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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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oder Schlimmerem. Letztlich war und blieb sie ein Weltstar. Und dieses Krankenhaus hatte nie zuvor mit einer derart prominenten Persönlichkeit umgehen müssen. Sie und Jason hatten überlegt, einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren, aber das Krankenhaus war der Meinung, das Problem selbst bewältigen zu können. Trotzdem musste Stevie sie unbedingt auffordern, die Kontrollen zu verschärfen. Das Letzte, was sie wollten, war ein Fotograf, der in Caroles Zimmer eindrang und einen Schnappschuss von ihr machte. Carole war momentan überhaupt nicht an ein Leben in der Öffentlichkeit gewohnt und würde sich erschrecken.
    »Bis morgen. Frohes Thanksgiving, Carole«, sagte Stevie mit einem warmen Lächeln.
    »Du kannst mich mal«, antwortete Carole fröhlich. Dann lachten sie beide. Es ging ihr stündlich besser. Für einen Moment lang hatte sie sich fast wie die alte Carole angehört.

8
    Am nächsten Tag gingen Jason, Chloe und Anthony erst in den Louvre und danach abermals shoppen. Anschließend nahmen sie in der Bar des Hotels ein verspätetes Mittagessen zu sich. Nach dem Essen gingen Jason und Anthony in ihre Zimmer, um mit dem Büro zu telefonieren und zu arbeiten. Sie kamen beide mit ihren laufenden Projekten in Verzug, aber die Umstände waren nun mal außergewöhnlich, und ihre Klienten reagierten verständnisvoll. Zudem waren Jasons Partner sofort eingesprungen und vertraten ihn bei laufenden Geschäftsabschlüssen.
    Chloe ging währenddessen schwimmen und dann zur Massage. Sie hatte sich in ihrem Job beurlauben lassen. Die Redaktion hatte mitfühlend reagiert und ihr gesagt, sie solle so lange wie nötig in Paris bleiben. An diesem Nachmittag hatte Chloe ein bisschen Zeit für sich und rief einen jungen Mann an, den sie kürzlich in London kennengelernt hatte. Er hieß Jake. Chloe mochte ihn, und sie plauderten etwa eine halbe Stunde. Sie erzählte ihm von ihrer Mutter, und er zeigte sich nett und verständnisvoll. Er versprach, sie bald anzurufen, und wollte sich mit ihr treffen, sobald sie wieder in London war. Er hatte ohnehin vorgehabt, sich bei ihr zu melden, und freute sich sehr über ihren Anruf.
    Da alle beschäftigt waren, war Stevie für eine Weile mit Carole allein. Die Ärzte hatten ihr geraten, Carole so viel wie möglich über ihr Leben zu erzählen. Sie hofften, dass diese Details ihrem Gedächtnis auf die Sprünge halfen. Stevie war gern dazu bereit. Um Carole nicht aufzuregen, sparte sie die traurigen Erlebnisse möglichst aus – obwohl es davon eine Menge gab.
    Stevie brachte sich ein Sandwich mit und setzte sich Carole gegenüber. Sie gingen nach keinem bestimmten Plan vor, sondern folgten all den Fragen, die Carole durch den Kopf schossen, so wie gestern jenen nach ihren Eltern. Sie fing wirklich bei Null an.
    Stevie hatte etwa die Hälfte ihres Sandwiches gegessen, als Carole sie nach ihrer Scheidung fragte. Was das anging, musste Stevie jedoch gestehen, dass sie nicht viel wusste.
    »Damals habe ich noch nicht für dich gearbeitet. Ich weiß nur, dass Jason ein russisches Supermodel geheiratet hat. Ein Jahr nachdem du aus Paris zurückgekehrt bist, ließ er sich wieder von der Frau scheiden. Als ich anfing, für dich zu arbeiten, waren wir uns noch fremd, und du hast mir nicht viel erzählt. Er hat dich seinerzeit ein paar Mal besucht, und ich glaube, er hat dich gebeten, zu ihm zurückzukehren. Gesagt hast du mir das jedoch nicht, ich habe es nur geahnt. Jedenfalls bist du nie zu ihm zurück. Du warst damals ziemlich wütend auf ihn. Es dauerte ein paar Jahre, bis sich die Wogen geglättet hatten. Anfangs habt ihr oft am Telefon gestritten. Während der letzten zehn Jahre wart ihr allerdings gute Freunde.« Das spürte Carole auch.
    Sie kramte in ihrem Kopf nach irgendwelchen Erinnerungen an die Ehe mit Jason, fand jedoch nichts. Ihre Erinnerung war ein leeres Blatt.
    »Habe ich ihn verlassen oder er mich?“
    »Das weiß ich auch nicht. Diese Dinge wirst du ihn fragen müssen. Während eurer Ehe habt ihr in New York gelebt. Ihr wart zehn Jahre lang verheiratet. Dann bist du nach Frankreich gegangen. Du hast hier einen wichtigen Film gedreht. In dieser Zeit habt ihr euch getrennt. Nachdem der Film abgedreht war, bist du mit den Kindern noch zwei Jahre in Paris geblieben. Du hast in einem wunderschönen kleinen Haus gelebt. Ein Jahr nachdem du wieder in L. A. warst, hast du es verkauft.“
    »Woher weißt du das?«, fragte Carole überrascht. »Hast du schon in Paris für mich

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