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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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Sieg verbucht, eine bekannte Persönlichkeit wie Carole zu töten und dadurch noch stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.
    In jedem Fall war der Polizei nicht daran gelegen, dass Carole auf französischem Boden weiteren Schaden nahm.
    Man hatte auch bereits Kontakt zum FBI aufgenommen.
    Dessen Beamte würden Carole nach ihrer Rückkehr nach Bel Air für die nächsten Monate bewachen. Für Carole war diese Vorstellung gleichermaßen beruhigend wie ängstigend.
    Dass jemand davon ausging, sie sei möglicherweise weiteren Gefahren ausgesetzt, ermutigte sie nicht gerade. Sie hatte einen hohen Preis dafür gezahlt, während des Attentats im Tunnel gewesen zu sein. Jetzt wollte sie einfach nur in ihr altes Leben zurückkehren – und ihre Erinnerung wiedergewinnen. Ihre Vergangenheit und auch die Gegenwart erschienen ihr plötzlich ungeheuer kostbar.
    Während Carole von der Polizei befragt wurde, kam Matthieu vorbei. Leise betrat er den Raum, nickte Carole zur Begrüßung zu und lauschte dann mit ernster Miene der Befragung. Matthieu hatte ein paar Telefonate mit dem zuständigen Leiter des Sondereinsatzkommandos sowie mit dem Chef vom CRS geführt. Auch den Innenminister hatte er am Vortag angerufen. Matthieu wollte, dass sowohl die Ermittlungen als auch der Schutz von Carole ohne Pannen verliefen. Er hatte bei niemandem Zweifel daran gelassen, dass diese Angelegenheit für ihn von höchster Wichtigkeit war. Es war nicht nötig, das weiter zu begründen. Carole Barber war ein internationaler Star. Außerdem hatte Matthieu durchklingen lassen, dass er viele Jahre lang eng mit ihr befreundet gewesen war. Der Minister hatte nicht gefragt, wie das zu verstehen sei.
    Matthieu beobachtete während der Befragung Caroles Gesicht und war ebenfalls erstaunt, an wie viel sie sich erinnerte. Seine Anwesenheit schien sie nicht zu stören.
    Tatsächlich beruhigte es Carole, dass eine vertraute Person im Zimmer war. Ihre anfängliche Unsicherheit ihm gegenüber hatte wohl daran gelegen, dass sie spürte, wie wichtig er für ihr Leben gewesen war, sie ihn jedoch nicht einordnen konnte. Inzwischen erinnerte sie sich an mehr Details aus dem Leben mit ihm als aus den Beziehungen zu vielen anderen Menschen.
    Ihr fielen nicht nur die entscheidenden Momente und Situationen ein, sondern auch viele Kleinigkeiten, wie glückliche Tage, heiße Nächte, zärtliche Augenblicke – aber auch der Schmerz darüber, dass er seine Frau nicht verließ und wie sie deshalb gestritten hatten. Seine Begründungen und Entschuldigungen klangen ihr förmlich wieder im Ohr. Sie erinnerte sich an all die Gespräche, die sie damals auf dem Segelboot vor Saint Tropez führten, an seinen Kummer, als seine Tochter starb, und wie traurig und verzweifelt sie beide waren, nachdem sie das Kind verlor. Die Vergangenheit drohte sie zu überwältigen und alles andere wegzuspülen. Als wäre es erst gestern gewesen, dass sie ihn verließ, so stark spürte sie den Schmerz wieder. Sie hatte jegliche Hoffnung auf eine Beziehung mit ihm begraben. Deshalb war es umso sonderbarer, sich jetzt im selben Zimmer mit ihm aufzuhalten. Es war beunruhigend, aber nicht ängstigend.
    Nachdem die Polizisten gegangen waren, fühlte sich Carole erschöpft und ausgezehrt. Matthieu setzte sich zu ihr ans Bett und reichte ihr ohne zu fragen einen Becher Tee. Carole blickte ihn dankbar an und lächelte. Sie war beinahe zu müde, um die Tasse an die Lippen zu führen. Matthieu sah, wie ihre Hand zitterte, und hielt den Becher für sie. Die Schwester war draußen auf dem Flur und sprach mit den CRS-Wachen. Die Krankenhausleitung hatte sich anfangs wegen der gut sichtbaren Maschinenpistolen beschwert, aber kein Gehör gefunden. Caroles Sicherheit ging den Behörden über alles. Sie selbst hatte die Waffen, als sie einmal auf dem Flur spazieren ging, mit gemischten Gefühlen betrachtet. Aber ebenso wie Matthieus Anwesenheit kamen sie ihr gleichermaßen als Fluch wie auch als Segen vor.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Matthieu mit ruhiger Stimme.
    Sie nickte und nippte an ihrem Tee. »Es geht schon.«
    Er hatte eine fürsorgliche Seite an sich, die ihr vertraut vorkam. Es war eine Wohltat, wie er sich um sie kümmerte. Sie fragte sich, ob er glaubte, etwas wiedergutmachen zu müssen. Er wirkte so ernst und unglücklich! Aber in seinen Augen konnte sie lesen, dass er sie immer noch liebte. Sie war nicht sicher, ob diese Liebe aus seinen Erinnerungen genährt wurde oder ob das Feuer in ihm nie

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