat?
Was könnte ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung sein?
Aus der Beantwortung dieser Fragen lässt sich recht schnell formulieren, was Sie erreichen wollen. Das zu wissen bringt Sie der Lösung des Problems schon einen Schritt näher, denn erreichen kann |145| man nur Ziele. Nicht-Ziele können niemals erreicht werden, denn Wege kann man nur finden, wenn man weiß, wohin man will. Das Urlaubsziel »Ich will nicht nach Italien« ist schwer planbar. Erste Zielbeschreibungen sind oft von ähnlicher Qualität: »Ich will nicht mehr so niedergeschlagen sein« oder »Ich will nicht mehr so schnell in die Luft gehen«.
Dabei lernt man schon in der Fahrschule, dass man beim Autofahren dahin schauen soll, wo man hin will und nicht dahin, wo man nicht hin will, weil man sonst nicht in der Spur bleibt. Wenn Sie wissen, wohin Sie wollen, wäre eine weitere konstruktive Frage: »Wie müsste die Lösung aussehen, damit sie für alle Seiten befriedigend ist?« Eine solche Frage löst innere Suchprozesse aus. Man kann sich das vorstellen wie einen Suchbefehl an die innere Datenbank: »Finde Antwort auf diese Frage!« Und das ist sicherlich ein interessanterer Suchbefehl als: »Finde Antwort auf die Frage, warum mir das immer wieder passiert!«
Durch gute Fragen wird Kreativität freigesetzt. Selbst wenn man noch keine Antwort gefunden hat, sind gute Fragen schon in der Lage, die Stimmung anzuheben. Denn wenn ich mich frage »Wie müsste die Lösung aussehen?«, steht implizit schon im Raum, dass es eine Lösung gibt. Das ist übrigens eine realistischere Einschätzung, als der Glaube, es gäbe keine, denn Lösungen sind immer schon da! Durch falsche Fragen verbaut man sich nur den Zugang zu ihnen. Und wenn sich die ersten Ideen einer Lösung einstellen, kann es sehr schnell zu einem intensiven Energieschub kommen, sodass man richtig Lust bekommt, in die Tat umzusetzen, was Hilfe verspricht.
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|146| 11. Check your Mind: Ressourcentransport – die eigenen Kräfte verfügbar machen
Wir möchten Sie nun mit einer weiteren Methode vertraut machen, die Sie dabei unterstützt, konstruktive Denkmuster zu entwickeln. Um ein Problem aus
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