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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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schuldbewusst.
    »Wieso? Ich habe dich lediglich gefragt, was es Neues gibt.«
    Und dann grinste sie Stevie an. »Also los, spuck’s aus.«
    »Nichts. Rein gar nichts ist los.« Stevie wirkte noch verlegener. »Es geht ihm gut, geradezu großartig. Ich soll dich grüßen.«
    Carole lachte. »Da ist doch was im Busch.«
    Ein bedeutungsvolles Schweigen hing im Raum. Aber Stevie konnte kein Geheimnis lange für sich behalten – außer Caroles.
    »Also gut. Ich wollte es dir erst sagen, wenn wir wieder zu Hause sind. Außerdem habe ich mich noch nicht entschieden. Zuerst muss ich mit ihm reden und die Bedingungen abklären.«
    »Welche Bedingungen?«, fragte Carole verwirrt, während sich Stevie wie ein Ballon, der die Luft verliert, in einen Sessel fallen ließ und seufzte.
    »Er hat mir gestern Abend einen Heiratsantrag gemacht«, gestand sie mit verlegenem Lächeln.
    »Am Telefon?«
    »Er konnte nicht abwarten. Er hat sogar schon einen Ring gekauft. Aber ich habe noch nicht ja gesagt.«
    »Sieh dir erst den Ring an«, zog Carole sie auf, und Stevie stöhnte.
    »Ich weiß nicht, ob ich heiraten will. Er schwört, dass es nicht mit meinem Job kollidiert. Es würde alles so bleiben wie bisher, nur besser – mit Papieren und einem Ring.
    Falls ich es tue, würdest du meine Trauzeugin sein?«
    »Es wäre mir eine Ehre. Du solltest ja sagen«, riet Carole ihr.
    »Warum?«
    »Weil ich glaube, dass du ihn liebst«, erklärte Carole schlicht.
    »Tatsächlich? Und warum müssen wir dann heiraten?«
    »Du musst nicht, aber es ist ein schönes Bekenntnis. Bei der Hochzeit mit Sean ging es mir so wie dir jetzt. Jason hatte mich wegen einer Jüngeren verlassen. Matthieu wollte sich nicht von seiner Frau trennen und hat mir das Herz gebrochen. Das Letzte, was ich mir vorstellen konnte, war, ein weiteres Mal zu heiraten. Sean hat mich förmlich dazu überredet, und ich habe es wirklich nie bereut. Es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Du musst dir nur sicher sein, dass Alan der Richtige für dich ist.«
    »Davon bin ich überzeugt«, brummte Stevie mürrisch.
    »Dann warte einfach ab, wie du dich fühlst, wenn du wieder zu Hause bist. Ihr könnt ja noch eine lange Verlobungszeit einplanen.«
    »Er möchte an Silvester in Las Vegas heiraten. Ist das nicht fürchterlich kitschig?«
    »Allerdings. Aber es macht sicher Spaß. Die Kinder sind dann mit Jason in St. Bart’s, ich könnte also nach Las Vegas kommen«, schlug Carole vor. Stevie kam zu ihr und nahm sie in den Arm.
    »Danke. Ich werde dir Bescheid geben. Ich habe Angst, dass ich womöglich ja sage.«
    »Vielleicht bist du inzwischen einfach so weit.« Carole sah sie liebevoll an und versuchte, ihr Mut zu machen. »Ich gehe zumindest davon aus. Du hast in letzter Zeit oft davon gesprochen.«
    »Weil er es tut. Er ist geradezu davon besessen.«
    »Danke, dass du es mir erzählt hast«, sagte Carole warmherzig.
    »Sieh lieber zu, dass du zur Stelle bist, um mir die Hand zu halten – falls ich es tue«, antwortete Stevie leise. Aber sie lächelte glücklich.
    »Darauf kannst du wetten«, versicherte Carole. »Das lasse ich mir nicht entgehen.«
     
    Abends aß Carole wieder mit Matthieu. Sie gingen zum ersten Mal aus, ins L’Orangerie auf der Ile Saint Louis, inmitten der Seine. Carole trug den einzigen Rock, den sie mitgenommen hatte. Matthieu kam im dunklen Anzug und war beim Friseur gewesen. Er wirkte distinguiert und sah unheimlich gut aus. Noch immer war er wütend über die Kommentare in der Herald Tribune.
    »Um Himmels willen!« Carole lachte. »Sie haben doch recht. Warum regst du dich also so auf?« Ihr kam das vor, als würde eine Prostituierte behaupten, sie wäre noch Jungfrau – aber das sagte sie ihm lieber nicht.
    »Aber niemand hat davon gewusst!« Darauf war er immer stolz gewesen, was Carole wiederum geärgert hatte. Ihr hatte es nie sonderlich gefallen, ein Schattendasein zu führen.
    »Wir hatten Glück.«
    »Und wir waren vorsichtig.« Das stimmte. Dennoch grenzte es fast an ein Wunder, dass sie es schafften, jeglichen Skandal von ihm fernzuhalten.
    Das Essen war köstlich, und sie plauderten angeregt.
    Matthieu wartete bis zum Dessert. Erst dann schnitt er ein heikles Thema an: ihre Zukunft. In der Nacht zuvor hatte er wach gelegen und darüber nachgedacht. Die Andeutungen in der Zeitung hatten das Übrige getan. Es war an der Zeit. Sie hatten in der Vergangenheit genügend Heimlichtuerei erduldet und verdienten zumindest jetzt eine

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