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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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Fluggesellschaft und das Ritz anrufen«, sagte Stevie, aß ihr Sandwich auf und ging dann zur Spülmaschine, um den Teller wegzuräumen. Carole hatte schon vor längerer Zeit ihr Hauspersonal auf eine Haushälterin reduziert, die fünf Mal in der Woche vormittags kam. Ohne Sean und die Kinder brauchte sie nicht mehr viel Personal. Sie hatte auch keine Köchin mehr, sondern brutzelte sich selbst etwas. Und sie saß lieber persönlich am Steuer ihres Wagens, statt sich von einem Chauffeur herumkutschieren zu lassen. Carole genoss es, ein möglichst normales Leben ohne Starallüren zu führen.
    »Dann fange ich mal an zu packen«, sagte sie und ging aus der Küche. Zwei Stunden später war sie fertig. Sie wollte nicht viel mitnehmen. Ein paar leichte Hosen, Jeans, einen Rock, Pullover, bequeme Schuhe, in denen sie gut laufen konnte, und ein Paar Highheels. Dazu einen Blazer, einen Trenchcoat und ihren warmen Wollmantel mit Kapuze für den Flug. Am wichtigsten war ihr Laptop. Viel mehr brauchte sie nicht, und selbst den Laptop würde sie möglicherweise gar nicht nutzen, wenn ihr auf der Reise nichts einfiel.
    Sie war gerade dabei, den Koffer zu schließen, als Stevie ins Schlafzimmer kam und erzählte, dass die Reservierungen erledigt seien. Der Flug ging übermorgen, und das Ritz hatte eine Suite mit Blick auf den Place Vendóme für sie. Stevie wollte sie zum Fughafen bringen. Carole war bereit für ihre Odyssee. Alle weiteren Buchungen konnte sie von Europa aus vornehmen. Allmählich wurde Carole von Reisefieber gepackt. Es würde wunderbar sein, nach all den Jahren nach Paris zurückzukehren!
    Sie wollte in jedem Fall an ihrem ehemaligen Haus nahe der Rue Jacob auf dem linken Seineufer vorbeigehen.
    Zweieinhalb Jahre hatte sie dort gelebt. Es schien eine Ewigkeit her zu sein. Als sie aus Paris wegging, war sie jünger als Stevie heute. Anthony war damals elf gewesen und begeistert, in die Staaten zurückzukehren. Chloe war sieben und traurig, Paris und ihre Freunde verlassen zu müssen. Sie hatte perfekt Französisch gesprochen. Carole hatte die beiden bei Dreharbeiten zum ersten Mal dorthin mitgenommen. Acht Monate lang hatte sie in Paris gedreht, und danach war Carole mit den Kindern noch zwei Jahre geblieben. Damals war es ihr lange vorgekommen, insbesondere wenn man so jung war wie die Kinder. Und jetzt kehrte sie auf einer Art Pilgerfahrt zurück. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie dort erwartete und wie es sich für sie anfühlen würde. Aber sie war bereit dazu. Sie konnte es kaum erwarten, endlich loszufahren.
    Ihr war klar geworden, dass dies ein wichtiger Schritt für die Arbeit an ihrem Buch war. An diesen Ort zurückzukehren würde sie vielleicht befreien und die Türen öffnen, die sie so fest verschlossen hielt. Das hoffte Carole zumindest.
    Allein das Wissen um die bevorstehende Reise genügte, damit Carole an diesem Abend schreiben konnte. Nachdem Stevie gegangen war, saß Carole noch Stunden an ihrem Computer und arbeitete bereits wieder, als Stevie am nächsten Morgen kam.
    Carole diktierte ihr ein paar Briefe, bezahlte Rechnungen und gab Bestellungen auf. Als sie am darauffolgenden Tag zum Flughafen aufbrachen, hatte Carole alles Wichtige erledigt. Unterwegs plauderte sie angeregt mit Stevie und gab ihr letzte Instruktionen, was sie dem Gärtner sagen sollte und welche Bestellungen während ihrer Abwesenheit eintreffen würden.
    »Was soll ich den Kindern sagen, wenn sie anrufen?«, fragte Stevie, als sie am Flughafen Caroles Koffer aus dem Wagen holte. Carole reiste mit leichtem Gepäck, das sie ohne weiteres allein bewältigen konnte.
    »Sag ihnen einfach, ich sei unterwegs«, antwortete Carole spontan.
    »In Paris?« Stevie war stets diskret und erzählte selbst den Kindern nur das, was Carole ihr aufgetragen hatte.
    »Kannst du ruhig sagen. Es ist kein Geheimnis. Wenn ich das nächste Mal mit ihnen telefoniere, erzähle ich es wahrscheinlich selbst. Chloe wollte ich sowieso anrufen, wegen meines Besuchs auf dem Rückweg. Aber zuerst will ich abwarten, wie sich alles entwickelt.«
    »Vergiss nicht, mich ständig auf dem Laufenden zu halten«, mahnte Stevie. »Ich mache mir Sorgen um dich.« Stevie kannte Caroles verletzliche Seiten, die andere nie zu Gesicht bekamen. Nach außen gab sich Carole immer ruhig und stark, aber unter der Oberfläche sah es oft ganz anders aus.
    »Sobald ich im Ritz eingetroffen bin, schicke ich dir eine E-Mail. Mach dir keine Gedanken, wenn du danach

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