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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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an.
    »Für mich nicht.« Dann wandte sie sich wieder Carole zu, die sie mitfühlend ansah, und drückte ihr die Hand.
    »Tut mir leid«, sagte Carole. »Für mich klingt das auch nicht lustig. Wenn ich ein Kind wäre, würde ich meine Mom immer um mich haben wollen.« Dann sah sie plötzlich Jason an. Ihr war noch eine wichtige Frage eingefallen.
    »Habe ich noch eine Mutter?« Erleichtert über den Themenwechsel schüttelte er den Kopf. Nach Wochen des Bangens war Carole wieder zu ihnen zurückgekehrt, und er wollte nicht, dass Chloe sie aufregte oder, schlimmer noch, anfing, mit ihr zu streiten. Und sie wussten alle, dass Chloe dazu fähig war. Zwischen Mutter und Tochter lag noch einiges im Argen, was die beiden nie geklärt hatten.
    Anthony war da ganz anders. Er hatte seiner Mutter ihren Beruf nie übel genommen. Seine Ansprüche an Carole waren auch nicht so hoch gewesen wie die von Chloe. Schon als Kind war er viel unabhängiger als seine Schwester.
    »Deine Mutter starb, als du zwei warst«, erklärte Jason. »Und dein Vater, als du achtzehn warst.« Carole erinnerte sich sofort an das richtige Wort. Sie war eine Waise.
    »Wo bin ich aufgewachsen?«, fragte sie neugierig.
    »In Mississippi. Auf einer Farm.« Daran konnte sie sich nicht erinnern. »Dann wurdest du in New Orleans entdeckt und gingst mit achtzehn nach Hollywood.« Sie nickte und wandte sich wieder Chloe zu. Ihre Tochter bereitete ihr mehr Kopfzerbrechen als ihre eigene Geschichte. Sie wusste nicht, wie sie früher dazu gestanden hatte, aber jetzt setzte es ihr zu.
    »Tut mir leid, dass ich so viel weg war. Du musst mir davon erzählen. Alles. Ich will wissen, wie das für dich war. Es ist zwar ein bisschen spät, da du mittlerweile erwachsen bist, aber vielleicht können wir in Zukunft ein paar Dinge anders machen. Wie ist es denn jetzt für dich?“
    »Ganz in Ordnung«, gestand Chloe ehrlich. »Ich lebe in London. Du kommst mich besuchen. Weihnachten und an Thanksgiving fliege ich nach Hause. Mir gefällt L. A. nicht mehr so gut. Ich mag London lieber.“
    »Wo warst du auf dem College?« fragte Carole.
    »Stanford.«
    Carole wirkte ratlos. Es sagte ihr nichts.
    »Das ist eine sehr gute Schule«, half Jason ihr. Carole nickte und lächelte ihre Tochter an.
    »Ich hätte nichts anderes von dir erwartet.« Jetzt lächelte Chloe.
    Danach unterhielten sie sich über weniger schwierige Themen, bis es schließlich an der Zeit war, ins Hotel zurückzukehren. Als sich alle verabschiedeten, sah Carole müde aus. Stevie ging als Letzte aus dem Zimmer und flüsterte ihrer Freundin rasch noch zu: »Du hast großartig auf Chloe reagiert.«
    »Du wirst mir ein paar Dinge erzählen müssen. Ich weiß absolut nichts mehr.«
    »Wir werden reden«, versprach Stevie. Dann erst fielen ihr die Blumen auf dem Tisch in der Ecke auf. Es waren mindestens zwei Dutzend langstielige rote Rosen. »Von wem sind die denn?«
    »Keine Ahnung. Ein Franzose hat mich besucht. Ich habe seinen Namen wieder vergessen. Er sagte, wir seien alte Freunde.«
    »Ich bin überrascht, dass der Sicherheitsdienst ihn zu dir gelassen hat.« Eigentlich waren nur Familienangehörige als Besucher erlaubt. »Jeder kann behaupten, ein alter Freund von dir zu sein. Wenn die nicht gut aufpassen, wirst du hier von Fans überrannt.« Hunderte von Blumensträußen waren bereits unten abgefangen worden.
    Stevie und Jason hatte sie an die Patienten verteilen lassen. »Und du hast ihn nicht erkannt?« Eine alberne Frage, und doch musste sie sie stellen.
    Man konnte nie wissen. Früher oder später würde sich Carole an das eine oder andere erinnern. Stevie rechnete jeden Tag damit und hoffte, dass sie nicht zu lange warten mussten.
    »Natürlich nicht«, lautete die prompte Antwort. »Ich erinnere mich ja nicht einmal an meine eigenen Kinder. Warum also sollte ich diesen Mann erkennen?“
    »War nur eine Frage. Ich werde dem Sicherheitsdienst sagen, dass sie besser aufpassen sollen.« Ihr waren ohnehin ein paar Dinge aufgefallen, über die sie sich beschweren wollte. Wenn der Sicherheitsbeamte vor der Tür in die Pause ging, wurde er für diese Zeit von niemandem vertreten. Folglich war es leicht, sich Zugang zu Caroles Zimmer zu verschaffen. So, wie es offenbar jemand getan hatte. »Die Blumen sind jedenfalls sehr schön.“
    »Er war nett. Ist nicht lange geblieben. Er sagte, er würde auch meine Kinder kennen.«
    »Das kann jeder behaupten.« Sie mussten Carole schützen, vor Gaffern, Paparazzi, Fans

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