Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
Vom Netzwerk:
Erinnerungen zu haben, nicht einmal zu wissen, wie alt sie war. Das benachteiligte sie gegenüber allen anderen.
    Sie wussten so viel über sie!
    »Danke« war alles, was ihr darauf einfiel, während er ihre Hand vorsichtig auf die Bettdecke legte. Er lächelte Carole noch einmal an, und im nächsten Moment war er gegangen.
    Die Krankenschwester, die sich im Zimmer befand, hatte ihn erkannt. Sie sagte Carole jedoch nichts. Es stand ihr nicht zu, einen Kommentar darüber abzugeben, dass ehemalige Minister zu Besuch kamen. Schließlich war Carole ein berühmter Fernsehstar und kannte wahrscheinlich auf der ganzen Welt eine Menge wichtiger Leute. Allerdings war nicht zu übersehen, dass Matthieu de Billancourt dieser Frau sehr zugeneigt war und sie gut kennen musste.
    Das hatte selbst Carole gespürt.
    Die anderen kamen am Abend nach dem Essen wieder vorbei. Sie waren bester Laune, und Stevie hatte für Carole Kostproben vom Thanksgiving-Dinner dabei. Carole probierte alles neugierig. Truthahn schmeckte ihr nicht, aber die Marshmallows fand sie köstlich.
    »Aber Mom, du magst keine Marshmallows«, sagte Chloe überrascht. »Du hast immer gesagt, dass sei ungesundes Zeug, und es uns nie gegeben, als wir noch klein waren.“
    »Wie schade. Sie schmecken mir.« Sie lächelte schüchtern und streckte dann die Hand nach ihrer Tochter aus. »Tut mir leid, dass ich so vieles falsch mache. Ich werde mich bemühen, mich an alles wieder zu erinnern.« Chloe nickte, und Tränen traten ihr in die Augen.
    »Ist schon gut, Mom. Wir helfen dir dabei. Vieles ist auch gar nicht so wichtig.«
    »Doch, das ist es«, sagte Carole leise. »Ich möchte alles wissen. Was ihr mögt, was ihr nicht mögt, was wir gern zusammen getan haben und was wir unternommen haben, als du noch ein kleines Mädchen warst.“
    »Du warst oft weg«, sagte Chloe leise, und ihr Vater warf ihr einen warnenden Blick zu. Es war viel zu früh, um über solche Dinge zu sprechen.
    »Warum war ich viel weg?« Carole sah die anderen fragend an.
    »Du hast hart gearbeitet«, sagte Chloe lediglich, und Anthony hielt den Atem an. Er kannte diese Gespräche zwischen Mutter und Tochter zur Genüge, sie hatten nie gut geendet. Anthony hoffte, dass es jetzt nicht wieder dazu kam. Er wollte nicht, dass Chloe seine Mutter aufregte. Sie war noch viel zu zerbrechlich. Außerdem war es unfair, ihr etwas vorzuwerfen, an das sie sich nicht einmal erinnern konnte. Carole hatte keine Möglichkeit, sich zu verteidigen.
    »Wie denn? Was habe ich getan?«, fragte Carole und sah Stevie an. Sie spürte bereits, dass sie mit dieser Frau etwas Besonderes verband, wenn sie sich auch weder an deren Namen noch an andere Details erinnerte.
    »Du bist Schauspielerin«, erklärte Stevie. »Genaugenommen ein bekannter Filmstar.«
    »Tatsächlich?« Carole wirkte überrascht. »Kennen mich denn viele Leute?« Dieses ganze Konzept schien ihr fremd zu sein.
    Jetzt mussten alle lachen, bis Jason schließlich das Wort ergriff. »Vielleicht sollten wir deine Bescheidenheit unterstützen und es dir nicht verraten. Aber du bist eine der weltweit bekanntesten Schauspielerinnen.“
    »Wie bizarr.« Dieses Wort benutzte sie zum ersten Mal, und wieder lachten alle.
    »Ganz und gar nicht«, widersprach Jason. »Du bist eine sehr gute Schauspielerin, hast viele Filme gedreht und wichtige Preise gewonnen. Zwei Oscars und einen Golden Globe.« Er war nicht sicher, ob sie damit etwas anfangen konnte. Ihr ratloser Gesichtsausdruck verriet ihm, dass es nicht der Fall war. Das Wort »Film« hatte jedoch etwas bei ihr zum Klingeln gebracht. Sie wusste zumindest sofort, was das ist. »Sehr viele Menschen auf dieser Welt kennen dich«, fügte er hinzu.
    »Und wie ist das für euch?«, wandte sie sich an Chloe und sah für einen Moment lang aus wie die alte Carole. Alle im Raum hielten den Atem an und warteten gespannt auf Chloes Antwort.
    »Nicht so schön«, flüsterte die. »Als wir noch klein waren, haben wir darunter gelitten.« Carole sah sie traurig an.
    »Sei nicht albern«, unterbrach Anthony und versuchte, die Stimmung nicht kippen zu lassen. »Es war toll, einen Filmstar als Mom zu haben. Jeder hat uns beneidet. Wir waren an den coolsten Orten, und du warst wunderschön. Und das bist du noch.« Er lächelte seine Mutter an. Ihm hatten die Spannungen zwischen den beiden immer zu schaffen gemacht. Zum Glück war es in den letzten Jahren besser geworden.
    »Vielleicht war es für dich cool«, fauchte Chloe ihn

Weitere Kostenlose Bücher